Test - Steins;Gate Elite : Besser wird's nicht
- PS4
- One
- NSw
Fazit
Dem in Japan sehr populären, hierzulande jedoch eher skeptisch beäugten Genre der Visual Novel kann man zwiespältig gegenüber stehen. Mit einem richtigen Spiel im engeren Sinne hat es nämlich nur wenig gemein. Entscheidungen, die den Handlungsverlauf beeinflussen, trifft man nur etwa alle halbe Stunde mal und selbst wenn, dann ist nicht ersichtlich, welche Auswirkung die vollkommen willkürlich wirkende Wahl haben könnte. Die meiste Zeit über lest ihr Dialoge und drückt nach jedem Satz einen Knopf, damit der nächste abgespielt wird.
SteinsGate sollte man daher weniger mit der Erwartung angehen, ein Spiel zu spielen. Eher ist es mit dem Erlebnis vergleichbar, eine Anime-TV-Serie zu „bingen“. Mit seiner Dauer von etwa 30 bis 50 Stunden ist es auch von der Länge mit einer Serienstaffel vergleichbar.
Wenn man sich darauf und auf die anfangs sehr zäh scheinende Erzählweise einlässt, wird man aber irgendwann unweigerlich in einen Sog gezogen, aus dem es vor Spannung kein Entrinnen mehr gibt. Die Geschichte um eine Gruppe spleeniger Studenten, die eine Zeitmaschine erfinden und damit die Realität auf eine Weise verändern, die bald völlig außer Kontrolle gerät, ist Science-Fiction allererster Güte – nicht zuletzt wegen seiner unnachahmlich japanischen Art, unablässig zwischen großem Pathos und infantiler Albernheit, zarten Gefühlen und liebevoll banalen Alltagsdetails zu pendeln.
Wenn ihr in eurem Leben nur eine einzige Visual Novel spielt, dann diese! Viel besser wird’s nicht. El Psy Kongroo.
Interesse an Visual Novels geweckt?
- Die zweitbeste Visual Novel, die es gibt: Doki Doki Literature Club im Test
- Die schlechteste Visual Novel, die es gibt: Song of Memories im Test
Überblick
Pro
- hervorragende Zeitreise-Story
- 30-50 Stunden Länge
- für eine Visual Novel verhältnismäßig aufwändig animiert
Contra
- sehr wenige Interaktionsmöglichkeiten (nur 1-2 pro Stunde!)
- Auswirkungen der Entscheidungen völlig undurchsichtig
- Untertitel nur Englisch (Sprache Japanisch)
- mitunter sehr zähes Erzähltempo
Kommentarezum Artikel