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Test - Soldiers: Heroes of World War 2 : Soldiers: Heroes of World War 2

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Die Missionen sind nicht nur aufgrund dieser interessanten Ausgangssituationen sehr spannend. Durch einige überraschende Wendungen und unerwartete Ereignisse entwickeln sie eine gewisse Dynamik, die zu gefallen weiß. Hinzu kommt eine nahezu perfekte Inszenierung, auf die etwas später nochmals eingegangen wird. Wenn jedoch ständig Kugeln durch die Luft schwirren, massive Gemäuer in zahlreiche Einzelteile zerbersten und Unmengen an aufspritzenden Dreck in die Höhe schießen, hat man ständig das Gefühl, sich tatsächlich mitten auf dem Schlachtfeld zu befinden.

Unzählige Möglichkeiten

Die Vielzahl an taktischen Möglichkeiten ist wirklich enorm und bietet dem Spieler einen durchaus großen Freiraum. Dies fängt schon bei den Fußtruppen an, bei denen selbst einfache Handgranatenwürfe gut getimed werden sollten. Panzerfahrzeuge besitzen beispielsweise mehrere Trefferzonen und es ist nicht gerade selten von Vorteil, die rollenden Festungen zunächst einmal bewegungsunfähig zu schießen. Immerhin sind diese nicht nur mit einem kleinen Bord-MG sondern auch gleichzeitig mit zwei verschiedenen Geschosstypen für das Großkaliber ausgestattet. Je nach Wunsch wird somit stahlbrechende oder explosive Munition in Richtung des Gegners gepustet. Bleiben wir doch noch kurz beim Beispiel des Panzers. Dieser kann bis zu acht Mann aufnehmen und bedarf einer gewissen Wartung. Jeder zurückgelegte Meter benötigt Benzin und mit leerem Tank verkommt selbst das mächtigste Gefährt zum regungslosen Stahlklumpen. Des Weiteren bedeuten zerstörte Ketten nicht gleich das Aus, denn findige Soldaten schnappen sich geschwind einen Werkzeugkasten und machen sich daran, die entsprechenden Schäden zu flicken - auch mitten im Kugelhagel.

Was sich in der Theorie so grandios und vielseitig anhört, offenbart in der Praxis aber so manche Macke. Vor allem das Handling mit dem Werkzeugkasten und die damit verbundene Befehls- und Klickkette im Interface ist insgesamt zu fummelig und umständlich ausgefallen. Gerade inmitten packender Gefechte verliert man dabei schnell mal den Überblick. Auch die eigentlich coole Idee, jedem Soldaten ein rollenspielähnliches Inventar zu verpassen, bringt einige Tücken mit sich: In der Hektik des Kampfes hat man meist einfach keine Zeit, den Männern mal eben rasch eine Granate statt eines Maschinengewehrs in die Hand zu drücken. Der Einsatz diverser Hotkeys hätte diese Vorgänge sicherlich vereinfacht. Einen weiteren Grund zum Haare raufen, wenn auch nicht sonderlich oft, bietet die KI. Manchmal agieren die eigenen Männer schon etwas seltsam und lassen an ihrer Tauglichkeit für den Wehrdienst zweifeln. Der Computergegner dagegen agiert insgesamt gesehen recht clever und stellt eine echte Herausforderung dar.

Wer jedoch lieber mit menschlichen Kumpanen an seiner Seite kämpft, kann die Missionen auch im kooperativen Modus angehen. Leider stellt dies die einzige Möglichkeit dar, eine Multiplayer-Partie auszutragen, was natürlich insgesamt etwas dünn ist.

Tolle Grafik, schwächelnde Präsentation

Die Optik von 'Soldiers: Heroes of World War 2' ist eine wahre Augenweide. Die (fast) frei dreh- und zoombare 3D-Ansicht wurde mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet und wartet mit unzähligen Feinheiten auf. Diese reichen von den originalgetreu nachgebauten Fahrzeugen bis hin zu atmosphärisch schicken Dekorationen wie beispielsweise im Wind flatternde Wäschestücke oder idyllisch angelegte Flussläufe. Hinzu kommen grandiose Explosions- und Raucheffekte, die das Schlachtfeld 'leben' lassen. Lediglich bei den lieblosen Zwischensequenzen in Ingame-Grafik hätte man sich ruhig etwas mehr Mühe geben können und auch sollen.

Die Soundkulisse ist ebenfalls sehr gut gelungen und kann mit wuchtigen Explosionen und durch die Luft zischenden Kugeln auftrumpfen. Die auf Dauer etwas eintönige Musik untermalt das Geschehen insgesamt recht gut, reißt den geneigten Hobbygeneral aber nicht gerade vom Hocker. Ein erhobener Zeigefinger geht zudem in Richtung der Übersetzer. Was hier an haarsträubenden Textfehlern auf den Bildschirm gebracht wird, ist wirklich unter aller Kanone.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Wow, das nenne ich mal einen Krieg. Nein, das soll auf keinen Fall verherrlichend auf das verwendete Szenario gemünzt sein. Doch die Inszenierung der Kämpfe bei 'Soldiers: Heroes of World War 2' ist ebenso packend wie nahe an der Perfektion. Dank der Action-Steuerung und der vielseitigen, taktischen Möglichkeiten wird auch spielerisch einiges geboten. Schade nur, dass die etwas lieblose Story, der flache Multiplayer-Modus und vor allem der extrem happige Schwierigkeitsgrad einen kleinen Strich durch die Rechnung machen, was dem Spiel letztendlich auch den Award kostet. Dennoch sollten vor allem erfahrene Strategen unbedingt zuschlagen. Intensiver und packender wurde das Kriegsgeschehen bisher nicht auf den Monitor gebracht.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche Kampagnen
  • taktische Vielfalt
  • erfrischende Action-Steuerung
  • gute KI
  • geniale Kriegsatmosphäre

Contra

  • Multiplayer-Modus zu dünn
  • schwächelnde Präsentation
  • peinliche Übersetzungsfehler
  • extremer Schwierigkeitsgrad

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