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Test - Resident Evil Remake, Zero & 4 : Auf der Switch noch immer grandios?

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Während die halbe Welt aufgehört hat zu zählen, wie oft diverse Resident-Evil-Spiele bereits von einer Plattform auf die nächste gewandert sind, veröffentlicht Capcom dieser Tage drei seiner Klassiker für die Switch. Resident Evil Remake, Zero und Teil 4 können nun auch unterwegs jenseits des Handypixelmatsches gespielt werden. Fühlen sich die drei Titel heute auch ohne dicke Nostalgiebrille noch gut an oder hat der Zahn der Zeit wie ein Zombie an Rebecca, Jill und Leon genagt?

2005 zockte ein viel zu junger Matze Resident Evil 4 auf seinem GameCube, der bis dahin nur mit Mario, Pikmin und Co. in Berührung gekommen war. Erst kurz zuvor hatte Matze mit Resident Evil 1 Blut geleckt und seinen großen Bruder angefleht, ihm das neue USK-18-Spiel im Elektronikfachmarkt zu kaufen, während die Verkäuferin die beiden skeptisch beäugte, ganz genau wissend, was gerade vor sich ging.

Resident Evil war das Kontrastprogramm zur sonst so bunten Nintendo-Welt und unter anderem auch deswegen so faszinierend. Heute gehe ich auf die 30 zu und meine Obsession für die Geschichte um verrückte Virus-, Parasiten- und Pilzexperimente ist nicht abgeebbt. Keine Frage, dass mich die Neuauflage der ersten Resident-Evil-Spiele, mit denen ich Kontakt hatte, aufhorchen lässt.

Vor Kurzem erst hat mich das Remake von Resident Evil 2 in seinen Bann gezogen. Fettabsaugung, Vorbau aufpolstern und Gesicht straffen. Das Remake gönnte sich eine Schönheitsoperation, war aber hinter der neuen Fassade immer noch als die alte „Person“ erkennbar. Mit diesen frischen Eindrücken aus dem großartigen, modernisierten Spiel hatte ich etwas Angst, die alten Titel in weitgehend unveränderter Form noch einmal anzupacken und eventuell meine guten Erinnerungen an sie zu trüben.

Die neuen Alten

Aus dem zeitexklusiven Deal zwischen Capcom und Nintendo gingen einige der großartigsten Einträge der Resident-Evil-Geschichte hervor. Zuerst mit dem Remake des Titels, mit dem alles angefangen hatte. Auf dem GameCube sah das REmake, wie es oft genannt wird, spektakulär aus, vorgerenderten Umgebungen sei Dank. Aber es war eine weit klassischere Neuinterpretation als das Remake seiner Fortsetzung: starre Kameraperspektiven, eine störrische Steuerung und ein Inventar, das mich manchmal zur Verzweiflung brachte.

Top 10 - Heftige Resident-Evil-Momente
Das Gruseln hat bei Capcom Tradition! Bei Resident Evil wird Zombie-Horror seit 1996 mal mehr und mal weniger subtil eingeleitet.

Im Gegensatz zum Playstation-Original vermittelte das Remake ein weit düstereres Bild, nicht nur optisch. Mit einem neuen Handlungsstrang um die arme Lisa Trevor, die zum unfreiwilligen Testobjekt wurde, ging mir Resident Evil damals ganz schön an die Nieren. Das war meisterhafter Survival-Horror. Was habe ich mir in die Hose gemacht, als die Hunter in der Villa freigelassen wurden. Heute, ein klein wenig reifer, hat der Switch-Port in HD nichts von seiner atmosphärischen Stärke eingebüßt. Der Zahn der Zeit ist an der alten Villa vorbeigegangen, die vorgerenderten Grafiken sind hervorragend gealtert. Zwar ist man in Sachen Gesichtsanimationen heute Besseres gewohnt, im Gesamtpaket sieht Resident Evil aber immer noch hübsch aus.

Dasselbe gilt freilich für Resident Evil Zero, das ursprünglich nur wenige Monate später veröffentlicht wurde und grafisch in dieselbe Trickkiste greift. Vom Ecliptic Express bis zur Flucht aus dem Marcus-Ausbildungszentrum fühle ich mich, als wäre die Zeit stehen geblieben. Wo ich schon beim Thema bin: Leider fallen die die Ladebildschirme in Form von Türen und Treppen auf der Switch gelegentlich spürbar länger aus.

Es lebe der Panzer!

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, dazwischen gibt es nichts: die „Panzersteuerung“, derer sich Capcom bis Resident Evil 4 bediente. Das weiß auch Capcom und veröffentlichte die HD-Remaster-Versionen 2016 mit moderner Steuerung, durch die sich die Figuren in genau die Richtungen bewegen, in die der Analog-Stick gedrückt wird. Nachdem ich diese „Verbesserung“ ausprobiert habe, weiß ich die gute alte Panzersteuerung jedoch weit mehr zu schätzen. Die war offensichtlich viel durchdachter, als mein 13-jähriges Ich vermutet hätte.

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