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Preview - Star Citizen : Galaktisches Mammutprojekt

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Der Mann, der die Wing-Commander-Serie aus dem Boden stampfte und Freelancer den letzten Schliff verlieh, ist zurück: Chris Roberts. Nachdem er einige Jahre in der Filmwelt tätig war, will er nun die ultimative Weltraumsimulation aus dem Boden stampfen. Finanzieren lässt er sich sein Projekt namens Star Citizen von Spielebegeisterten, die so ticken wie er und endlich mal wieder in unendliche Weiten vorstoßen wollen. "Unendlich" ist ein gutes Stichwort, denn das Projekt gleicht einer Mammutaufgabe.

Alles soll möglich sein in Star Citizen. Als Chris Roberts von seinen Plänen und Visionen erzählt, gerät nicht nur er ins Schwärmen. Das Konzept der Weltraumsimulation klingt verlockend, schließlich fasziniert das Universum die Menschen seit Jahrhunderten. Mit seinem neuen Projekt soll diese Faszination zumindest ein wenig gestillt werden. Wenn das Spiel denn irgendwann mal erscheint, was noch länger dauern dürfte. Frühestens in zwei Jahren soll Star Citizen fertig werden. Wobei das ein vager Termin ist. Leute, die ihr Geld vorab investierten, bekommen bis dahin Stück für Stück neue Teile aus dem großen Paket serviert. Zum einen, damit sie schon mal ein bisschen die Wartezeit überbrücken können, zum anderen, um Feedback zu geben.

Weltraumgarage

Den Anfang macht diese Woche der Hangar. Backer, die den Client herunterladen, bekommen direkt ihre Garage auf den PC installiert. Darin laufen sie mit ihren Piloten herum und schauen sich ihre erworbenen Raumschiffe an oder steigen ins Cockpit. Spieler sehen also erstmalig einen Bruchteil dessen, für das sie gezahlt haben. Insgesamt gibt es drei Versionen vom Hangar. Wer mehr Geld investiert, bekommt eine größere Basis. In der Deluxe-Version steht euch sogar ein kleiner Wagen zur Verfügung, mit dem ihr in den riesigen Hallen herumfahren dürft. An bestimmten Stationen lässt sich im fertigen Spiel Ausrüstung austauschen.

Gegen Ende des Jahres soll der Dogfight-Modus veröffentlicht werden, in dem ihr gegen andere Spieler oder die KI Kämpfe im luftleeren Raum bestreitet. Chris Roberts plant aber schon weiter. Im kommenden März sollen die Geldgeber auf Planeten wandern und Bars auschecken dürfen, später folgt die erste Alpha des kompletten Titels als Einzelspielererlebnis. Bis alle gemeinsam durch das sich stets verändernde Weltall fliegen, vergeht noch eine Weile. Verständlich, wenn man bedenkt, was für Pläne dieser Mann hat: die von der Wirtschaft getriebene Galaxie, die Vernetzung zwischen dem Weltall, den Planeten sowie verschiedenen Städten, die sich besuchen lassen sollen, den aufrüstbaren Schiffen verschiedenster Klassen und der Interaktion innerhalb des Flugzeugs. Alles verpackt in atemberaubende Grafik der CryEngine 3, die stark auf Physikberechnungen setzt.

Technik von morgen

Visuell ist Star Citizen beeindruckend. Zumindest der Hangar und die ersten Schiffe protzen nur so mit Details. Öffnet sich die Luke zum Schiff, bewegen sich viele Kleinigkeiten, bevor ihr einsteigen könnt. Setzt ihr euch ins Cockpit, fahren sämtliche Bildschirmanzeigen in euer Sichtfeld. Schon jetzt macht es Spaß, die Raumschiffe in Ruhe unter die Lupe zu nehmen. Besonders das Design weiß zu gefallen. Statt auf übertriebenen Sci-Fi-Schnikckschnack setzen Chris Roberts und sein Team auf einen realistischeren Stil, sodass man tatsächlich davon ausgeht, dass solche Schiffe irgendwann in der Zukunft das All beherrschen könnten.

Star Citizen - gamescom 2013 Video-Interview mit Chris Roberts
Wir konnten auf der gamescom ein ausführliches Interview mit Chris Roberts führen und haben viele neue Infos zu Star Citizen erhalten.

Jedoch hat diese Detailverliebtheit ihren Preis. Größere Raumschiffe umfassen bis zu 1,2 Millionen Pixel. Von der Skizze bis zum fertigen virtuellen Modell sitzen circa zehn Leute ein halbes Jahr an der Programmierung. In die aktuell größten Raumfahrzeuge passen bis zu vier Spieler. Was die Hardware-Anforderungen betrifft, werden die schnellsten Rechner wohl gerade gut genug sein. So sprach Roberts während der Präsentation davon, dass 32 GB RAM empfohlen sind. Auch das sind nur Vermutungen. Star Citizen hat gerade erst Fahrt aufgenommen.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski

Es liegt nicht nur daran, dass Chris Roberts die Entwicklung anführt und Star Citizen aktuell 16 Millionen Dollar an Beiträgen eingenommen hat. Vielmehr sind es die zahlreichen Ideen und Ambitionen, die dieses Spiel zum aktuell spannendsten Projekt in der Branche machen. Natürlich gab es Spiele, deren Entwicklung mehr Geld verschlungen haben. Die hatten allerdings einen zahlungskräftigen Publisher im Rücken. Kann Chris Roberts Star Citizen so realisieren, wie er es gerne möchte? Ich hoffe doch, schließlich gibt es momentan kaum nennenswerte Weltraumsimulationen. Nur die X-Serie hielt in den letzten Jahren einsam die Genre-Fahne im stürmischen Wind der Ego-Shooter und Rollenspiele. Wird also Zeit, dass mal ein wenig Bewegung ins Weltall kommt. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft. Allerdings wird es noch sehr lange dauern, bis Star Citizen ansatzweise fertig ist. Es wäre sehr schön, wenn sich das Warten lohnen würde.

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