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Test - Splatoon : Team-Shooter in Bunt. Und anders.

  • WiiU
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Der Einsatz kostet meist entsprechend viel Tinte, die sich am besten auffüllen lässt, indem ihr euch in einen Tintenfisch verwandelt und in der eigenen Tinte bleibt. Die Fortbewegung als Tintenfisch ist ein ebenso integraler wie spaßiger Faktor in Splatoon. Solange ihr euch in dieser Form in der eigenen Tinte bewegt, seid ihr nicht nur weitaus schneller, sondern für euren Gegner auch deutlich schwieriger zu entdecken. All das ermöglicht hinterhältige Überraschungsangriffe, das Erklimmen von Wänden und weite Sprünge. Miteinander kombiniert ergibt das interessante Fortbewegungsmöglichkeiten und Ausweichmanöver sowie noch effizienteres Einfärben.

Gelingt es euch, ordentlich Farbe zu verteilen und zwischendurch nicht das Zeitliche zu segnen, aktiviert sich das jeweilige Power-up. Das beschert euch unter anderem eine Rakete, deren Einschlagsort ihr durch den Touchscreen des GamePads festlegt, eine Bazooka, die durch Wände schießt, oder einen Schutzschild. Nach jedem Online-Match erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die euch im Level aufsteigen lassen. Je höher dieser ist, umso mehr Waffen und Klamotten stehen euch im Shopping-Distrikt des Spiels zur Verfügung. Während die Waffen in ihrer Funktion grundlegend gleich bleiben, weisen spätere Modelle andere Kombination aus Sekundärfunktion und Power-up auf.

Trag es mit Stil

Klamotten, Kopfbedeckungen und Schuhe verleihen eurer Spielfigur passive Fähigkeiten, wie eine schnellere Regenerationszeit der Tinte oder eine größere Angriffskraft. Das Sortiment wechselt täglich und seltenere Konsumgüter geben euch mehr passive Fähigkeiten. Habt ihr genügend Erfahrung gesammelt, um Level 10 zu erreichen, werden Rangkämpfe freigeschaltet. Hier geht es darum, eine festgelegte Fläche einzufärben und sie so lange wie möglich zu halten. Hier ist eine weitaus offensivere Herangehensweise gefragt, da Gegner primär abgeschossen werden müssen, damit sie nicht die Oberhand über die eingefärbte Fläche gewinnen.

Zur Veröffentlichung von Splatoon wird es lediglich fünf unterschiedliche Karten geben, die im Vier-Stunden-Rhythmus wechseln. Aktuell werden pro Modus zwei Karten gespielt. Ninendo hat bereits bekannt gegeben, dass im Laufe der nächsten Woche neue Modi, Waffen und Karten veröffentlicht werden. Das ist auch dringend nötig, denn obwohl alle Karten unterschiedliche Strategien und Herangehensweisen fordern und bis dato nicht langweilig wurden, hat man letzten Endes zu schnell schon alles gesehen. Verglichen mit einem Mario Kart 8 oder Super Smash Bros. for Wii U hat Splatoon inhaltlich derzeit noch äußerst wenig auf den Rippen.

Der Einzelspieler sorgt da für ein wenig Abhilfe, auch wenn er mit circa fünf Stunden Spielzeit nicht sonderlich umfangreich ausfällt. Dafür haben sich die Entwickler über 25 Level samt Bossgegner ausgedacht, die in ihrem Aufbau stark an Super Mario Galaxy erinnern und euch in all den Fähigkeiten schulen, die ihr für die Multiplayer-Gefechte benötigt. Splatoon konzentriert sich hier weitaus weniger auf reine Schusswechsel, sondern auf kreative Geschicklichkeitseinlagen, die nie langweilig werden, sondern euch vielmehr darüber staunen lassen, was sich alles mit Tinte anstellen lässt.

