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Test - Star Wars: Battlefront 2 : Möge die Lootbox mit euch sein!

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Ein grafischer Thermaldetonator

Zugegeben, ein Teil des Unterhaltungswert geht auf das Konto der Grafikpracht, an der man sich mancherorts kaum sattsehen mag. Der Eindruck ist nicht mehr so bombastisch wie noch beim ersten Battlefront, aber das ist ja auch schon zwei Jahre alt und man gewöhnt sich schnell an den neuen Standard. Dennoch zeugen die Schauplätze von großem gestalterischem Talent. Extrem scharfe Texturen, effektive Shader für trockene und feuchte Oberflächen sowie bewegliche und teils zerstörbare Flora machen aus dem Waldmond Endor weit mehr als nur einen Schießbudenparcours. Der Wald lebt und atmet, auch wenn er zugleich von allen erdenklichen Überresten des Krieges gezeichnet ist.

Nur schade, dass Ewoks lediglich im Hintergrund auftauchen oder von ihren Hütten in Baumwipfeln herunterschauen. Nicht nur Mitglieder des Imperiums hätten einigen Spaß daran, den kleinen, niedlichen Pelzviechern ein Loch in den Wanst zu ballern. Das rangiert auf der Wunschliste bei gewissen Star-Wars-Fans gleich hinter dem Attentatsimulator für Jar Jar Binks. Es wäre so schön gewesen.

Spaß beiseite: Egal ob Kampagnenszenario oder Multiplayer-Map, überall ist Liebe zum Detail erkennbar. Etwa wenn man abseits des verregneten Schlachtfeldes auf Kamino zu den Wellen des Meeres hinunterfliegt und zusieht, wie die Wogen an den tragenden Masten der Stadt brechen. Details, die gar nicht nötig wären, weil sie kein Schwein beachtet. Aber wenn sie zufällig ins Bild kommen, verleihen sie der künstlichen Welt Glaubwürdigkeit. Jede Szenerie hat so etwas. In Theed, der Hauptstadt von Naboo, fliegt Herbstlaub in Form feingliedriger Partikel umher, Raumjäger-Cockpits tragen Schmutzpartikel und Kratzer, die im gleißenden Licht der Sonne den Blick auf gegnerische Geschwader erschweren und, und, und.

In Star Wars: Battlefront 2 steckt unglaublich viel Arbeit im grafischen Detail. Und zwar so viel, dass jedes abgespeckte Feature im direkten Vergleich auffällt. Zum Beispiel wenn man die Versionen für die brandneue Xbox One X und den PC gegenüberstellt. Auf den ersten Blick sehen sich beide Fassungen sehr ähnlich. In ruhigen Szenen kann man sie sogar kaum voneinander unterscheiden, da die Qualität auf der Xbox One X in etwa dem „High-Preset“ auf dem PC entspricht.

Für eine 500-Euro-Maschine, die all das in nativer 4K-Auflösung bei stets flüssigen 60 Bildern pro Sekunde wiedergibt, eine famose Leistung. Nun ja, es bleibt nicht dauerhaft bei nativem 4K. In heftigen Szenen dreht Battlefront 2 gerne mal an der horizontalen Pixelzahl, gleicht den Verlust aber durch eine Checkerboarding-Methode und temporäre Kantenglättung hervorragend aus, sodass die Szenerie nie unscharf wirkt. Unsere PC-Version testeten wir mit einem i7-Prozessor und einer Geforce 1070, und diese Kombo bringt bei doppeltem Einkaufspreis nur eine marginal bessere Grafikqualität auf die Waage.

Sobald aber Bewegung im Spiel ist, werden die Unterschiede zu den höchsten Einstellungen auf dem PC gravierender, vor allem bei den Kaskaden des Detailgrads. Auf der Xbox One X sind beispielsweise alle Schatten ein Stück gröber als auf dem höchsten PC-Level, nur fällt das in Bewegung noch heftiger auf, weil die primäre Schattenkaskade einen Radius von rund drei Metern um den Spieler herum zieht.

Heißt also: Alles, was drei Meter oder mehr vom Spieler entfernt ist, wird in hartem Übergang einen Grad gröber. Das ist leider zu nah, um nicht sofort negativ ins Auge zu fallen, zumal die zweite Kaskade bei geschätzten sechs oder sieben Metern liegt und ein nochmals gröberes Detaillevel mitbringt, bei dem sogar die Geometrie beschnitten wird. Ein ganz schön heftiger Preis für 4K-Auflösung, der den Gesamteindruck ein wenig trübt. Da kann selbst die wunderschöne HDR-Kontrastgebung, die auf dem PC fehlt, nur wenig aufwiegen. Wer in 1080p statt Ultra-HD spielt, muss mit denselben Schwächen leben und bekommt im Austausch nur eine bessere Kantenglättung.

Aus diesem Grund wäre ein nachgereichter, optional zuschaltbarer Qualitätsmodus für Full-HD-Spieler, wie er bei Mittelerde: Schatten des Krieges verfügbar war, gerne gesehen. Der müsste gar nicht mal Schatten oder Geometrie verbessern, denn das sieht alles schon fantastisch aus. Aber alle Level-of-Detail-Kaskaden um einige Meter nach hinten versetzen zu können, das wäre Gold wert.

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