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Special - Der Aufstieg von Telltale Games : Das HBO der Videospiele

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    2012 sollte Telltale Games mit The Walking Dead ein kleines Meisterwerk gelingen. Hatte sich das Studio zunächst auf rätsellastige Adventures à la Sam & Max spezialisiert, hat man mit dem Zombiedrama die Initiative ergriffen und das alte Konzept nahezu komplett umgeworfen. Statt das Hirn mit kniffligen Denkaufgaben zu stimulieren, wollte Telltale mit denkwürdigen Charakteren, stark geschriebenen Dialogen und ganz viel Drama das Herz eines jeden Spielers berühren. Was folgte, ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen.

    Die Anfänge des Entwicklerstudios ließen so einen rapiden Aufschwung jedoch nicht vermuten. 2004 gründete eine Gruppe ehemaliger LucasArts-Entwickler das Studio Telltale Games mit dem Ziel, interaktive Geschichten zu erzählen. Das Erstlingsprojekt schlug jedoch noch eine andere Richtung ein. Telltales Texas Hold'em war ein klassisches Pokerspiel, mit dem das eigentliche Technikgerüst des Studios getestet wurde. Anschließend bewegte man sich mit der Versoftung einiger Comic/Serien-Lizenzen wie Bone oder CSI in Richtung Adventure-Genre.

    Nach einer gewissen Zeit konnte sich der Entwickler die Rechte an der Sam-&-Max-Reihe von LucasArts sichern und arbeitete fortan an einem eigenständigen Spiel. Mit Sam & Max versuchte sich das Studio zusätzlich an einem Experiment. So sollte nicht das gesamte Spiel auf einen Schlag veröffentlicht, sondern nach und nach in Episodenform zur Verfügung gestellt werden. Das Konzept ging auf, sodass auch in Folgeprojekten wie Wallace & Gromit, Zurück in die Zukunft und Jurassic Park auf dieses Konzept zurückgegriffen wurde.

    Episode für Episode zum Erfolg

    Demnach wollte Telltale Games keine 50-Stunden-Epen entwickeln, sondern seine Zielgruppe mit kurzen Häppchen an seine Marken heranführen. Dieses Prinzip brachte einige Vorteile mit sich. So konnte beispielsweise ein Publikum erreicht werden, das grundsätzlich wenig Zeit für virtuelle Ausflüge hat. Viel wichtiger jedoch: Der Entwickler hatte die Möglichkeit, auf Basis der Spielweise seiner Fans zukünftige Episoden gezielt auszurichten und so interessante Möglichkeiten im Skript auszuprobieren.

    So war es möglich, Kritik jeglicher Art in die laufende Entwicklung mit einzubeziehen und in Folgeepisoden zu implementieren. Zudem zeigte sich das Episodenkonzept als mächtiges Werkzeug, um mit den Erwartungen der Fans zu spielen und neue Handlungsbögen zu erschaffen. Um hier allerdings das volle Potenzial ausschöpfen zu können, brauchte es fähige Autoren, die für Überraschungsmomente und neue Impulse in der Handlung sorgten. Ein Beispiel für die nahezu perfekte Umsetzung dieser Elemente zeigte sich erstmalig bei The Walking Dead.

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