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Test - Virtua Tennis 3 : Tennis-Klasse auf Federer-Niveau?

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Einmal im Jahr pilgert die Tenniselite nach London. Nicht etwa, um sich bei den typischen Erdbeeren mit Sahne auf eine exklusive Shopping-Tour einzustimmen, auf Brautschau zu gehen oder sich neue Traumvillen zuzulegen. Nein, der Grund für die alljährlichen Strapazen sind nur einige wenige Tennisplätze in einem verschlafenen Vorort – Wimbledon. Und so wie die besten Athleten jedes Jahr ihre Rackets auf dem britischen Grün schwingen, platzieren die namhaften Publisher ihre virtuellen Pendants auf dem Konsolenmarkt. PC-Spieler schauten lange Zeit in die Röhre. Erst Ende des letzten Jahres trat Aspyr mit der nur mittelmäßigen PC-Portierung von 2Ks 'Top Spin 2' an – jetzt zieht Sega mit einem runderneuerten 'Virtua Tennis 3' nach.

Die auffälligste Veränderung gegenüber dem ersten 'Virtua Tennis'-Spiel auf dem PC ist dabei freilich die aufgefrischte Grafik – bestechend schön sind die 20 lizenzierten Profis modelliert worden. Die Kleidung schmiegt sich 2007 nicht mehr starr an den Tenniscrack, sondern bewegt sich passend bei jedem Aufschlag, jedem Return, jeder Jubelpose mit. Die Animationen der Spieler stehen dem in nichts nach, sieht man von den plumpen Hechtanimationen ab. Mindestens genauso schön präsentiert sich die restliche Umgebung – vom staubigen Tennisplatz bis zur riesigen Tennisarena: Man möchte keine Zwischensequenz mehr missen, so schön ist das Bild, das Sega auf den Bildschirm zaubert. Uns fehlen lediglich die belebten Hintergründe der Konkurrenz – wo in 'Top Spin 2' auf Hinterhof-Tennisplätzen das virtuelle Leben weitergeht, scheint beim Sega-Kandidaten die Welt stillzustehen. Abgerundet wird die ansonsten sehr gute Präsentation durch einen netten Soundtrack. Der gefällt gut, Abwechslung hätte aber auch hier nicht geschadet.

Karriere machen: Training ist alles ...

Kernstück von 'Virtua Tennis' war seit jeher der Karrieremodus. Der so genannte World-Tour-Modus basiert dabei noch immer auf dem Prinzip der Vorgänger. Zunächst kreiert man sich ein passendes Alter Ego, darf Geschlecht, Aussehen, Kleidung, Accessoires und, das ist neu, selbst einige Schlag-Animationen im Vorfeld festlegen. Danach erscheint der virtuelle Globus, auf dem zuerst die Spieler-Residenz platziert wird. Dort werden nicht nur erspielte Kleidungsstücke und Schläger getauscht, sondern auch die Ruhephasen eures Cracks bestimmt – vorbei sind die Tage, an denen nur die Option bestand, dem Profi eine Woche Ruhe zu gönnen. So findet sich in 'Virtua Tennis 3' auch die Möglichkeit, einen besonderen Isodrink zu schlürfen sowie einen dreiwöchigen Urlaub zu genießen. Wer sich für den Zaubertrank entscheidet, muss dabei nicht pausieren und kann unverzüglich wieder auf den Platz stampfen. Doch Vorsicht: Wählt ihr diese Ruhemethode zu häufig, wird euer Spieler anfällig für Verletzungen, die mit mehrmonatigen Pausen quittiert werden. Deswegen sollte man dem Spieler ab und an Urlaub auf einer tropischen Insel gönnen.

Auch außerhalb des Heimmenüs erwartet euch das typische 'Virtua Tennis'-Bild: Auf dem Globus verstreut findet ihr zahlreiche Minispiele, mit denen ihr euer Alter Ego trainiert. Die Übungen stehen noch immer im Fokus eurer Karriere. Die Levelgrenze wurde im neuen Teil angehoben, dafür scheint man schneller aufzusteigen. Das fällt auch einfacher aufgrund der Vielzahl an neuen Spielen, deren Schwierigkeitsgrad teilweise arg variiert. Dennoch: Sega hat mit viel Kreativität die Mini-Games aufgewertet. So müsst ihr in Drum Tropple eine eindimensionale Fässerwand einstürzen lassen, in Curling die Pucks in bestimmte Bereiche schieben, in Prize Defender einige Trophäen vor Ballmaschinen schützen oder in Feeding Time herannahende Krokodile abwehren. Schräg! Dabei findet man schnell seine persönlichen Favoriten und kann so binnen weniger Stunden einen ansehnlichen Profi heranzüchten. Insgesamt fünf Stufen haben die Entwickler eingebunden, die nach und nach freigeschaltet werden. Anders als im Vorgänger kann man aber auch weiterhin auf die niedrigen Schwierigkeitsgrade zugreifen. Das ist besonders nützlich, wenn man bestimmte Schwächen, wie etwa das Rückhandspiel, gezielt aufwerten möchte. Auch einen Trainer gibt es. Seine Funktion versinkt aber im Ungewissen, irgendwo zwischen der Präsentation eurer Erfolgsstatistik und dem Zuschicken neuer Schweißbänder. Solltet ihr an den Minispielen scheitern, gibt er euch zudem mehr oder weniger hilfreiche Tipps. Das war's.

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