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Test - Spore : Spore

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'Sims'-Entwickler Will Wright sorgt mal wieder für Furore. 'Spore' ist mit derart vielen innovativen Ideen gespickt, dass es einem angst und bange werden kann. Welche Pillen muss man einwerfen, um ein Spiel zu entwickeln, bei dem ihr im Amöben-Stadium beginnt und schlussendlich ganze Galaxien erobern könnt? Genau das könnt ihr nämlich in 'Spore', einem aufregenden Mix aus Strategie und Lebens-Simulation.

Während andere Strategiespiele euch aus der Steinzeit in die Neuzeit schicken, holt 'Spore' deutlich weiter aus und lässt euch die Evolution erleben - ihr startet das Spiel nämlich als Amöbe in der Ursuppe des Planeten, wo ihr euch damit beschäftigen dürft, schwächere Mikroorganismen zu vertilgen und tunlichst den stärkeren aus dem Weg zu gehen, um nicht selbst in der Nahrungskette zu landen. Habt ihr euch damit eine Weile beschäftigt, dürft ihr mittels Editor eure Amöbe zur nächsten Evolutionsstufe ausbauen und neue 'Körperteile' montieren, wobei euch schon einiges mehr an gestalterischer Freiheit zur Verfügung steht.

Weiter geht es über Mehrzeller bis hin zu den ersten 'echten' Tieren, die irgendwann mal zur Eiablage befähigt sind, um die nächste Stufe zu erreichen. Natürlich kommt auch bald der Wunsch auf, aus dem nun entwickelten Meer herauszukommen. Auch das ist dann kein Problem mehr, wenn die Entwicklung erst weit genug gediehen ist. Weg mit den Flossen und Beine anmontiert und schon dürft ihr euch an Land begeben. Ist das einmal geschehen, wird die Sache richtig interessant.

Das Spiel lädt nämlich – laufenden Internetanschluss vorausgesetzt – jedwede von Spielern weitweit erstellte Kreaturen auf einen zentralen Server. Der Clou dabei: Eure persönliche Spielwelt wird mit eben jenen Kreaturen bevölkert, wobei das Programm automatisch dafür sorgt, dass nur Kreaturen eingefügt werden, die auch zum Ökosystem eurer Welt passen und die Nahrungskette sinnvoll ergänzen. Die Kreaturen werden bei laufender Internetverbindung einfach im Hintergrund heruntergeladen. Da bei jedem Erreichen einer neuen Evolutionsstufe das Editieren der Kreatur fällig wird, könnt ihr davon ausgehen, dass es zahllose unterschiedliche Wesen geben wird, denn der Editor ist einfach zu bedienen und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Beine, Klauen, Stacheln, größere Hirne – alles ist möglich, wobei das Balancing dafür sorgen soll, dass es keine überstarken Kreaturen gibt.

Ab einem gewissen Punkt ist es möglich, Kreaturen neue Verhaltensweisen anhand von Kombinationen bestehender Aktionen beizubringen. Auch die Vermehrung geht neue Wege, denn ihr müsst eurem Wesen einen Partner suchen. Die Folge der munteren Vermehrung ist, dass ihr über mehrere Kreaturen verfügt, die sich zu Stämmen zusammenschließen können, was schon darauf hinweist, dass die Evolutions-Simulation sich ab einem bestimmten Punkt in Richtung eines Strategiespiels bewegt. Ihr kontrolliert dann den ganzen Stamm und kassiert Punkte für das Leben und Überleben in eurer Spielwelt, welche ihr wiederum in Upgrades für euren Stamm investieren könnt. Editor-Funktionen für eure Wesen, Einheiten und Gebäude stehen euch dabei permanent zur Verfügung, wobei diese Prozesse aber auch optional automatisiert werden können.

Aus dem kleinen Stamm mit seiner mageren Unterkunft werden nun mit der Zeit ganze Städte und Zivilisationen, wobei ihr grundlegend in verschiedenen Richtungen agieren könnt, sei es militärisch, wirtschaftlich oder kulturell, um eventuelle gegnerische Kulturen unter eure Fuchtel zu bringen. Interaktion mit anderen Völkern, Ressourcen, aber auch Rüstung, Forschung und Technik fangen mit der Zeit an, eine Rolle zu spielen, nicht zuletzt, um euren Einfluss und die Mitgliederzahl eures Volkes zu vergrößern.

Doch damit seid ihr nicht am Ende angelangt, denn als Gipfel der Technologie bekommt ihr die Möglichkeit, Raumschiffe zu bauen, um zunächst aus dem Orbit euren Planeten auszubeuten, aber später auch andere Planeten zu kolonisieren oder zu erobern, bis ihr eure ganze Galaxis beherrscht. Aber immer noch ist kein Ende in Sicht, denn nun könnt ihr mit weiter entfernten Galaxien interagieren, welche von anderen Spielern erstellt wurden und ebenfalls via Online-Verbindung in euer Spiel integriert werden, was unter anderem dazu führt, dass ihr nun intergalaktische Missionen spielen dürft.

Damit wir uns nicht missverstehen: 'Spore' ist kein MMOG, sondern bietet schlicht und einfach die Möglichkeit, von anderen Spielern erstellten Content, von Kreaturen bis hin zu ganzen Galaxien, online in euer Spiel zu integrieren, wobei ein zentraler Server quasi als Datenbank dient, ohne dass ihr aktiv darauf zugreifen müsst. Das Beeindruckende bei dem kreativen Prozess ist, dass den Spielern prinzipiell nur die Werkzeuge gegeben werden, auf simple und einfache Art Content zu erzeugen, ohne ins Detail gehen zu müssen oder gar 3D-Grafiker zu sein. Selbst die Animationen der vielfältigen Kreaturen werden dynamisch berechnet. Der Content beschränkt sich dabei nicht auf die Kreaturen, denn selbst Gebäude, Vehikel und vieles andere kann im entsprechenden Spielstadium bearbeitet und verändert werden.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Von der Amöbe zum galaktischen Eroberer und das mit von Spielern erstelltem Content - Will Wright beweist mal wieder seine unglaubliche Kreativität. Der Star-Entwickler, der mit seinen 'Sim'-Titeln, angefangen von 'Sim City' bis zu 'Die Sims', immer wieder für neue Impulse sorgte, hat erneut ein ganz heißes Eisen im Feuer, das endlich mal wieder für Innovation in der staubigen Games-Branche sorgt und dabei gleich alle alteingesessenen Entwicklungskonzepte über den Haufen wirft. Man kann es drehen und wenden, wie man will, da bahnt sich ein echtes Meisterwerk an, welches die Spielewelt nachhaltig verändern könnte.

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