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Test - ShootMania Storm : Do-it-yourself-Shooter

  • PC
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Oft fühlt es sich so an, also würde man eine schnelle und durchgeknallte Version von Counter-Strike spielen. Dieses Gefühl wird auch durch das ausgeklügelte Bewegungssystem verstärkt, das mit einer Ausdauerleiste arbeitet. Je nach Beschaffenheit des Bodens könnt ihr dadurch gleiten, schneller laufen oder rutschen. Leider zeigt die E-Sport-Szene derzeit wenig Interesse an dem Titel. Dabei eignet sich das eingebaute Replay-System perfekt für abgefahrene Frag-Videos.

Pew Pew Lasergun!

Die Einfachheit spiegelt sich auch im Waffenarsenal wider, wenn man es überhaupt so nennen darf. Es gibt drei verschiedene Schießprügel oder eher Fadenkreuze, die sich je nach Karte, Spielmodus oder dem Bereich, in dem ihr steht, automatisch verändern. Der Raketenwerfer mit vier Raketen, die sich mit einem Cooldown von selbst nachladen, ist dabei die gängigste Waffe. Die Geschosse brauchen allerdings ihre Zeit, um das Ziel zu erreichen, was das Treffen erschwert, da all die anderen Spieler ständig in der Gegend herumhüpfen und eine beachtliche Geschwindigkeit erreichen können.

Die zweite Waffe ist eine Art Laser-Railgun, die einen Schuss abfeuert und eine lange Nachladezeit hat. Geht ein Schuss daneben, steht ihr für ein paar Sekunden ziemlich blöd da. Die dritte Waffe erhaltet ihr nur in geschlossenen Bereichen. Am besten ist sie mit einem futuristischen Granatwerfer zu vergleichen, der langsam fliegende, leuchtende Kugeln verschießt, die an allem kleben bleiben und einen Explosionsradius haben. Mehr gibt es nicht und mehr benötigt ShootMania Storm auch nicht. Man benötigt jedoch einige Zeit, um mit ihnen erfolgreich zu sein, was ordentlich motiviert. Wer aber doch mehr will, hat zwei Möglichkeiten: sich mit verschiedenen Scripts für Waffen auseinanderzusetzen oder einen von Spielern erstellten Servern zu finden, der neue Waffenarten bietet. Wenn ihr aber mit der Anzahl der Waffen zufrieden seid, ist die nächste Station die Auswahl des Spielmodus.

Elite Twister Turnier

Leider ist es am Anfang schwer, sich für einen Modus zu entscheiden, denn die acht offiziellen Spielmodi werden euch nicht im Geringsten erklärt. Habt ihr diese Hürde aber überwunden, erwarten euch extrem spannende und interessante Spielmodi. Die beliebtesten hierbei sind Royal, Elite und Joust. In Royal treten 16 Spieler in einem Free-for-all-Deathmatch-Szenario gegeneinander an und eliminieren sich so lange, bis nur noch ein Spieler übrig bleibt. Der Clou an der Geschichte ist jedoch der Wirbelsturm. In der Mitte der Karte befindet sich eine Stange, die eingenommen werden kann. Hat jemand dies geschafft, taucht der Twister auf und verkleinert von Sekunde zu Sekunde den Platz auf der Karte. Wer also überleben möchte, wird gezwungen, in einem immer kleiner werdenden Bereich gegen die Überlebenden zu kämpfen.

Werdet ihr allerdings zweimal getroffen, war es das für euch und ihr müsst auf die nächste Runde warten.

Der zweite Modus nennt sich Elite und ist das Aushängeschild für professionelle Wettkämpfe. Zwei Teams mit jeweils drei Spielern versuchen abwechselnd, ihre Stange zu verteidigen oder die des anderen Teams einzunehmen. Die Verteidiger sind immer zu dritt. Das Angreifer-Team jedoch schickt nur einen Spieler mit der Laserwaffe los, um die Stange einzunehmen, der Rest schaut zu. Was diesen Modus zum puren Adrenalinschub für beide Teams macht, ist die Tatsache, dass jeder Verteidiger mit nur einem Schuss des Angreifers eliminiert wird und der Angreifer 45 Sekunden warten muss, bis er die Stange einnehmen kann, was ungefähr zwei bis drei Sekunden dauert. Das Spiel zeigt euch sogar an, wie knapp der Schuss des Angreifers an euch vorbeigegangen ist.

