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Test - The Chosen : Maues Hack'n'Slay-Spektakel

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Und noch ein Action-Rollenspiel ... Mangel an Titeln dieses Genres herrscht dieses Jahr sicher nicht, dafür eher ein Mangel an Qualität. Nachdem viele Genrevertreter auf breiter Front enttäuschten, versucht es nun Rebelmind mit 'The Chosen'. Mit Erfolg oder doch eher nicht?

Da 'Hellgate: London' bekanntlich enttäuscht und somit nicht den Sprung an die Spitze der Action-Rollenspiele geschafft hat, wandert der neugierige und ebenso erwartungsvolle Blick der Genre-Fans auf das vergleichsweise "kleine" Spiel 'The Chosen'. Dieses hatte bereits vor einigen Wochen aufgrund des ungewöhnlichen und vor allem unverbrauchten Settings für Aufsehen gesorgt. Ihr werdet in die Epoche zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert nach Europa entführt, wo sich eine mystische Geschichte um eine geheime Bruderschaft und den bekannten Stein der Weisen entfaltet. Alles erinnert ein wenig an eine Mischung aus 'Dracula' und 'Van Helsing'. Doch das alleine reicht nicht aus, um am Thron eines 'Diablo 2' zu kratzen.

Helden nicht nach Maß

Einer der größten Unterschiede zwischen 'The Chosen' und anderen Action-Rollenspielen offenbart sich bereits gleich zu Beginn. Anstatt euch einen Helden nach eigenen Wünschen zu erstellen, müsst ihr auf drei vorgefertigte Recken zurückgreifen. Zwar sind mit der Jägerin, dem fernöstlichen Krieger und dem Kampfmönch die wichtigsten Klassen vertreten und auch deren Hintergrundgeschichten klingen recht interessant. Dennoch geht aufgrund dieser starren Vorgabe ein großer Teil der Individualität flöten. Immerhin spielen sich die Klassen recht unterschiedlich: Während ihr mit der Jägerin eure Gegner aus der Distanz attackiert, entfacht der Krieger einen tödlichen Schlagwirbel.

Völlig unverständlich ist hingegen, dass es keine individuellen Talentbäume für jede der drei Klassen gibt; das hätte mehr Spielraum beim Verteilen der Fertigkeiten gegeben und somit mehr Nuancen innerhalb einer Klasse ermöglicht. Spezialisierungen, wie ihr sie zum Beispiel aus 'Diablo 2' kennt, sind leider nicht realisierbar. Trotz aller Kritik kann 'The Chosen' auch mit einigen guten Ideen aufwarten. So könnt ihr beispielsweise einen von insgesamt zwei Begleitern (Golem und Neferkar) herbeirufen, die euch im Kampf unterstützen. In der Theorie toll, aber in der Ausführung lasch: Im Hauptquartier könnt ihr versuchen, Waffen und Rüstungen zu modifizieren – gegen bare Münze. Leider springt nur in den seltensten Fällen ein brauchbares Item dabei heraus.

Standardkost mit Grusel-Setting

Ansonsten bietet 'The Chosen' Genre-Standardkost. Ihr zieht, manchmal von NPCs begleitet, durch Städte, Friedhöfe und andere Schauplätze, um zahlreiche Zombies, Wölfe und andere Gegner zu erlegen. Das bekannte Sammelfieber ist – zumindest in Ansätzen – vorhanden und die Quests sind stellenweise recht interessant. Schade nur, dass einige Macken wie zum Beispiel bei der Wegfindung den Spielspaß trüben. Auch grafisch reißt 'The Chosen' keine Bäume raus. Zwar wirken die meisten Effekte (Zauber, Wetter etc.) recht schick, doch die Animationen der Charaktere sind unnatürlich steif und die Texturen könnten ebenfalls einige zusätzliche Details vertragen. Und noch eine letzte Frage: Warum zum Teufel gibt es keinen Multiplayer-Part?

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
'The Chosen' hat interessante Ansätze und ist für ein kurzes Hack'n'Slay-Abenteuer zwischendurch recht brauchbar. Für mehr reicht es jedoch aufgrund spielerischer Mängel und des nicht vorhandenen Multiplayer-Parts nicht.

Überblick

Pro

  • interessantes Szenario
  • Sammelfieber kommt auf
  • beschwörbare Begleiter

Contra

  • hüftsteife Animationen
  • kein Multiplayer-Modus
  • drei fest vorgegebene Charaktere
  • Probleme bei KI und Wegfindung

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