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Test - Tiger Woods PGA Tour 09 : Abschlag ins Mittelmaß

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Die Next-Gen-Version von 'Tiger Woods PGA Tour 09' hat in unserem Testlauf hervorragend abgeschnitten; das müsste ja dann auch für die PS2- und PSP-Fassungen gelten. Von wegen! Auf beiden Systemen landet der Golfball weitab vom Grün im Sumpf der Mittelmäßigkeit. Wie konnte das passieren?

Wenn ein Spiel für mehrere Plattformen erscheint, noch dazu am selben Tag, kann man eigentlich davon ausgehen, dass sich die Versionen zumindest inhaltlich sehr ähnlich sind. Doch bei 'Tiger Woods PGA Tour 09' kann davon definitiv nicht die Rede sein. Das klingt im ersten Moment extrem negativ, doch wollen wir das an dieser Stelle etwas relativieren, wenn wir damit auch unser Fazit etwas vorziehen. Die 2009er-Version des Golfspiels ist auch auf PS2 und PSP kein schlechtes Spiel. Wer ein Faible für diese Sportart hat, wird durchaus seinen Spaß haben. Doch verglichen mit der Vorjahresversion und vor allem mit der gleichnamigen Next-Gen-Fassung schneiden die beiden besagten Titel deutlich schlechter ab.

Weniger ist nicht immer mehr

Das fängt bereits beim Umfang des Spiels an. Auf den ersten Blick ist eigentlich alles da, was das Herz eines Hobby-Golfers begehrt. Insgesamt 27 Figuren - unter anderem solche Größen wie Vingh, Weir und natürlich Woods persönlich - stehen zur Auswahl. Auch die Zahl der Kurse wurde auf 20 erhöht und ermöglicht ab sofort beispielsweise einen Ausflug zum idyllischen Bay Hill Country Club. Auch der so genannte Club-Tuner, mit dessen Hilfe ihr eure Schläger modifizieren könnt, hat es in die PS2- und die PSP-Version geschafft. Doch schon der Blick auf die Spielmodi lässt die Augenbrauen der Fans nach oben schnellen. Wo ist die Tiger-Challenge? Wo sind der FedEx-Cup und die zahlreichen Minispiele? Selbst die neue Trainerfunktion mit Hank Haney glänzt einzig mit ihrer Abwesenheit. Auch die aus dem Vorjahr bekannten "Mental Games" sind verschwunden. Allem Anschein nach hat EA Sports den Rotstift angesetzt - wenn auch aus völlig unerfindlichen Gründen.

Als Ausgleich müssen der bekannte Karrieremodus in Form der PGA-Tour sowie der neue EA Sports Cup herhalten. Dabei handelt es sich um eine Art Sammlung von 3-Loch-Matches, die unter anderem nach Stroke-Play- und anderen Regeln ausgetragen werden. Die Partien sind recht kurz gehalten und eignen sich daher prima für eine nette Runde zwischendurch. Durch Erfolge verdient ihr euch zudem Erfahrungs- beziehungsweise Skill-Punkte, mit deren Hilfe ihr die Fähigkeiten eures Golfers verbessert. Allerdings scheint die Vergabe respektive die Höhe der gewonnenen Punkte recht willkürlich zu sein. Mal erhält man für simple Aufgaben wie etwa "eine Runde in Par gespielt" massig Punkte, während man wenig später für deutlich kniffligere Aufgaben rein gar nichts bekommt.

Die Küche bleibt kalt

Äh, wir meinen natürlich, die Konsolen bleiben offline. Ja, richtig gelesen. Sowohl die PS2- als auch die PSP-Version verfügen über keinerlei Online-Optionen, was vor allem in Hinsicht auf die Vorjahresversion sehr merkwürdig ist. Daher müsst ihr euch mit Ad-hoc-Partien und Multitap-Gewurschtel zufrieden geben. Zwar macht das Einlochen mit mehreren Leuten mehr Spaß, doch an die Klasse der Online-Partien, wie sie die Next-Gen-Fassungen bieten, kommt das definitiv nicht heran. Zudem ist die Analogsteuerung an der PSP etwas zu schwammig geraten, sodass Handheld-Fans auf die 3-Klick-Variante zurückgreifen sollten.

Grafisch hat sich gegenüber der Vorjahresversion wenig getan. Die Golfer sind nach wie vor sehr hübsch animiert und einige Bodentexturen wirken mittlerweile einen Tick schärfer. Dies wird jedoch von Kantenflimmern und aufpoppenden Objekten/Texturen überschattet. Die beiden neuen Kommentatoren sind ebenfalls kein Highlight, was sich leicht negativ auf die Atmosphäre des Spiels auswirkt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Was ist denn da passiert? Warum, um Gottes Willen, haben die Entwickler die PS2- und die PSP-Version dermaßen entschlackt und dann sogar noch den Online-Modus gestrichen? Dass die Grafik nicht an die Next-Gen-Fassungen rankommt, ist klar. Dennoch wirkt die Präsentation erschreckend farblos und detailarm. Greift lieber zur Vorjahresversion, die war deutlich besser.

Überblick

Pro

  • leichte Zugänglichkeit
  • gute Steuerung (PS2)
  • guter Umfang
  • Erfahrungspunkte

Contra

  • neue Kommentatoren nicht sonderlich überzeugend
  • kein Online-Modus
  • Umfang gegenüber Vorjahr und Next-Gen-Versionen deutlich gekürzt
  • schwammige Analogsteuerung (PSP)
  • hässliche Pop-up-Effekte
  • lange Ladezeiten

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