Durch den Einsatz der drei Amiibo-Figuren zu Splatoon schaltet ihr jeweils 20 Level frei, die eins zu eins aus dem Solomodus übernommen wurden, aber andere Voraussetzunge bieten. Da gilt es dann, einige Level mit dem Klecksroller oder dem Kleckskonzentrator zu bewältigen oder sie innerhalb einer bestimmten Zeit als kolossaler Titenfisch durchzuspielen. Dadurch schaltet ihr exklusive Ausrüstung, eine spezielle Waffe sowie ein Minispiel frei, das ihr zwischen den Matches im Online-Modus auf dem Wii U GamePad spielen könnt. Die zusätzlichen Inhalte sind nicht so essenziell wie befürchtet, nichtsdestotrotz ist die Amiibo-Einbindung von Splatoon ähnlich stark präsent wie in Mario Party 10 und definitiv kritisch zu betrachten.

Neben Einzelspieler- und Online-Modus wäre da zu guter Letzt noch der lokale Versusmodus, in dem zwei Spieler wetteifern, wer binnen eines festgelegten Zeitlimits am meisten Luftballons abschießen kann. All das findet auf den bereits bekannten Karten statt und ist zweifellos eine nette Ergänzung, aber nicht das Herzstück des Spiels. Dass Nintendo Splatoon trotz Online-Ausrichtung mit diesem Modus ausstattet, ist jedenfalls aller Ehren wert.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Spielerisch ausgereifter Team-Shooter mit (noch) wenig Inhalt

Nintendo bleibt seinem Credo treu und liefert mit Splatoon einen aberwitzigen, originellen, einsteigerfreundlichen, aber dennoch strategischen Team-Shooter ab, der spielerisch bis ins kleinste Detail durchdacht ist und perfekt funktioniert. Man merkt dem Titel sichtlich an, dass der Großteil der Entwicklungszeit reine Konzeptarbeit war, um ein Spielgerüst zu entwickeln, das aus vielen kleinen Bauteilen besteht, die aufeinander abgestimmt wurden und ineinandergreifen. All das wird mit 90er-Jahre-Aufmachung, einem progressiven Soundtrack und durchgehend flüssiger Bildwiedergabe vermengt, um ein wahres Multipayer-Spektakel zu entfachen. Die einzigen Vorwürfe, die sich Splatoon gefallen lassen muss, sind der aktuell noch sehr überschaubare Inhalt sowie das Ausbleiben selbstverständlicher Funktionen wie Voice-Chat oder individueller Match-Einstellungen. Nichtsdestotrotz: Das ewige Warten auf die nächste große Nintendo-Marke kommt einem im Nachhinein jetzt gar nicht mehr so lange vor.

Update 01.06.15: Nach dem ersten Wochenende ist klar, was sich bereits im Rahmen des Global Testfire angedeutet hat: Splatoon läuft online wie geschmiert. Das bedeutet im Klartext, dass ihr nur in den seltensten Fällen Lags feststellen werdet - auch wenn ihr gegen Spieler aus Übersee antretet. Die Wartezeit, bis ein Match zu Stande kommt, fiel bis dato fast immer sehr kurz aus - ob das einige Woche nach Veröffentlichung immer noch so sein wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Überblick

Pro

  • originelles und spielerisch makelloses Konzept
  • kurze und trotzdem strategische Matches
  • simpler Einstieg
  • unterstützt normale und Gyro-Steuerung
  • keinerlei Leerlauf innerhalb der Matches
  • wohlüberlegte Waffenauswahl
  • progressiver, frischer Soundtrack
  • eigenständiger Solomodus samt Bosskämpfen
  • Minispiel zwischen Matches spielbar
  • gute Integration des GamePads
  • tolles Sound-Design

Contra

  • derzeit nur fünf unterschiedliche Karten
  • Solomodus hätte länger sein können
  • Amiibo-Integration stärker ausgeprägt als in anderen Nintendo-Titeln
  • Soundtrack mit überschaubarer Anzahl an Tracks
  • überschaubare Anzahl an Modi
  • kein Voice-Chat
  • keine individuellen Match-Einstellungen

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