Im Spielmodus Joust kämpft ihr gegen einen andern Spieler und müsst dabei mit limitierter Munition auskommen. Allerdings ist es möglich, die Waffe an bestimmten Punkten der Karte wieder aufzuladen.

Um zu siegen, müsst ihr drei Runden gewinnen, in denen ihr als Erster sieben Treffer landet. Nicht der spannendste Modus, aber es gibt zu den bereits drei genannten noch fünf weitere. Auch drei Modi, die von der Community während der Beta erstellt wurden, finden sich im Server-Browser.

Sollte das noch nicht genug sein, könnt ihr auf den gut designten offiziellen Karten mal ein paar andere Spielstile ausprobieren oder einfach nach ein paar geheimnisvollen Community-Servern suchen, die es zu entdecken gibt. Natürlich könnt ihr euch auch im Karteneditor austoben, der nicht nur extrem zugänglich, sondern auch sehr schnell zu verstehen ist. Bei all euren Matches, egal ob nun auf einer von Fans erstellten oder offiziellen Karte, müsst ihr euch um Leistungseinbrüche keine Sorgen machen. Die hübsche, aber doch ziemlich sterile Grafik sollte auch schwächeren PCs keine Probleme bereiten.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski

Es ist schon eine Weile her, dass ich bei einem First-Person-Shooter schwitzige Hände und beschleunigten Herzschlag hatte. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Spiele wie Call of Duty oder Battlefield 3, aber im Vergleich mit ShootMania Storm haben diese Spiele weitaus weniger mit purem Skill zu tun. Es gibt zu viel Drumherum, das einen ablenkt, obwohl man sich im Grunde nur auf das Bewegen und Schießen konzentrieren sollte - wie in der guten alten Zeit. Wer genauso denkt, kann sich freuen, denn ShootMania Storm schafft es, durch die Einfachheit frischen Wind in das Genre zu bringen und uns FPS-Fans an unsere Wurzeln zu erinnern. Wer Spiele wie Quake oder Unreal Tournament vermisst, kommt deshalb nicht um ShootMania Storm herum, auch wenn es dem Spiel im Vergleich zu den vorher genannten Klassikern etwas an Charme fehlt.

Ihr bestreitet extrem schnelle Matches, die sich auf das Wesentliche konzentrieren, und spannende Spielmodi mit toll umgesetzten Ideen. Sogar Anfänger können dank der einsteigerfreundlichen Server recht schnell erste Erfolge feiern und sich mit dem Minimalismus anfreunden. Wer allerdings ein Arena-Shooter-Profi ist, kann sich auf starke Rivalen freuen, die mit den drei Waffen im Spiel abgefahrene Treffer landen. Für einige dürften aber die wahren magischen Momente im zugänglichen Karteneditor passieren. Der ist, zusammen mit den anderen Modding-Werkzeugen, im Grunde das Herz von ShootMania Storm. Genau wie in den TrackMania-Spielen, die schon seit langer Zeit ein Eigenleben entwickelt haben, sind es die Spieler, die für neue Inhalte sorgen und stets frische Spielerlebnisse liefern. Hoffentlich können die Fans mit ihrer Kreativität ShootMania Storm ebenfalls Leben einhauchen, denn das fehlt hier noch im Vergleich zu TrackMania. Wenn sich kreative Spieler in die etwas umständlichen Modding-Werkzeuge reinfuchsen und irgendwann der Steam-Workshop unterstützt wird, dann steht ShootMania Storm eine rosige Zukunft bevor.

Überblick

Pro

  • sehr zugänglicher Karteneditor mit unzähligen Möglichkeiten
  • gut designte Karten für verschiedene Spielstile
  • interessantes Bewegungssystem
  • spannende Spielmodi mit sehr gut umgesetzten Ideen
  • treibender Soundtrack und gelungene Toneffekte
  • hübsche, aber sterile Grafik mit guter Performance
  • motivierende Ranglisten
  • Server für Neueinsteiger
  • gelungenes Replay-System

Contra

  • teils verwirrende und verschachtelte Menüs
  • einige Modding-Werkzeuge nicht sonderlich einsteigerfreundlich
  • Einfügen von Mods ohne ein Hilfsprogramm wie den Steam-Workshop recht umständlich
  • lebt und stirbt mit der Community

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