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Test - Sled Storm : Sled Storm

  • PS2
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Sled Storm
Nehmt nur die beste Maschine!
Feurige Action im Schnee
Doch wenden wir uns dem 'Meisterschaftsmodus', dem Renngeschehen und den Spielcharakteren zu: Vor dem Rennen wählt ihr zunächst einen der acht Fahrer, die sich anhand des Aussehens, der Biographie und ihrem Fahrstil - von strategisch bis aggressiv - unterscheiden. Noch deutlicher zeigen sich die Unterschiede zwischen diesen teils ziemlich abgefahrenen acht Typen, wenn man zur nächsten Auswahl mit den Schneemobil-Maschinen kommt. Denn jede Figur hat ihr eigenes Fahrzeug, das sich in Werten wie Beschleunigung und Geschwindigkeit unterscheidet. Nach einer recht langen Ladepause gelangt ihr dann endlich auf die Strecke, die zunächst in bester 'SSX'-Manier kurz vorgestellt wird. Dann dürft ihr endlich Gas geben. Bei 'Sled Storm' rast ihr logischerweise meist über schneebedeckte Strecken, durch eisige Höhlen und winterliche Szenarien. Doch ganz nach dem BIG-Grundsatz geht das Ganze ziemlich extrem und simulationsfern über die Bühne. So brettert ihr schon mal auch durch einen Gebirgsbach, durch rot beleuchtete Keller- und Höhlengewölbe, über Straßenbelag und Häuserdächer oder benutzt stählerne Plattformen als Rampen. Überhaupt sind die Stunts in diesem Titel relativ simpel, da ihr bloß die Schultertasten in verschiedenen Kombinationen drücken müsst, trotzdem solltet ihr möglichst oft solche Tricks einsetzen, auch wenn nicht selten eine unsanfte Landung folgt. Denn mit jedem Stunt und mit jedem umgefahrenen Randobjekt wie Streckenabgrenzungspfeiler oder Lampenmasten erhält euer Fahrer mehr oder weniger Turboenergie, die sich jederzeit für eine noch höhere Geschwindigkeit einsetzen lässt.

Dies ist auch dringend nötig, denn schon nach wenigen Strecken zieht der Schwierigkeitsgrad stark an, so dass selbst erfahrene Rennspiel-Piloten Mühe haben werden, den ersten Platz zu erlangen. Dies liegt auch an den cleveren Gegnern, die hervorragend fahren und schon mal Abkürzungen gebrauchen. Etwas nervend ist aber die Tatsache, dass das Gegnerfeld stets nahe beieinander bleibt und ihr kaum eine Chance habt, auf dem ersten Platz einen großen Abstand herauszufahren. So genügt nur ein kleine Unachtsamkeit und ein Sturz und schon findet ihr euch, eben noch an der Spitze des Feldes, auf dem letzten Platz wieder. Zu allem Unglück lassen sich die Schneemobile nur sehr träge und ungenau steuern, wobei auch die ungenaue Kollisionsabfrage wohl für den einen oder anderen Wutausbruch sorgen dürfte.

Sled Storm
Bei so vielen Effekten leidet die Übersicht.

Immerhin dürft ihr schon zur nächsten Strecke vorrücken, wenn ihr Zweiter werdet. Belegt ihr nach den absolvierten drei Runden den ersten Platz, erhaltet ihr eine neue Spielfigur zur Auswahl. Sammelt ihr gar eine bestimmte, hoch angesetzte Summe an Stuntpunkten, erhaltet ihr eine von insgesamt fünf Maschinen-Upgrades. Insgesamt sieben Strecken erwarten euch: Angefangen bei recht braven Schneestrecken in einem Gebirgsszenario rast ihr auch durch so abgefahrene Gegenden wie eine verrückte Winterstadt im 'Grinch'- oder 'Nightmare before Christmas'-Stil oder ein sehr farbig und exotisch dekoriertes asiatisches Szenario. Zwar überquellen die sieben Strecken geradezu vor Abzweigungen, Alternativwegen und Abkürzungen, trotzdem hätten ruhig ein paar Abschnitte mehr den Weg ins Spiel finden dürfen. Außerdem sorgt diese Wegevielfalt auf den Strecken nicht selten dafür, dass das Renngeschehen ziemlich unübersichtlich abläuft und es nicht immer so ganz klar ist, wohin ihr den nun fahren sollt, um wieder zur richtigen Streckenführung zurückzukommen.

Sled Storm
Zu zweit darf auch gerast werden.

Effektvolle Präsentation
Kenner von 'SSX' oder 'SSX Tricky' dürften beim Anblick der Grafik von 'Slad Storm' sofort an die EA-BIG-Snowboardtitel erinnert werden, und das nicht nur wegen dem vergleichbaren winterlichen Ambiente: man hat zuweilen das Gefühl, dass hin und wieder sogar die gleichen Texturen benutzt wurden. Eigentlich nichts Schlechtes, denn die Optik von 'SSX' und Co. konnte absolut überzeugen. Leider wirkt die Streckengrafik bei 'Sled Storm' etwas gröber und eckiger, wobei einige Clipping-Fehler und Kameraprobleme diesen unsauberen Eindruck noch unterstützen. Dafür bekommt ihr knackige Texturen und vor allem beeindruckende Effekte zu Gesicht: Schnee wird aufgewirbelt, dutzende von Lichtquellen erleuchten teils die Umgebung und jeder Abschnitt bietet zahlreiche imposante Bauten und Details. Leider hat man es mit dem aufwirbelten Schnee fast schon übertrieben: Zuweilen seht ihr kaum mehr den Streckenverlauf vor euch, was bei Kurven unweigerlich zu einem Sturz führt, wenn ihr die Streckenführung nicht auswendig gelernt habt. Außerdem geht die eh schon nicht hohe Framerate öfters auffällig in die Knie, was dem Rennfeeling nicht gerade zugute kommt.

Immerhin lässt sich am Sound keine Kritik üben: krachende Rockmusik sorgt für eine hektische Rennatmosphäre und satte Soundeffekte bringen noch mehr Atmosphäre. Des Weiteren kann die englische Sprachausgabe gefallen: Die verschiedenen Figuren kommentieren mit Jubel oder Wut das Renngeschehen und haben für ihre Konkurrenten immer mal wieder einen kessen Spruch auf Lager. Besitzer von Home Cinema-Anlagen können sich besonders auf den Sound freuen, denn dank DTS Interactive fühlt ihr euch mitten in die Action versetzt.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'Sled Storm' präsentiert Electronic Arts ein Trendsport-Rennspiel, das dank unkompliziertem Arcade-Rennspass, einer effektvollen Grafik und tollem Sound auf dem besten Weg zu einem Spitzenplatz sein müsste. Leider trüben einige Mängel den Spielspass, so dass nicht die Qualität des ähnlichen Titels 'SSX Tricky' erreicht werden konnte. Einerseits sorgen der hohe Schwierigkeitsgrad und die ungenaue Steuerung für Frust, andererseits leidet das Racingfeeling an der Unübersichtlichkeit und dem chaotischen Streckendesign, zumal der Umfang mit den sieben Strecken und der dürftigen Spielmodi-Auswahl ebenfalls nicht so ganz überzeugt. Rennspielprofis mit einem Faible für Arcade-Action und Winterszenarios sollten aber mindestens einen Blick riskieren.  

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