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Special - Sony World : Kleine große Planeten in der Schweiz

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    Wenn unzählige Heimelektronikexperten, Fachverkäufer und Hi-Fi-Fans in die Studios des Schweizer Fernsehen pilgern, dann kann das nur eines bedeuten: Eine neue Ausgabe der Sony World steht an. Jedes Jahr veranstalt Sony Schweiz solch eine Messe, wo die neuesten HDTVs, Kameras, Mobiltelefone, Blu-ray-Player, Notebooks, Soundanlagen und sonstige Elektronik-Gadgets aus dem Hause Sony präsentiert werden. Ein Stand steht dabei im Zeichen der Videospielsparte. Wir waren natürlich für euch vor Ort.

    Sony World - auf der Suche nach der PlayStation

    Fast schon etwas fehl am Platze mussten sich die Videospielredakteure am 11. September 2008 auf der Sony World fühlen, war doch von neuen PlayStation-Games weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen überall geschäftige Schlipsträger, herausgeputzte Verkäufer und eifrige Business-Köpfe. Doch halt, in einer Ecke des Messeraums war dann doch noch eine PlayStation 3 aufzuspüren - sogar mit eingelegtem 'LittleBigPlanet'. Die Preview-Fassung konnte nur zu zweit gespielt werden und als Game-Partner stand bloß ein mäßig begabter und noch mäßiger interessierter Sony-Angestellter zur Verfügung. Trotzdem machte SCEEs Jump'n'Run mit Kreativschwerpunkt viel Spaß.

    Kleiner Planet, ganz groß

    'LittleBigPlanet' war ohnehin der Star der Sony World 2008 - zumindest in den Augen der Videospiel-Fans. Niemand Geringerer als Sam Bennett, seines Zeichens Community-Manager von SCEE Liverpool für den PS3-Hoffnungsträger mit der niedlichen Hauptfigur. Sackboy war es dann wohl auch, der nicht zuletzt zahlreiche Damen in den Vortrag von Bennett lockte. Bereits vor der Präsentation hatten wir die Gelegenheit, mit Sam Bennett ein sehr ausführliches Interview zum potenziellen PS3-Hit zu führen. In der Präsentation ließ Bennett die Spielfigur über die Leinwand wuseln und spielte gemeinsam mit einer Videospielanfängerin aus dem Publikum. Daneben erklärte er aber vor allem die Philosophie von 'LittleBigPlanet'. Im Kern ist der Titel zwar ein (sehr gutes) Jump'n'Run, das Kreieren eigener Inhalte macht es aber zu etwas Besonderem. Der Mensch wollte schon immer spielen und erschaffen, von dem her ist 'LittleBigPlanet' eigentlich eine sehr intuitive Sache. Man muss den Leuten aber auf spielerische und vor allem einfache Art beibringen, wie sie etwas Kreatives in einem Videospiel anstellen können, sonst tun sie es nicht.

    Drei Prinzipien stehen dann auch im Mittelpunkt der Entwicklung von 'LitteBigPlanet': Play (spielen), Share (teilen) und Create (erschaffen). Alle drei Teile beeinflussen sich gegenseitig. Beim Sharing orientiert sich die Videospielindustrie sowieso immer mehr an erfolgreichen Systemen wie Youtube und Facebook, wo jedermann alles mit jedem teilt. Doch selbst auf Youtube produzieren nur ganz wenige Leute eigene Filme - es ist einfach vielen immer noch zu mühsam, Filme zu drehen. Ähnliches gilt für die Mod-Szene zur Jahrtausendwende oder dem Editor von 'Die Sims' (an dem Bennett ebenfalls mitgearbeitet hat). Deshalb werden die Editor-Tools von 'LittleBigPlanet' einfach in das Singleplayer-Abenteuer eingebaut. Zum Beispiel soll man einfach mal einen Sticker in einem Level platzieren, und schon hat man den Editor ausprobiert. Nicht zuletzt deshalb ist Sackboy so eine einfache Figur: Jedermann soll ihn zeichnen können, jedermann soll sich mit ihm identifizieren können.

    Obwohl völlig einfach zu benutzen, ist der Editor sehr leistungsfähig: Alles, was im Spiel in den vorgefertigten Levels zu sehen ist, kann mit dem Editor erstellt werden. Selbst die Entwickler nutzten für die letzten Spielabschnitte nur noch diesen Editor. Das geht so weit, dass man mit dem Editor nicht nur Figuren und Levels, sondern zum Beispiel auch ein Rennspiel, Mini-Games, Filme, eine zur Musik tanzende Blume oder eine skurrile Website basteln kann. Entsprechend vielfältig dürften die Ergebnisse neben den hunderten User-Levels sein, die Bennett schon kurz nach dem Release des Spiels Ende Oktober 2008 erwartet. Wir sind gespannt!

    Orakel Beusch: Die Zukunft der Spielindustrie

    Neben der Präsentation von 'LittleBigPlanet' war jedoch der Vortrag von Bruno Beusch (Managing-Director TNC Network & Gamehotel) das Highlight auf der Sony World 2008. Der Videospielphilosoph und Gamehotel-Vater sprach anhand seiner Erfahrungen mit den hoch gelobten Gamehotel-Events über die Zukunft der Videospielindustrie. Der anspruchsvolle, aber sehr interessante Vortrag ließ die Zuhörer erahnen, wohin die Reise der Videogames in den kommenden Jahren geht und woher diese Entwicklungen kommen. Eine gute Ahnung hiervon bietet die Gästeliste der Gamehotel-Reihe von 2003-2008: Illustre Branchengrößen wie Peter Molyneux oder Phil Harrison, aber auch freche, erfolgreiche Newcomer wie Alex Rigopoulos ('Guitar Hero', 'Rock Band'), Takahashi ('Katamari') oder Cevat Yerli ('Crysis') präsentierten ihre Werke bereits im Gamehotel und diskutierten mit Beusch über die Branche.

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