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Online-Gaming News: Immer mehr Spielsüchtige werden gesperrt

Seit dem Jahr 2020 hat sich in Deutschland die Anzahl der spielsüchtigen Menschen, die offiziell gesperrt sind, nahezu vervierfacht. Dies zeigt die Statistik der OASIS, der bundesweiten Sperrdatei. 

In dieser können sich Personen, die unter einer Spielsucht leiden, selbstständig sperren. Daneben ist es auch möglich, dass eine Meldung durch Angehörige oder Menschen aus ihrem näheren Umfeld erfolgt. Auch Glücksspielbetreiber oder Psychotherapeuten einer Suchthilfe können den Namen des Spielsüchtigen an die Datei übermitteln. Gültig ist die Sperrung dann für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten. 

Grundsätzlich zeigt sich heute der Zugang zu Glücksspielen wesentlich einfacher als noch vor einigen Jahren. Zurückführen lässt sich dies vor allem auf den großen Erfolg der Online-Casinos und Online-Sportwettenanbieter. Diese erlauben es, ganz bequem vom heimischen Sofa aus das Glück herauszufordern und dabei unter Umständen lukrative Gewinne zu realisieren – allerdings können auch hohe Verluste in Erscheinung treten.

 

Rasanter Anstieg der Einträge seit dem Jahr 2020

Anfang des Monats Mai 2023 waren in der OASIS-Sperrdatei über 190.000 spielsüchtige Menschen gelistet. Im Gegensatz dazu betrug die Anzahl zu Beginn des Jahres 2020 noch rund 50.000. 

Allerdings haben die meisten Spielsüchtigen ihren Eintrag in der Datenbank selbst vorgenommen. Das Umfeld der Betroffenen ist nur für circa fünf Prozent der Meldungen verantwortlich.

 

Was steckt hinter der Sperrdatei?

Der Glücksspielstaatsvertrag der Länder in Deutschland gibt den Anbietern die Pflicht vor, zu kontrollieren, ob ein Spieler in der Sperrdatei eingetragen ist. 

Findet sich ein solcher Eintrag, gibt die Gesetzgebung vor, dass der Spieler keinen Zugang zu Spielhallen, Spielbanken oder Casinos erhalten darf. Eingeschlossen sind dabei auch Online-Casinos, Sportwetten, Geldspielautomaten und Online-Poker.

 

Wie funktionieren Casinos ohne OASIS?

Grundsätzlich besteht für alle Betreiber, welche die deutsche Glücksspiellizenz für sich beanspruchen möchten, an dem OASIS-System teilnehmen möchten. Dennoch besteht durchaus die Möglichkeit, auch in Casinos ohne Sperrdatei zu spielen. Diese weisen also keine Anbindung an OASIS beziehungsweise die Sperrdatei auf.

Allerdings handelt es sich bei diesen keinesfalls zwangsläufig um unlizenzierte Spieleseiten. Die Betreiber verfügen dann in der Regel über eine internationale Genehmigung. Ihre Lizenz stammt besonders häufig aus Curacao. 

Diese Anbieter beziehen sich auf das sogenannte EU-Dienstleistungsfreiheitsgesetz. Curacao stellt nämlich ein Überseegebiet der Niederlande dar. Allerdings wird immer wieder kontrovers diskutiert, ob solche Angebote tatsächlich zulässig sind. Diese Frage muss in Zukunft durch die zuständigen Gerichte beantwortet werden. 

Spieler können sich jedoch in der Regel darauf verlassen, dass auch die Anbieter ohne Anbindung an die Sperrdatei strenge Richtlinien anlegen und damit ein seriöses Glücksspiel ermöglichen.

 

Bundesregierung: Sperrdatei wird gut angenommen

Die Bundesregierung ließ als Kommentar zu den aktuellen Eintragszahlen der Sperrdatei verlauten, dass sich dadurch klar zeigt, dass Spielsucht in Deutschland ein ernsthaftes Problem darstellt. 

Nicht nur die Spieler selbst erleben durch ihre Sucht immense Belastungen und Einschränkungen in ihrem Alltag, sondern auch ihr Umfeld ist unmittelbar betroffen. Dass sich der Leidensdruck als außerordentlich groß zeigt, lässt sich daran erkennen, dass der Großteil der Betroffenen die Sperrung selbständig vornimmt. 

Darüber hinaus zeigen die aktuellen Zahlen aber auch, dass die Möglichkeit der Sperrung in Eigenregie gut angenommen wird. Sowohl das Umfeld der Betroffenen als auch die Spielsüchtigen selbst nutzen dieses, was die Bedeutung der Sperrdatei unterstreicht.