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Test - Steel Rats : Brachiale Fahrzeug-Action in düsterem Steampunk-Szenario

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Wenn ein relativ kleines Entwicklerstudio wie Tate Multimedia vollmundig effektvoll inszenierte Motorradaction in einem düsteren Steampunk-Szenario ankündigt, macht das natürlich neugierig. Entsprechend gespannt waren wir, ob Steel Rats die Versprechungen halten kann. Die Antwort darauf findet ihr in unserem Testbericht.

Wir reisen ins Amerika der 40er-Jahre. Statt eines Stadtbilds, wie man es aus diesem Zeitalter gewohnt ist, erwarten euch düstere Schauplätze, die an die Welten aus Steampunk-Romanen erinnern: industrielle Riesenkomplexe, brennende Ruinen, dazwischen ziehen Nebelschwaden durch kaum beleuchtete Straßen. Moment mal, so sah das Amerika der 40er-Jahre doch gar nicht aus! Richtig, denn statt lediglich eine Reise in die Vergangenheit zu machen, verschlägt es euch in eine Parallelwelt, die ihren ganz eigenen Reiz hat.

Ihr seid Mitglied der berüchtigten Biker-Bande namens „Steel Rats“, deren Revier in der fiktiven Stadt Coastal City liegt. Doch anstatt euch lediglich mit Konkurrenten auf zwei Rädern herumzuschlagen, müsst ihr euch einer sehr viel größere Bedrohung stellen: Die Stadt und andere Bereiche des Landes sehen sich Angriffen durch die sogenannten Schrottboter ausgesetzt. Es handelt sich dabei um aggressive Roboter verschiedener Bauart, die alles Leben verachten und es eliminieren wollen. Eure Aufgabe ist es, diese Gefahr zu bannen. Was im Ansatz noch ganz interessant klingt, wirkt im späteren Verlauf des Spiels leider ziemlich erzwungen. Schade, denn die Story hat durchaus Potenzial und die Atmosphäre der Spielwelt ist stimmig.

Action auf zwei Rädern

Deutlich wichtiger ist das eigentliche Spielgeschehen, das zumindest auf den ersten Blick viel mehr zu bieten hat. Als einer von vier Steel Rats heizt ihr auf dem Sattel eines Motorrades durch verschiedene Levels der Spielwelt und befreit diese von besagten Schrottbotern. Zu diesem Zweck stehen euch mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Neben der Standardattacke – einer Art kurzzeitigem Boost mit dem Motorrad – kann jeder Charakter individuelle Fähigkeiten einsetzen.

So ist es beispielsweise der flinken Lisa möglich, ihre Gegner in Brand zu stecken, während der Anführer James auf dicke Panzerung und rohe Kraft setzt. Ebenfalls interessant: Durch eingesammelten Schrott schaltet ihr ähnlich wie in einem Rollenspiel eine Art Talentbaum schrittweise frei und sorgt somit für noch mehr Abwechslung im Spielgeschehen – zumindest theoretisch.

Steel Rats spielt sich wie eine moderne Mischung aus dem rasanten Ablauf eines Sonic the Hedgehog und den Herausforderungen der Trials-Serie. Zugegeben, es dauert ein wenig, bis man sich an die Steuerung gewöhnt hat, dann geht sie jedoch recht gut von der Hand. Das ist auch bitter nötig, denn um den Angriffen der Roboterfeinde zu entkommen, müsst ihr nicht nur flink sein, sondern auch halsbrecherische Aktionen wie brachiale U-Turns oder Saltos hinlegen. Außerdem verlangt euch das Design der Levels gute Reaktion ab. Das Spiel ist zwar in 3-D gehalten, doch ihr verfolgt das Geschehen aus einer 2,5-D-Perspektive inklusive mehrerer Ebenen und Kopfüberfahrten.

Hinzu kommen gelegentlich Kämpfe gegen besonders zähe Bosse, die aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten eine besondere Herausforderung darstellen sollen. Ihr ahnt es sicherlich schon, denn es folgt ein ziemlich großes „Aber“. Steel Rats spielt sich angenehm flüssig und gerade die Suche nach versteckten Geheimnissen sowie das Abschließen der einzelnen Levels in möglichst kurzer Zeit ist durchaus motivierend. Doch abgesehen davon verschenkt das Spiel viel Potenzial.

Steel Rats - Gameplay Trailer
In Steel Rats trotzt ihr auf dem Motorrad der Schwerkraft. In diesem Trailer seht ihr neues Gameplay-Material.

Die eingangs erwähnten Charaktere mit ihren individuellen Fähigkeiten machen sich im eigentlichen Spielablauf kaum bemerkbar. Das liegt vor allem daran, dass ihr den größten Teil der Levels mit der Standardattacke meistern könnt – und das ohne größere Probleme. Selbst gegen die meisten Bosse reicht es völlig aus, hin und wieder auszuweichen und auf den normalen Boostangriff zurückzugreifen.

Zwar steht euch jederzeit eine Vielzahl von Spezialmanövern zur Auswahl, doch warum sich die Mühe machen, wenn es nicht nötig ist? Eigentlich schreit das Grundkonzept des Spiels geradezu danach, den Spieler regelmäßig vor spezielle Aufgaben zu stellen, die nur mit einem bestimmten Charakter oder einer bestimmten Fähigkeit zu meistern sind. Doch genau das ist nicht der Fall. Auch der Talentbaum ist eigentlich nur Staffage, denn ihr sammelt während des Spiels dermaßen viel von der Schrottwährung ein, dass ihr so gut wie nie vor einer kniffligen Wahl der Fertigkeiten oder Upgrades steht. In den meisten Fällen könnt ihr euch ohnehin nahezu alles kaufen. Selbst die sporadisch eingestreuten Rätsel kommen selten über ein recht oberflächliches Niveau hinaus.

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