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Preview - The Abbey : Mönche, Morde und Mysterien

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Zum anderen wurde nicht allein auf den Bekanntheitsgrad der Sprecher geachtet, sondern vor allem darauf, dass die Stimmen zu den jeweiligen Charakteren passen. Dicken Respekt an die Entwickler: Nach dem, was wir hier zu hören bekommen haben, ist genau das zu 100 Prozent gelungen. Untermalt wird das Ganze von rund 70 Minuten Hintergrundmusik, die vom Prager Symphonie-Orchester eingespielt wurde und sich wundervoll in das Geschehen auf dem Bildschirm einfügt. Insgesamt zeigt sich die Soundkulisse in jeder Hinsicht als vorbildlich und gehört sicherlich zum Besten, was im Adventure-Genre zu finden ist.

Rätselkost im Comic-Look

Neben den zahlreichen Dialogen, die insgesamt rund fünf Stunden Sprachausgabe beinhalten, erwarten euch natürlich etliche Rätsel. Typische Aufgaben, wie das Suchen von Spuren und das Sammeln und Kombinieren von Objekten, gehören selbstverständlich dazu. Die Aufgaben selbst zeigen sich als recht komplex und mehrstufig, aber logisch gut nachvollziehbar. Allem Anschein nach schafft es Alcachofa, auf allzu abwegige Rätsel und Lösungen zu verzichten. Insgesamt gibt es etwa 80 nutzbare Objekte. Zusammen mit den Dialogen soll die Spieldauer nicht unter 20 Stunden betragen. Die in den Features aufgeführten 40 Stunden dürften wohl eher auf Gelegenheitsspieler zutreffen, die wirklich jedes Detail mitnehmen und keinen Dialog abbrechen.

Die Locations im Spiel entsprechen dem, was man von einer alten Abtei erwarten kann, und wurden liebevoll von Hand gezeichnet, ja eigentlich eher gemalt. Die 2D-Hintergründe werden von 3D-Charakteren im Comic- bzw. Cel-Shading-Look bevölkert. Dabei beeindrucken die flüssigen Animationen und vor allem die Gesichter, die mit viel Mimik präsentiert werden und sehr lebendig wirken. Kombiniert mit der tollen Sprachausgabe könnte man fast meinen, man hätte einen Animationsfilm vor sich und nicht ein Adventure. Hübsche dynamische Ausleuchtung und geschickt eingesetzte Pixel-Shader verstärken den Effekt. Einziger Haken: Die Örtlichkeiten wirken derzeit oft noch etwas leblos, aber uns wurde versprochen, dass daran noch gearbeitet wird.

Fast schon wie im Kino

'The Abbey' weist aber noch eine Besonderheit auf, die dem sehr ästhetischen Look die Krone aufsetzt – nämlich die Kameraführung. Hier haben sich die Entwickler viel Mühe gegeben, cineastische Kameraperspektiven zu nutzen statt der üblichen Geradeaus-Sicht. Und das ist offenbar gelungen, allein schon bei den Dialogen gibt es zahlreiche Sichtwechsel, was die Angelegenheit sehr belebt und den Eindruck von einem Animationsfilm noch verstärkt. Hinzu kommt, dass abhängig von den Kapiteln die Locations unterschiedlich dargestellt werden, sowohl was die Perspektive als auch die Tageszeit angeht. Insgesamt bietet 'The Abbey' eine ungemein ästhetische und lebendige Präsentation, die das Spiel aus der Masse hervorhebt. 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Als Freund des Mittelalterlichen hat mich 'The Abbey' sofort gepackt. Die Umgebungen und Charaktere werden unglaublich liebevoll und mit überraschenden Kameraperspektiven in Szene gesetzt. Was von der deutschen Sprachausgabe zu hören war, grenzt an Perfektion. Das Rätsel-Design zeigt sich bisher als stimmig, wenn auch das Rad nicht gerade neu erfunden wird. Einzig an den noch etwas zu leer wirkenden Umgebungen müssen und wollen die Entwickler noch arbeiten. Für mich allein schon aus ästhetischen Gründen ein Must-Have-Adventure.

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