Test - Viewtiful Joe : Viewtiful Joe
- PS2
Nachdem ’Viewtiful Joe’ im vergangenen Jahr die GameCube-Anhänger entzückte, kommen nun auch die PS2-Besitzer in den Genuss des visuell sowie spielerisch ungewöhnlichen Action-Titels.
Action im KinoIm vergangenen Jahr sorgte Capcom mit dem ungewöhnlichen Action-Spiel ’Viewtiful Joe’ für Aufregung unter den GameCube-Anhängern. So einen abgedrehten Titel mit einer derart konsequenten Comic-Grafik hatte man wohl noch niemand gesehen. Da ’Viewtiful Joe’ auch spielerisch absolut punkten konnte, avancierte der Insidertipp zu einem modernen Klassiker. Gut zwölf Monate später veröffentlicht Capcom nun den Hit für PlayStation 2. Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick wie eine 1:1-Portierung wirkt, hat Capcom es sich nicht nehmen lassen, die Action leicht zu modifizieren. Doch dazu später mehr. An den Storys und den Levels hat sich dagegen kaum etwas geändert – zusätzliche Details findet ihr im GameCube-Review
zum Spiel. Zur Story: Teenager Joe schaut sich mit seiner Freundin im Kino den neusten Action-Streifen von seinem Idol Catain Blue an. Plötzlich aber nimmt der Film eine seltsame Wendung: Der Movie-Bösewicht erledigt Captain Blue und will nun die Welt an sich reißen. Die Filmwelt und die reale Welt vermischen sich. Plötzlich greift der Oberfiesling durch die Leinwand in den Kinosaal und entführt Joes Liebste. Das kann der kämpferische Mann nicht auf sich sitzen lassen und folgt dem Bösewicht in den Film. Dort wird er von Captain Blue zum Superhelden gemacht, der mit übermenschlichen Fähigkeiten gegen die feindliche Armee an schrägen Figuren und trashigen Roboterkriegern kämpft.
Flach ganz groß
Sofort fällt in ’Viewtiful Joe’ die Perspektive auf. Sie sorgt vor allem bei Spiele-Veteranen für Begeisterung. Wie in der ’guten alten Zeit’ der 8- und 16-Bitter und der 2D-Games seht ihr das Geschehen stets von der Seite. Ihr steuert Joe von links nach rechts durch die Levels und könnt in Jump’n’Run-Manier auf verschiedenen Plattformen herumhüpfen. ’Viewtiful Joe’ ist aber kein Jump’n’Run, sondern ein waschechtes Action-Spiel. Ihr müsst im Nahkampf primär per Tastendruck unzählige Gegner verprügeln und feindlichen Attacken ausweichen. Das Salz in der Suppe stellt dabei Joes magische Uhr dar. Mit ihr kann er die Zeit und damit den Spielfluss manipulieren. So kann Joe eine Zeitlupe aktivieren, in der die Gegner leichter zu treffen sind und man ihren Angriffen wie in ’Matrix’ locker ausweichen kann. Mit der zweiten Funktion könnt ihr Joe noch schneller agieren lassen als zuvor und die dritte Funktion bietet einen Zoom für krachende Schlagkombinationen. Die Zeitfeatures werden aber nicht nur in den Kämpfen eingesetzt – immer wieder müsst ihr ziemlich clever designte Rätsel lösen. So könnt ihr beispielsweise eine Propellerplattform mit den Zeitfeatures steigen oder senken lassen und per Verlangsamung die Wucht einer explodierenden Bombe vergrößern. Habt ihr einen Level erfolgreich gemeistert, könnt ihr verschiedene Extras im Shop erwerben.
Kommen wir zu den Neuerungen im Vergleich zum GCN-Original: Die PS2-Fassung bietet Dante aus dem Action-Kracher ’Devil May Cry’ als versteckte Bonusfigur. Außerdem gibt es einen sehr angenehmen, neuen leichten Schwierigkeitsgrad. Denn ’Viewtiful Joe’ ist ein sehr schwieriges und teils frustrierendes Spiel. Bereits die Bosskämpfe sind nur was für hartgesottene Action-Profis, aber auch die eigentlichen Levelabschnitte sind manchmal ganz schön knifflig. Dazu kommt, dass es nur wenige Speicherpunkte gibt.
Cell-Shading in PerfektionDas ganz große Highlight von ’Viewtiful Joe’ ist ganz klar die hervorragende Inszenierung. Die Grafik erstrahlt in feinstem Cell-Shading, was der Optik einen überzeugenden Comic-Look verleiht und die 2D-Atmosphäre noch verstärkt. Einige Tiefeneffekte und Kameraschwenks zeigen aber, dass die Action keineswegs so platt ist, wie sie zunächst scheint. Ebenfalls grandios ausgefallen sind die Spezialeffekte und die herrlichen Animationen von Joe und den Gegnern. Im Vergleich zum GCN-Spiel kann die PS2-Version sehr gut mithalten. Nur manchmal wirkt die Optik einen Tick weniger scharf und sauber als beim Nintendo-Würfel. Etwas weniger spektakulär im Vergleich zur Grafik ist der Sound ausgefallen. Die lauten Kampf-Sounds und die hektische Musik sowie die englische Sprachausgabe passen aber ganz gut zum actionlastigen Geschehen.
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