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Test - Viva Piñata : Knuffige Lebenssimulation

  • PC
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Die Entwicklerschmiede Rare hat es nicht leicht: Zwar heimst ihr Xbox-Großprojekt ’Viva Piñata’ weltweit Rekordwertungen ein, der kommerzielle Erfolg bleibt jedoch aus. Nun soll eine Konvertierung für den PC Kunden an die knuffige Lebenssimulation binden. Die Umsetzung übernimmt das englische Studio Climax, das bis auf kleine Modifikationen an der Steuerung nahezu eine 1:1-Konvertierung abliefert. Sprich: Es erwartet uns termingerecht zum Fest der Liebe eine im Wortsinne bunte Mischung aus ’Animal Crossing’ und ’Harvest Moon’ mit einem Schuss ‘Populous’.

Auf die Füllung kommt es an

Assoziationen zu Letzterem weckt ’Viva Piñata’ deshalb, weil der Spieler nur als Cursor in Erscheinung tritt, mittels dessen man die Spielwelt nach eigenem Gutdünken gestalten darf, während deren Bewohner größtenteils vollkommen selbstständig agieren. Einen Avatar, der an eurer statt mit der Umwelt interagiert, gibt es nicht. Das Spiel beginnt im Herzen von Piñata Island. Auf dieser Insel wird das bunte Pappmaschee-Getier nicht etwa von unterbezahlten Arbeitern in mühseliger Handarbeit zusammengekleistert, tatsächlich sind die schrägen Hüpfer selbst die lebende, atmende Fauna des Eilands. Für die stetig wachsende Party-Industrie sollt ihr diese nun durch geschickt angelegte Grünflächen anlocken und zähmen.

Ein Herz aus Schokolade

Ihr startet eure Garten- und Landschaftsbaukarriere auf einem vollkommen verdorrten Flecken Land. Ein recht traurig aus dem beblätterten Gesicht schauendes Mädchen namens Leafos reicht euch einen löchrigen Spaten und hofft auf euren grünen Daumen, um dem Grund und Boden wieder zu alter Blüte zu verhelfen. Ihr beginnt also damit, die versteinerte Erde mit Spatenstichen aufzulockern und den überall verstreuten Unrat zu zertrümmern. Habt ihr den guten Mutterboden endlich freigelegt, kann die Aussaat des Rasens beginnen.

Dies weckt das Interesse der ersten Piñata-Art: der Whirlms. Alle Piñatas durchstreifen Piñata Island zunächst in ihrem schwarz-weißen Papierkleid, und so muss sich das niedliche Gewürm erst häuslich bei euch einrichten, um seine bunte Färbung zu bekommen. Bei der schönen Grünfläche eures Biotops lässt sich ein echter Whirlm aber nicht zweimal bitten.

Innerhalb eurer ersten Spielstunden werdet ihr recht freigiebig mit ersten Auszeichnungen für das erste Heranzüchten verschiedener Pflänzchen und Bäumchen belohnt und mit Bildschirmtipps überschüttet. Währenddessen machen sich natürlich weitere NPCs und Piñatas auf den Weg zu euch, sodass es anfangs schon recht hektisch zugehen kann. Da wären zum Beispiel ein hammerköpfiger Bauarbeiter, der neue Behausungen für eure Piñatas zimmert, verschiedene Ladenbesitzer, bei denen ihr Dünger, Samen sowie Accessoires für Garten und Piñatas erstehen könnt, und der etwas verschrobene Seedos. Der schräge Maskenmann liebt Pflanzen über alles und gibt zwar wenig sinnvolle Tipps von sich, beschenkt euch aber mit umso wertvolleren Samen, wenn ihr mit ihm sprecht.

Chaostheorie

Ziemlich bald werdet ihr jedoch bemerken, dass ihr an dem aufgeregten und unorganisierten Treiben nicht ganz unschuldig seid: Ein Bäumchen hier, ein Pflänzchen da, nach dem ersten Spaten-Upgrade noch ein Donut-förmiger Teich ausgehoben und verschiedene Gemüse angepflanzt – schon kann das Chaos perfekt sein. Denn kaum eine Maßnahme bleibt in 'Viva Piñata' ohne Folgen. Die Anwesenheit von Whirlms sorgt zwangsläufig für die Aufmerksamkeit der ersten Sparrowmint-Vöglein, während Lickatoads (Frösche) auf einen Teich bestehen und Quackberrys (Enten) erst vorbeischauen, wenn obendrein noch Mais angepflanzt wurde. Dass Squazzils (Eichhörnchen) Haselnussbäume lieben, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Schneller, als man denkt, gleicht das Bildschirmgeschehen einem Aufstand im Zoo – auf LSD.

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