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Test - Star Wars: Knights of the Old Republic 2 - The Sith Lords : Spiel der Woche 07/05

  • PC
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Skills und Equipment

Das Charaktersystem aus dem Vorgänger wurde um zahlreiche sinnvolle Fähigkeiten erweitert und mit einem etwas übersichtlicheren Interface versehen. Wie gehabt erhaltet ihr Erfahrungspunkte für das Lösen von Quests und das Töten von Gegnern. Beim Level-up könnt ihr dann eure Attribute steigern, neue Talente und Fähigkeiten sowie neue Macht-Skills erwerben, quasi das Äquivalent zu Zaubersprüchen aus anderen RPGs. Manche Fähigkeiten könnt ihr auch durch NPCs erlangen, beispielsweise von einigen der verschollenen Jedi. Auch auf die Machtskills hat eure Ausrichtung Einfluss - als dunkler Jedi bekommt ihr Abzüge beim Einsatz heller Mächte und umgekehrt. Die Upgrades beim Level-up können sowohl manuell als auch automatisch vergeben werden.

Ebenfalls ausgeweitet wurde die Ausrüstung der Charaktere. Wahre Unmengen an Equipment sammeln sich mit der Zeit in eurem Inventar, auf das von allen Charakteren zugegriffen werden kann. Von Waffen über Rüstungen, Schilde, Booster, Medikits und andere Komponenten bis hin zu Einzelteilen für das Upgrade oder die Herstellung neuer Gegenstände ist alles verfügbar. Nahezu jeder Gegner lässt das eine oder andere Item fallen, hinzu kommen zahlreiche Behälter, die ihr ausplündern könnt. Das Upgrade-System wurde kräftig erweitert. An Labortischen und Werkbänken könnt ihr nun nicht nur Waffen und Rüstungen verbessern, sondern auch Gegenstände zu Rohstoffen demontieren, um daraus neue Gegenstände oder Upgrades zu basteln. Trotz überarbeiteter Kategorisierungsmöglichkeiten im Inventar wird die Flut an Gegenständen jedoch mitunter eine ziemlich unübersichtliche Angelegenheit.

Mit Macht und Lichtschwert

Am Kampfsystem hat sich nichts großartig geändert. Gerät ein Gegner ins Blickfeld, pausiert das Spiel und ihr könnt eure ersten Aktionen festlegen, wobei bis zu vier Aktionen gepuffert werden. Je nach Gegner habt ihr dort die Möglichkeit, verschiedene Waffenangriffe mit euren Blastern oder Lichtschwertern, Machtskills und Spezialfähigkeiten oder Granaten zum Einsatz zu bringen. Weiterhin könnt ihr mit einem kleinen Menü am Bildschirmrand Aktionen wie Booster, defensive Mächte, Schilde und anderes aktivieren. Mit der Leertaste könnt ihr die Pause beenden, sie aber auch jederzeit wieder aktivieren. Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab, wobei dahinter allerdings eine Art rundenbasiertes System steckt. Während des Kampfes könnt ihr sowohl in Echtzeit als auch im Pausenmodus immer wieder eingreifen, neue Skills aktivieren oder eure Charaktere wechseln.

Das Kampfsystem funktioniert erfreulich gut und bietet speziell in den höheren Schwierigkeitsgraden, in denen Schilde und Booster mehr Bedeutung bekommen, auch einen taktischen Anspruch, sieht man mal von den bereits erwähnten Schwächen der KI ab. Gespeichert werden kann jederzeit, was bei den harten Boss-Kämpfen auch erforderlich ist. Drei Schwierigkeitsgrade sorgen dafür, dass sowohl Spieler, die den Schwerpunkt mehr auf das Spielen der Story legen, als auch hartgesottene Kämpfer bedient werden.

Nicht viel Neues bei der Grafik

Hinsichtlich der Optik werden keine neuen Maßstäbe gesetzt. Seit dem ersten Teil hat sich bei der Grafik-Technik doch noch einiges bewegt in der Branche, sodass das damalige "großartig" keine Rechtfertigung mehr findet. Zur Verwendung kommt die Engine des Vorgängers, die nur in kleinen Punkten etwas aufgebohrt wurde, letztendlich aber denselben Look bietet. Die Umgebungen und auch die Charaktere sind dennoch sehr ansehnlich, wenn auch etwas steril und in Einzelfällen sogar langweilig, jeder Ausrüstungswechsel ist an der Figur erkennbar und auch der Wechsel zur hellen oder dunklen Seite der Macht wird gut umgesetzt. Ärgerlich sind die immer noch hölzernen Laufanimationen, während die Kämpfe recht schick in Szene gesetzt werden. Weiterhin vorhanden sind zahlreiche Zwischensequenzen, die per Mausklick abgebrochen werden können. Im Gegensatz zu den ansprechenden Ingame-Sequenzen sind die Render-Clips auffallend hässlich und unscharf geraten. Die Hintergrundmusik gibt sich cineastisch, die deutsche Sprachausgabe der Dialoge ist ohne Fehl und Tadel.

Wir wollen aber nicht verschweigen, dass 'KotOR 2' nicht frei von technischen Problemen ist. Abgesehen von gelegentlichen unsichtbaren Hindernissen mitten im Weg verzeichneten wir mitunter massive Abstürze, sobald Programme im Hintergrund liefen. Auf Dantooine erlebten wir einen massiven Einbruch der Performance bis hin zur Unspielbarkeit, wobei es sich augenscheinlich um ein Problem beim Laden der Texturen handelt - sobald wir in den Grafik-Optionen die Textur-Auflösung verändert hatten, egal ob höher oder niedriger, löste sich das Problem temporär. Ein Patch, der diese Probleme behebt, könnte nicht schaden.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wie schon der Vorgänger, so braucht auch 'KotOR 2' etwas Zeit, um seine ganze Pracht zu entfalten. Selbige liegt allerdings weniger im grafischen Bereich, denn an der Engine wurde offenbar nicht viel verändert, sodass die Angelegenheit mittlerweile doch etwas altbacken wirkt. Der Inhalt reißt dann aber wieder alles heraus, hat man einmal die ersten beiden, insgesamt doch etwas müden Locations hinter sich gebracht. Die Charaktere entwickeln noch mehr Tiefe als beim Vorgänger, die Story ist noch komplexer und auch sehr spannend, wenn auch der von 'KotOR 1' nicht unähnlich. Hinzu kommen einige kleine, aber feine Neuerungen und Ergänzungen, sodass 'KoToR 2' alles in allem zu einem Muss für Rollenspiel-Fans wird. Dass die Wertung dennoch nicht die 90 erreicht, liegt daran, dass im Vergleich zum Vorgänger einfach zu wenig Neues geboten wird und mir der Tick Originalität fehlt, den 'KotOR 1' noch zu bieten hatte.

Überblick

Pro

  • klasse Story
  • sehr gut ausgearbeitete Charaktere
  • gut ausgearbeitetes Kampfsystem
  • sinnvolle neue Features
  • gute Wiederspielbarkeit

Contra

  • grafisch altbacken
  • streckenweise hässliche Zwischensequenzen
  • Übersetzungsfehler bei den Untertiteln
  • mäßige KI

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