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Test - Tom Clancy's Ghost Recon : Tom Clancy's Ghost Recon

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Tom Clancy's Ghost Recon
Nachbesprechung - es hagelt Orden.

Da die Maps, wie bereits erwähnt, zum Großteil aus Außenarealen bestehen, ist in den Missionen langsames und vorsichtiges Vorrücken angesagt. Die Gegner glänzen zwar nicht durch übermässige Intelligenz, suchen aber zum Teil recht effektiv Deckung und schiessen gnadenlos genau und auch sehr früh, so dass euch oftmals die Kugeln um die Ohren fliegen, ohne dass ein Feind zu sehen ist. Das sorgt zum Teil für enorme Spannung, wenn man gehetzt versucht, dem Kugelhagel zu entkommen, bevor einen ein Schuss aus dem Hinterhalt erwischt. Hier hilft nur in den Schlamm werfen, Deckung suchen und vorsichtig versuchen, den Gegner zu sichten. Zwischen den drei Schwierigkeitsgraden ist bei der KI kein nennenswerter Unterschied zu verzeichnen, ihr bekommt es einfach mit mehr Gegnern zu tun und die Treffsicherheit der Fieslinge erscheint etwas verstärkt.

Einfache Steuerung dank Standard
Die Steuerung geht dabei nach gewohnter Shooter-Manier mit Maus und Tastatur bestens von der Hand. Die Tasten sind frei belegbar, ihr könnt sogar unterschiedliche Belegungs-Profile abspeichern und problemlos aktivieren. Eure Jungs können Rennen, Gehen, Robben, in die Knie gehen und vorsichtig um die nächste Ecke linsen. Wichtig ist immer, ein möglichst kleines Ziel abzugeben. Generell wurde bei den Bewegungen, aber auch bei den Treffern auf Realismus geachtet. Mehr als zwei oder drei Kugeln können eure Jungs nicht einstecken - je nach Trefferzone - Sanitäter oder Medipacks gibt es nicht. Natürlich gilt dasselbe auch für die Gegner. Glücklicherweise kann jederzeit gespeichert werden, so dass ihr völlig verhunzte Aktionen nochmals von neuem in Angriff nehmen könnt. Interessanterweise ist es auch möglich, ein Replay der Mission abzuspeichern und sich bei Bedarf anzuschauen.

Außer der leider viel zu kurzen Kampagne habt ihr die Möglichkeit, die 15 Maps nochmals zu spielen, und zwar in drei verschiedenen Spiel-Modi. Zum einen 'Mission', wobei die Map so gespielt wird, wie in der Kampagne. Dann gibt es noch die Modi 'Gefecht' (alle Gegner eliminieren) und 'Aufklärung', wo es darum geht, lebend den Zielpunkt zu erreichen.

Multiplayer-Modus mit SchwächenWer vom Singleplayer-Dasein genug hat, kann sich dem Multiplayer-Modus widmen, der Platz für bis zu 36 Spieler via Lan oder Internet bietet, wobei auch das neue Portal Ubi.com unterstützt wird. Leider gibt es außer den 15 Einzelspieler-Maps gerade mal schlappe sechs Multiplayer-Maps, hier hätte Red Storm durchaus etwas großzügiger sein können. Immerhin wurde der Igor-Editor mitgeliefert, so dass wohl in Kürze mit Nachschub aus der Community zu rechnen sein wird. Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten: 'Solo' (jeder gegen jeden), 'Team' (Teams spielen gegeneinander) und ein Kooperativ-Modus.

Tom Clancy's Ghost Recon
Die Qual der Wahl: Wen schicken wir in den Kampf?

Im Kooperativ-Modus stehen die gleichen Modi wie im Singleplayer zur Verfügung, nur dass ihr hier den Gegnern mit einem Freund zu Leibe rücken könnt. Im 'Team' erwarten euch 'Hamburger Hill' (eine bestimmt Zone solange wie möglich verteidigen), 'Überleben' (eine Art 'Last Man Standing') und 'Rettung' (Mehrere Geiseln suchen und befreien). Im 'Solo'-Modus wird dann 'Rettung' durch 'Scharfschütze' (Deathmatch) ersetzt.

Die Serversuche direkt aus dem Spiel wollte bei der vorliegenden Testversion nicht so recht funktionieren, über den Online-Service Ubi.com gab es allerdings bereits einige Sessions und Server zu finden. Probleme machte auch das Einloggen bei Ubi.com, das Launch-Tool stürzte leider mehr als einmal aus unbekannten Gründen ab, bzw. liess sich nicht starten. Die Netzwerk-Leistung des Spieles an sich ist zufriedenstellend, bei einem kräftigen Server halten sich die Lags auch bei vollen Spielen in Grenzen.

