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Test - Sam & Max: Culture Shock : Sam & Max: Culture Shock

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Adventure-Fans weinten bitterlich, als LucasArts den Nachfolger zu ´Sam & Max´ einstampfte. Doch zum Glück gibt es Telltame Games, welche die Lizenz von Steve Purcell aufkauften und Hund und Hase ins Episodenformat quetschen. Mit Erfolg?

Revival einer Legende

Adventure-Fans weinten bitterlich, als LucasArts den Nachfolger zu ´Sam & Max´ einstampfte. Doch zum Glück gibt es Telltame Games, welche die Lizenz von Steve Purcell aufkauften und Hund und Hase ins Episodenformat quetschen. Der erste Teil steht kurz vor der weltweiten Veröffentlichung, wobei Telltale Games den Online-Download als Vertrieb wählt, ähnlich wie schon bei 'Bone' aus gleichem Hause.

Der Episode 'Culture Shock' nach scheint jeder Teil für sich zu stehen, im Gegensatz zu den aufeinander aufbauenden 'Bone'-Spielen. Ein längst in Vergessenheit geratener TV-Star strebt die Weltherrschaft an, indem er drei seiner damals ärgsten Rivalen, ehemalige Kinderstars, hypnotisiert und auf die Menschheit loslässt. Zufälligerweise hält sich das gesamte Pack in der Straße des Detektivbüros von Sam & Max auf: Der eine schmiert Graffiti an die Wand, der zweite erobert die Privatpraxis einer Psychiaterin und der dritte liefert einem Ladenbesitzer unerlaubt Videos.

Weltklasse-Humor

So verrückt sich das alles anhört, so krank ist das gesamte Humorverständnis. Allein die beiden auf den ersten Blick niedlich anzusehenden Protagonisten sprudeln nur so vor Egoismus und Zynismus. Während Sam, die eigentliche Spielfigur, den typischen Privatdetektiv darstellt, der immer weiß, was zu tun ist, mimt Max, der fast immer an eurer Seite steht, den Sidekick, welcher vor allen Dingen auf sinnlose Gewalt aus ist. Auch die Nebencharaktere sind liebevoll ausgearbeitet und strahlen enorm viel Charme aus, sei es im positiven oder negativen Sinne.

Rätseltechnisch ist das Spiel eine Klasse schlechter, aber immer noch besser als viele moderne Adventures. Besonders der Test bei der Psychiaterin ist äußerst clever designt, auf der anderen Seite gibt es kaum Objekt-Rätsel. Dies ist nicht zuletzt auf die leicht limitierte Steuerung zurückzuführen, welche euch keine Gegenstände im Inventar kombinieren lässt.

Extrem kurzes Vergnügen

Das größte Problem von 'Culture Shock' ist definitiv dessen Umfang. Fairerweise sei gesagt, dass unsere Wertung vom Preis des Spieles unabhängig ist und somit allein aufgrund des Episodencharakters etwas an Boden verliert. Trotzdem ist das Gebotene etwas dürftig, so gibt es beispielsweise nur vier Gebäude, zwei Straßen und eine 3D-Autofahrsequenz als Szenarien zu entdecken. Letztere schaut im Übrigen nur auf den ersten Blick wie eine schnöde Actionszene aus, doch auch hier müsst ihr mehr denken, als schnell reagieren.

Passende Präsentation

Technisch reißt das Spiel keine Bäume aus, was aber aufgrund der liebevoll gestalteten Räumlichkeiten im allerfeinsten Comicstil keinen Beinbruch darstellt. Die jazzige Musik gefällt ebenso sehr wie die tolle Sprachausgabe. Ein Minus gibt es nur für die Steuerung, welche keine Funktion zum Beschleunigen von Sam oder zum Springen von einem Bild zum nächsten bietet.

Abschließend noch eine kleine Warnung: Der Humor von 'Culture Shock' lebt nicht zuletzt vom englischen Wortwitz und eine deutsche Übersetzung ist nicht in Sicht. Wer also Probleme mit der so genannten Weltsprache hat, der wird mit diesem Adventure nur halb so viel Spaß haben wie alle anderen.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Reanimierung geglückt, 'Sam & Max' lebt: Das Spiel ist leider sehr kurz geraten und die Steuerung wirkt limitiert. Doch echte Adventure-Fans sollte das nicht abhalten, zumal das Spiel vom reinen Preis/Leistungsverhältnis locker fünf bis zehn Punkte mehr verdient hätte.

Überblick

Pro

  • genialer Humor
  • gutes Rätseldesign
  • sehr guter Sound
  • schräges Charakterdesign

Contra

  • selbst für ein Episodenspiel arg kurz ausgefallen
  • nur sieben Ortschaften (Autofahrt mitgerechnet)
  • Schleichgang von Sam nervt

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