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Test - Roccat Tyon : Spieleratte mit Flossen

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Handling: in der Mitte der Gesellschaft

Roccats Spielinstrument wurde eindeutig für eine mittelgroße rechte Hand geschmiedet: Für diesen Typ von Spielerpfote glänzt die Tyon mit einer sehr ordentlichen Ergonomie, die sich vor allem durch die bequeme Erreichbarkeit sämtlicher Tasten auszeichnet. Durch ihre leicht konvexe Form können selbst die rechts liegenden beiden Zusatzknöpfe ohne große Verrenkung erreicht werden. Für die beiden oberen Daumentasten und die Seitenflosse müsst ihr euren Daumen nur leicht nach oben schieben, während die Easy-Shift-Taste problemlos mit der Daumenunterseite befummelt werden kann. Da ihr in dem Fall aber nicht gleichzeitig die oberen Daumentasten drücken könnt, eignet sich Easy-Shift nur für die fünf Zusatz- und Mausradknöpfe neben den Haupttasten.

Wegen des vergleichbar ausladenden Körpers können auch etwas größere Pranken zupacken, wobei in dem Fall der kleine Finger etwas stärker als bei mittelgroßen Händen im Freien schwebt.

Aufgrund der ergonomischen Bauweise ist der Körper nur für Rechtshänder geeignet.

Praxistest: Und der Haifisch, der hat Zähne

Butter bei die Fische: Was taugen die beiden Flossen wirklich? Die Kurzversion: Überraschend viel. Die Langversion: Gerade der Schubregler für euren Daumen entpuppt sich als echter Tausendsassa. In Battlefield 4 und vor allem War Thunder lässt sich der Schub wesentlich besser aus dem Handgelenk regeln als mit der Tastatur. Das Gleiche gilt für die Haifischflosse: Mit ihr könnt ihr das Seiten- oder das Querruder - je nachdem, was euch besser gefällt - viel "gefühlsechter" steuern und ohne das gesamte Fluggerät zu verreißen.

Gerade in hektischen Situationen ergibt sich dadurch nach einiger Eingewöhnungszeit ein gewisser taktischer Vorteil, da Ruderbewegungen letztendlich präziser ausgeführt werden. Beispielsweise können wir mit der Haiflosse schnell unseren Jet rollen lassen oder eine Kurve fliegen, ohne dass wir wie sonst unsere Nase verziehen würden. Eure Hand muss sich dafür übrigens nicht von der Ausgangsposition heben. Während die Seitenflosse mit eurem angewinkelten Daumen angefasst werden darf, reichen für die obere Flosse leichte Seitwärtsbewegungen mit eurem Zeige- und Mittelfinger.

Wegen der Lage lässt sich die obere Wippe nur in der Palm-Grip-Haltung bedienen, da ihr die Seitwärtsbewegungen mit den Mittelteilen eurer Finger ausführt. Für andere Haltungen müssten euer Zeige- und euer Mittelfinger die Haupttasten loslassen.

Ja, für die Arcade-lastigen Flugmanöver ist die Tyon eine echte Alternative zum Joystick. Das liegt auch daran, dass die Verlagerungen der Befehle auf die Maus die Steuerung vereinfacht. Doch nicht nur Flugtiere lassen sich mit den Flossen durch die virtuellen Welten lotsen, sondern auch Panzer. Ihr wollt euer Panzerrohr nach oben und unten wippen? Nehmt die Flosse! Ihr wollt eine Leiter hoch- und runterklettern? Flosse! Selbst in völlig ungeeigneten Szenen lassen sich die Wippen, hinter denen letztendlich je zwei herkömmliche Tasten stecken, zumindest als vier frei programmierbare und ergonomisch gut platziere Zusatzknöpfe verwenden. Soll heißen: Im Zweifel stehen euch bis zu 14 Schalter mit teilweiser Doppelbelegung zur Verfügung.

Wie nicht anders zu erwarten können sämtliche Einstellungen über Roccats bewährte Software vorgenommen werden. Hier lassen sich auch beliebig viele Makros frei bestimmen, Profile für verschiedene Spiele festlegen oder auch die dpi-Stufen oder Lift-off-Distanz einstellen - mangels klassisch positionierter dpi-Tasten lassen sich die Befehle übrigens auf andere Knöpfe auslagern.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Toller Haifisch und Spielenager in einem

Roccats Tyon entpuppt sich als starke Waffe für die Arcade-lastige Flugzeug- und Hubschraubersteuerung: Die beiden nahezu ideal positionierten Zwei-Wege-Wippen eignen sich sehr gut für Spiele wie Battlefield, ArmA oder War Thunder. Nicht nur die auf der Maus gebündelte Steuerung erweist sich dabei als echter Vorteil, sondern auch die deutlich präzisere Steuermöglichkeit.

Auch fernab der Flossen überzeugt die Tyon mit gut durchdachten Funktionen. Dazu gehören die insgesamt 14 für mittelgroße Hände fast optimal platzierten Tasten, die gute Ergonomie sowie Easy-Shift zur Doppelbelegung von Tasten. Zur Spezialausstattung gesellen sich zudem eine sehr gute Präzision auf dem Niveau der Kone XTD sowie mit die umfangreichste Software im Vergleich zur Konkurrenz.

Negativ fällt vor allem der Preis ins Gewicht: Mit 100 Euro, also 20 Euro mehr als für die Kone XTD, lässt sich Roccat die Flossen richtig gut bezahlen. Die leicht unpräzisen oberen Daumentasten sowie die nicht ganz optimale Ergonomie für größere Hände sind dagegen zu vernachlässigen. Ob ihr die Flossen dagegen wirklich braucht, werdet ihr wahrscheinlich erst nach einem Selbsttest erfahren.

Insgesamt karren die Hamburger eine exzellente Maus in den Handel, die sich vor allem Battlefield- und War-Thunder-Spieler sehr genau ansehen sollten.

Preis-Leistungs-Verhältnis: befriedigend (bei 100 Euro)

Überblick

Pro

  • hochpräziser optischer Sensor
  • sehr gute Ergonomie für mittelgroße Hände
  • vielseitig einsetzbare und optimal platzierte Zwei-Wege-Wippen
  • knackiger Druckpunkt der Zusatztasten
  • 16 nahezu frei programmierbare Tasten (inklusive der Haupttasten), die sehr gut erreichbar sind
  • langlebiges Mausrad mit ordentlicher Rasterung
  • interner Speicher für bis zu fünf Profile inklusive Makros
  • geringe Lift-off-Distanz vermeidet Fehleingaben
  • gummierte Oberfläche für sicheren Halt
  • stabile Verarbeitung
  • sehr gute Software mit zahlreichen Funktionen
  • Easy-Shift-Funktion für die Doppelbelegung von Tasten

Contra

  • nur für Rechtshänder geeignet
  • obere Daumentasten leicht unpräzise
  • Preis

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