Grafik und Sound - Pluspunkte
Kommen wir zum eher technischen Teil, sprich Grafik und Sound. Letzterer kann auf ganzer Linie überzeugen. Die Waffengeräusche klingen sehr authentisch. Auch die Stimmen der Söldner und des Sprechers beim Briefing wurden gut gewählt und können gefallen. Gelegentlich kommt auch mal etwas Humor auf, wenn über Funk der ein oder andere Spruch abgelassen wird. Ein Beispiel: 'Denkt dran Leute, die Blauhelme sind die Guten' ... 'Verdammt, ich bin farbenblind'. Noch mehr überzeugen können jedoch die Umgebungsgeräusche, denn hier hat Red Storm ganze Arbeit geleistet. Vögel zwitschern, Äste knacken, der Wind heult und auch die Bewegungsgeräusche der Soldaten hören sich prima an. Mit Headset oder Surround-Boxen ist das Spiel dank EAX und 3D-Sound ein echtes Fest für die Sinne.

Auch grafisch kann 'Ghost Recon' überzeugen. Zwar kommt die Optik nicht ganz an alteingesessene High-End-Engines heran, im Bereich der Taktik-Shooter kann die Konkurrenz, namentlich 'Operation Flashpoint' oder 'Codename Outbreak' nicht mithalten. Bis auf gelegentliches Flimmern machen die Texturen einen guten Eindruck. Erfreulich ist auch, dass viele Teile der Umgebung animiert sind, so wiegen sich die Bäume im Wind. Einschüsse bleiben sichtbar, ebenso andere Schäden, die zum Beispiel durch Granaten verursacht werden. Abhängig vom eingestellten Detailgrad sieht lediglich das Auftauchen von Pflanzen oder Gebäuden am Rand des Sichtfeldes etwas seltsam aus. Auch die Animationen der Söldner und deren Gegner können sich sehen lassen und stellen 'Ghost Recon' optisch klar ans obere Ende der Taktik-Shooter. Einziger Wermutstropfen: Red Storm hat auf die Darstellung von Waffenmodellen in der Ego-Perspektive verzichtet.

Tom Clancy's Ghost Recon
Einsatz bei Nacht - dank Nachtsichtgerät kein Problem.

Fahrzeuge wie Panzer oder Jeeps sehen ebenfalls prima aus, auch wenn ihr mit diesen Gefährten leider nicht selber durch die Gegend juckeln könnt. Grafik-Effekte halten sich von der Menge her in Grenzen, sind aber ebenfalls nett anzuschauen. Einen großen Pluspunkt kann auch die Darstellung von Nachtszenen und Wetterbedingungen einheimsen, auch hier kann 'Ghost Recon' auf ganzer Linie überzeugen. Hier und da zeigt eine recht unschöne und an sich überflüssige Cutscene den Ausgang der Mission, vor allem bei den Missionen, in denen C4-Sprengsätze eingesetzt werden. Schade, dass hierfür nicht die 3D-Engine benutzt wurde. In der vorliegenden deutschen Version wurde übrigens vollends auf die Darstellung von Blut verzichtet. Auch die Leichen liegen nicht faul(end) in der Gegend herum, sondern verschwinden nach einigen Sekunden.

Um die Grafik allerdings in vollen Zügen zu geniessen, sollte ein kräftiger Rechner unter der Haube tuckern. Beim Testrechner wurde die Sache bei 1024x768 in 16bit mit allen aktivierten Details schon etwas hakelig, bei mittleren Details war das Spiel immer noch hübsch anzusehen und lief flüssig. Etwas unverständlich ist allerdings ein starkes Ruckeln bei der eigentlich schmucklosen Ergebnis-Statistik nach dem Ende einer Mission, hier scheint ein Memory Leak auf einen Patch zu warten. Zusätzlich erfreulich: bislang lief das Spiel absolut stabil, ohne Abstürze, was ja inzwischen leider keine Selbstverständlichkeit ist.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Nachdem die 'Rainbow Six'-/'Rogue Spear'-Serie mittlerweile doch etwas Staub angesetzt hat, bietet 'Ghost Recon' eine ausgesprochen erfreuliche Frischzellenkur. Die Grafik kann überzeugen und sieht besser aus als bei 'Operation Flashpoint' - auch wenn von den Waffenmodels in der Ego-Perspektive wieder einmal nichts zu sehen ist - und der Sound im Spiel ist vom Feinsten. Auch spielerisch hat sich einiges getan, speziell das neue Interface für die Missionsplanung ist sehr gelungen und gibt dem Spiel nun endlich mehr Tempo als die langwierige Vorplanung bei den anderen Spielen von Red Storm. Das ist nicht falsch zu verstehen, denn hier liegt das Hauptaugenmerk erneut auf der taktischen Simulation vor der reinen Action. Lediglich die magere Spieldauer - die 15 spannenden Missionen der Kampagne kann ein Profi locker in 10 bis 15 Stunden bewältigen - und der mit nur sechs Maps etwas schwach bestückte Multiplayer-Modus können nicht voll überzeugen, aber dank des mitgelieferten Editors sollte recht bald Nachschub aus der Community kommen. Ansonsten ist 'Ghost Recon' eine rundum gelungene Sache, die auf jeden Fall ins Regal jedes Spielers gehört, für den Taktik-Shooter kein Fremdwort ist.  

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