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Test - Stronghold Crusader: Extreme : Burgenbau mit Retro-Faktor

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Anhand eines im Kampf sich füllenden Energiebalkens seid ihr in der Lage, Einheiten zu heilen (billig) oder verheerende Steinhagel auf die Truppen des Gegners hinabprasseln zu lassen (teuer). Im richtigen Moment eingesetzt, können diese Spezialfähigkeiten kampfentscheidend sein. Trotzdem ist 'Stronghold Crusader: Extreme' kein Titel für Gelegenheitsspieler oder Anfänger. Mögen die Bedienung und der Einstieg - trotz fehlenden Handbuchs - auch intuitiv sein, ein Einstieg sollte definitiv über das Originalspiel erfolgen, weil im 'Extreme'-Teil kaum Zeit zum Lernen bleibt.

Extrem retro

Extrem ist auch die lauthals angepriesene Masse an Einheiten, die in den Schlachten kämpfen können. Waren es in den bisherigen Titeln der Reihe noch 1.000, so ist die Obergrenze jetzt auf 10.000 angewachsen. Das klingt beeindruckend, ist aber im Grunde völlig überflüssig, denn handhaben könnt ihr diese Massen an Einheiten nicht mehr, was Massenschlachten zu Zufallsereignissen ohne strategische Möglichkeiten verkommen lässt. Zudem sieht das nicht einmal beeindruckend aus, da bei einer maximalen Auflösung von 1024x768 kaum ein Überblick möglich ist.

Und damit sind wir auch beim nächsten, wenn auch von den Entwicklern kaum so gewollten, Punkt, der die Bezeichnung „extrem" verdient: die Grafik. Vergleicht ihr Originalspiel und 'Extreme'-Version, fällt sofort ins Auge, dass sich an der Grafik nicht das Geringste geändert hat. Tatsächlich wurde die komplette Engine, die schon 2002 nicht mehr aktuell war, eins zu eins übernommen. Daraus resultieren magere Auflösungen, fitzelige Einheiten-Sprites und eine hässliche 2D-Hintergrundgrafik. Retro-Charme hin oder her - wer neu in die 'Stronghold'-Welt einsteigen will, der wird geschockt sein.

Selbiges gilt natürlich auch für den Sound, der extrem mager daherkommt, sich aber zumindest durch passende orientalische Klänge gut ins Bild einfügt. Effekte und Sprachausgabe gibt es kaum, sieht man einmal vom Knistern der eigenen brennenden Burg und den Todesschreien der eigenen Soldaten ab.

Immerhin kann das Spiel dann doch noch an zwei Stellen punkten. Zum einen ist der Umfang mit Originalspiel, Erweiterung und 'Extreme'-Teil vor allem auch dank der Skirmish-Missionen durchaus okay. Zum anderen machen natürlich Multiplayer-Schlachten mit 10.000 Einheiten einen Heidenspaß. Allerdings bricht die Performance (übrigens auch im Singleplayer) bei Massenschlachten heftig ein und kann sogar zum Absturz des Spiels führen. Erstaunlich, wenn man das Alter der Engine und die die aktuelle Rechnerpower bedenkt.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Es fällt relativ leicht, 'Stronghold Crusader: Extreme' als reine marketingtechnische Unverschämtheit abzutun. Die erschreckend veraltete Grafik und der wahrhaft extreme Schwierigkeitsgrad lassen Gelegenheitsspieler und Einsteiger völlig außen vor. Wahrhaft besessene 'Stronghold'-Fans kommen aber gerade deswegen auf ihre Kosten. Für die dürfte aber die beigepackte Originalversion des Spiels sinnlos sein, wohingegen Einsteiger in die 'Stronghold'-Welt mit der Budget-Version des Originals günstiger wegkommen. So bleibt der Eindruck eines Fanprodukts mit unausgegorenem Konzept, das für die fast 30 Euro doch immer noch zu teuer ist.

Überblick

Pro

  • kommt mit dem Originalspiel und Erweiterung
  • immer noch gutes Gameplay
  • nette Massenschlachten im Multiplayer

Contra

  • unverschämt hoher Schwierigkeitsgrad
  • unglaublich veraltete Grafik
  • wenige und aufgesetzt wirkende Neuerungen
  • Performance-Probleme bei Massenschlachten

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