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Test - Stronghold : Stronghold

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In 'Stronghold' dreht sich alles um eure Burg und deren Verteidigung. Es gilt zunächst hölzerne Wehrwälle aufzustellen, Bogenschützen an strategisch günstigen Positionen zu platzieren und so die ersten Angriffswellen eurer Gegner abzuwehren. In der Zwischenzeit errichtet ihr eine funktionierende Wirtschaft, so dass euer Land und die Zahl eurer Untertanen wächst und somit auch eure Steuereinnahmen. Ihr erwirtschaftet nicht nur Nahrung, sondern auch Steine für die grossen Mauern und Tore, welche wiederum besseren Schutz vor den garstigen Gegnern bieten. Mit den Rohmaterialen und den Steuereinnahmen ist es euch schließlich möglich, alle Arten von Einheiten und Kriegsgerät zu erwerben. Schliesslich endet alles in einer finalen Schlacht und grossem Getöse.

Stronghold
Steinbruch bei der Arbeit.

Mit diesen wenigen Worten ließe sich das Spielprinzip eigentlich erklären, doch steckt im neuen Take 2-Spiel von den Firefly-Studios noch wesentlich mehr. Bereits der Beginn des Spiels ist spektakulär und ein wirklich nett gemachtes Renderintro sorgt für die rechte Stimmung. Zwar ist die deutsche Synchronisation nicht immer ganz lippensynchron und die grafische Qualität reicht im Video-Bereich nicht ganz - aber fast - an den Vorzeige-Kollegen 'Diablo 2' aus dem Hause Blizzard heran, doch die sehr engagierten Sprecher machen dies mehr als wett. Ihr werdet es kaum abwarten können, euer Volk zu befehligen und eine mächtige Burg aus der Erde zu stampfen.

Bei der Burg allein bleibt es freilich nicht, denn hinter der reinen 'Burgensimulation' steckt eine, wenn auch in der Komplexität nicht ganz an die 'Siedler'-Konkurrenz heranreichende, Wirtschaftssimulation. Nahrung wird nicht einfach generiert, sondern Getreide will angebaut, dieses in der Mühle zu Mehl verarbeitet, und schliesslich von einem Bäcker zu Brot veredelt werden, um nur einen der vielen Wirtschaftskreisläufe zu nennen. Im Gegensatz zum Blue Byte-Spiel verzichtet Firefly komplett auf Träger: Jeder der etwas verarbeitet, holt sich die Grundstoffe im Lager ab und bringt das veredelte Produkt auch wieder dorthin zurück. Dies bedeutet natürlich eine grosse Umstellung für alle Aufbaupuristen unter euch, gilt es doch die Wege absolut kurz zu halten, denn sonst geht kaum etwas voran.

Dieses Prinzip ist im gesamten Wirtschaftspart von 'Stronghold' immanent. So wird auch nicht einfach rekrutiert, sondern es müssen die entsprechenden Waffen zunächst produziert werden. Für diese ist in der Regel Holz der Grundstoff und für die Ritter müssen entsprechend Pferde gezüchtet werden. Die Waffen werden schliesslich zur Kaserne gebracht, wo sie von freien Siedlern an sich genommen werden und diese sich fortan Soldaten schimpfen. Hier ist übrigens eine der häufigen kleinen Unkorrektheiten zu finden, die sich in 'Stronghold' eingeschlichen haben. So sind die Bewohner bereits Soldaten BEVOR sie überhaupt an der Kaserne angelangt sind. Im Spiel erweisst sich dass sogar als sehr nützlich, hat man so die Soldaten doch wesentlich schneller bei der Hand. Unlogisch ist es dennoch.

Stronghold
Intro mit Logo.

Zu den Wirtschaftskreisläufen gesellt sich noch ein, wenn auch einfaches, Moral- Zufriedenheitssystem eurer Einwohner. Werden diese gut mit Nahrung versorgt - ihr könnt die Höhe der Rationen bestimmen - und haben sie wenig Steuern zu zahlen, sind sie zufrieden und werden sich vermehren, bzw. es werden Leute zu eurer Burg kommen. Das Ganze wird mittels eines Zahlenindikators angezeigt, welcher von Null bis 100 reicht. Auch nicht steuerbare Ereignisse wie Jahrmärkte, Vermählungen et cetera haben einen kurzfristigen Einfluss auf euren Beliebtheitsgrad. Angeblich soll auch euer Ansehen, sprich ob ihr gefürchtet oder beliebt seid, Einfluss auf die Produktivität eurer Bewohner haben, im Spiel selbst hab ich hiervon allerdings nur wenig gemerkt. In der Regel reicht es, den Beliebtheitsgrad auf über 60 zu halten, um einen steten Bewohnerstrom zu gewährleisten. Die Produktivität steuert man eh einfacher und sichtbarer über die Anzahl der produktiven Gebäude.

Ereignisse die euren Arbeitsablauf stören, gibt es in verschiedenster Art und reichen vom Rinderwahn über eine Käferplage, welche eure Getreideernte vernichtet, bis hin zu den erwähnten Jahrmärkten.

Was mir im Wirtschaftsteil des Spiels mächtig abgegangen ist, sind ausführliche Statistiken zu Produktivität und Anzahl meiner Gebäude. Ich hätte mit einem Klick auf den Holzfäller schon gerne gesehen, wie viel ich davon schon habe oder wie viele Bäcker in meinem Land werkeln und so weiter und so fort. Hier haben sich die Entwickler von Firefly leider etwas zu schnell mit ihrem Produkt zufrieden gegeben und haben gehörig Potential verschenkt, statt auch etwas im 'Siedler'-Revier zu wildern. Dennoch macht das Entwickeln eurer Siedlung eine Menge Spass und durch die vielen zu berücksichtigenden Faktoren ist das Geschehen auch komplex genug, um viele Stunden Tüfteln und Ausprobieren zu gewährleisten. Denn nur mit einem guten Aufbau ist eure Wirtschaft produktiv genug, auch den militärischen Part des Spiels erfolgreich zu gestalten.

Stronghold
Oh, oh, warum er wohl am Pranger ist?

Dieser besteht vor allem im Bau eurer Burg und Verteidigungswällen, welche wahlweise aus Stein oder Holz bestehen. Hier verknüpft 'Stronghold', natürlich neben der Rekrutierung der Soldaten, den Wirtschafts- mit dem Kriegsteil des Spiels, denn ohne gut laufenden Steinbruch werdet ihr euch schwer tun, mehrschichtige Mauern und grosse Zugbrücken inklusive bemannbarer Befestigungen zu bauen. Beim Bau der Mauern und Setzen der Gebäude wird euch ein weiterer Kritikpunkt ziemlich schnell ins Auge stechen: Sollte sich auf dem Bauplatz auch nur eine Einheit befinden, könnt ihr das Gebäude dort schlichtweg nicht setzen, bevor diese verschwunden ist. Besonders ärgerlich ist dies im späteren Verlauf des Spiels, wenn es in eurem Gebiet nur so von Leuten wuselt; denn dann ist manchmal ein Geduldsspiel bis zur Zereisprobe angesagt und das ein oder andere Mal werdet ihr wohl verzweifelt euren Lautsprecher taktieren, wenn zum 1000. Mal 'Hier können sie nicht bauen' ertönt.

 

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