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Special - Das DLC-Problem : Kostenlos oder kostenpflichtig?

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    Seit der vergangenen Konsolengeneration ist der zusätzliche Download-Inhalt, kurz DLC, nicht mehr aus dem Alltagsgeschäft der Videospielwelt wegzudenken. Gebündelt in einem Season Pass versprechen mehrere DLC-Pakete fortwährenden Spielspaß für einen Titel - im Optimalfall noch lange nach dem Erscheinen der Grundversion. Wie mit solchen zusätzlichen Inhalten umgegangen wird, ist grundsätzlich unterschiedlich. Gibt es einen richtigen und einen falschen Ansatz? Wir versuchen, diese Frage anhand von Beispielen zu klären.

    Fall Nummer 1: der kostenpflichtige DLC

    Ein prominentes Beispiel für den kostenpflichtigen Zusatzinhalt ist Call of Duty: Advanced Warfare. Erschienen im vergangenen Jahr, sichert der Season Pass noch immer den Ausbau des Multiplayer-Shooters. Erst vor Kurzem kam mit Reckoning das letzte DLC-Paket, das den Shooter um neue Karten und Ausrüstung ergänzte. Durch die vier Zusatzpakete bietet der Titel bis zur Veröffentlichung von Call of Duty: Black Ops III immer wieder eine neue, kleine Spielerfahrung.

    Fans kommen ganz klar auf ihre Kosten was den Spielspaß angeht. Der Geldbeutel wird jedoch auch in Mitleidenschaft gezogen. Neben den rund 60 bis 70 Euro für die Grundversion des Spiels schlägt der Season Pass mit rund 40 bis 50 Euro zu Buche. Für rund 100 Euro erhält man also ein Spiel, das bis zum Erscheinen seines Nachfolgers stetig um neue Inhalte ergänzt wird. Wer ein Jahr Call of Duty: Advanced Warfare spielt, bezahlt pro Monat rund 8,30 Euro. So gesehen sind die Kosten nahezu vergleichbar mit dem Abo eines MMORPGs wie World of WarCraft.

    Fall Nummer 2: der kostenlose DLC

    Ein absolutes Paradebeispiel für kostenlose DLC-Pakete ist The Witcher III: Wild Hunt. Seit dem Release versorgt das Mammutrollenspiel seine Fans immer wieder mit neuen Bonusinhalten. Das letzte Paket ergänzte das Spiel erst jüngst um einen New-Game-Plus-Modus. Die Entscheidung, komplett kostenlose Inhalte zur Verfügung zu stellen, ist momentan eher unüblich.

    Entwicklerstudio CD Projekt Red erhält für diese Entscheidung von allen Seiten sehr viel positive Rückmeldung. Im Gegensatz zu einem Call of Duty endet jedoch bei The Witcher III der DLC-Support mit dem aktuellen Paket rund drei Monate nach Release. Im Herbst geht es dann mit der ersten von zwei Erweiterungen kostenpflichtig weiter.

    Fall Nummer 3: die Mischung

    Immer öfter wird auch eine Mischform der DLC-Politik angeboten. Zuletzt hat Rocket League ein solches System eingeführt. Während Updates zur Spielmechanik sowie Arenen komplett kostenlos zur Verfügung gestellt werden, muss für zwei neue Autotypen und verschiedene kosmetische Upgrades 3,99 Euro bezahlt werden. Der Kauf der neuen Wagen ist jedoch völlig optional. Man erhält keinerlei spielerische Vorteile durch die neuen Fahrzeuge.

    Wie viele DLC-Pakete insgesamt für Rocket League angeboten werden, ist nicht bekannt. Die erste Erweiterung erschien einen Monat nach der Veröffentlichung des Titels. Vielleicht zielen die Entwickler auf ein monatliches Update ab, mit dem jeweils ein neues DLC-Paket angeboten wird.

    Erst denken, dann kaufen

    Die Vergangenheit hat gezeigt, dass DLC ein unfassbar lukratives Geschäft für Publisher und Entwickler darstellt. Die Faustregel sollte sein: Je höher der Preis für einen DLC oder Season Pass ist, desto höhere Erwartungen sollte man an das Produkt haben. Bei einem Call of Duty ist der Preis beispielsweise hoch, dafür erhaltet ihr jedoch über ein Jahr neue Inhalte. Leider bestätigen Ausnahmen die Regel. Nicht alle Blockbuster haben in den letzten Jahren ihre Versprechungen hinter den teuren DLC-Paketen gehalten.

    Ein System, wie es Rocket League zeigt, stellt für Spieler die sicherste Form des Zusatzinhaltes dar. Es besteht kein Zwang, neue Inhalte zu kaufen. Wenn die Pakete dennoch attraktiv erscheinen, schlagen Spieler zu. Man hat das Gefühl, dass die Entwickler hier viel mehr um die Gunst der Community kämpfen müssen. Kein falscher Weg, um transparent mit seiner Spielergemeinschaft umzugehen. Vielleicht auch der Weg, in dem die Zukunft liegt. Viele Spieler äußern den Wunsch, nicht mehr die Katze im Sack kaufen zu wollen.

    Wie steht ihr zum Thema DLC-Politk? Seid ihr gewillt, für einen umfangreichen Season Pass den Preis einer Grundversion zu zahlen, oder möchtet ihr DLC lieber als nicht verpflichtenden Zusatz? Wie wichtig ist euch das Thema Transparenz bei Zusatzinhalten? Schreibt uns eure Erfahrungen im Kommentarbereich unter diesem Artikel!

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