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Preview - Red Dead Redemption : Grand Theft Horseback oder was?

  • PS3
  • X360
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Damit die langen Wege in den Weiten der Prärie nicht langweilig werden, streut Rockstar zahlreiche Zufallsereignisse ein und simuliert mal eben ein komplettes Ökosystem mit Flora und Fauna nebst möglicher Interaktion. Raubtiere, wie etwa Berglöwen, jagen nach Beute und fallen auch mal über einen harmlosen Reisenden her. Klapperschlangen lauern im Gras und bringen euer Pferd zum Scheuen. Geier kreisen über möglicher Beute. Wer will, kann sich der Jagd widmen und Felle beim Händler in der nächsten Ortschaft verscherbeln.

Natürlich habt ihr die Möglichkeit, optional in alle Zufallsereignisse einzugreifen. Beim Überfall auf eine Postkutsche könnt ihr dem Kutscher oder den Banditen helfen oder den besagten Reisenden vom schlecht gelaunten Raubtier befreien. Damit schafft ihr euch einen Ruf, der euch vorauseilt und mitunter das Verhalten der Stadtbewohner euch gegenüber verändert. Überhaupt wird es viele Möglichkeiten zu Nebenbeschäftigungen geben. Dazu gehören nicht nur die Jagd, sondern natürlich auch das Glücksspiel im Saloon und vielleicht die eine oder andere Kopfgeldjagd.

Typisch und authentisch

Im nächsten Abschnitt nähern wir uns der grenznahen Ortschaft Amarillo. Dort sehen wir eine typische Westernstadt mit Bewohnern, die ihren Aufgaben und Tagesabläufen folgen. Selbstverständlich spendiert uns Rockstar einen 24-Stunden-Tag-Nacht-Wechsel. Die Ortschaften wirken ungemein authentisch bis hin zum typischen verqualmten Saloon inklusive Pianospieler und reichlich Möglichkeiten zur Interaktion. Man sollte allerdings nicht über die Stränge schlagen, denn Gesetz und Ordnung sind durchaus vorhanden. Wer meint, er könne, mit dem Revolver wedelnd, durch die Straßen toben, wird schnell Ärger am Hals haben.

Unsere nächste Aufgabe: Wir sollen die Kutsche eines fahrenden Händlers vor aufgebrachten Revolverhelden beschützen. Also flugs auf den Kutschbock geschwungen und die Rifle gezückt, um die heranreitenden Ganoven vom Pferd zu ballern. Das geschieht dank ausgefeilter Physik in fast hollywoodreifer Inszenierung, wobei auch die Pferde nicht vor euren Kugeln gefeit sind. Sehr schick, mit viel Tempo und jeder Menge aufgewirbeltem Staub. Später in Mexiko sollen wir zusammen mit der Armee einen Postzug eskortieren, was natürlich ebenfalls reichlich Möglichkeiten zu wilden Schießereien bietet.

Unendliche Weiten

Was die Darstellung insgesamt angeht, haut einen Red Dead Redemption ziemlich aus den Socken. Die Charaktere werden ungemein detailliert dargestellt, sogar an animierten Haaren und wehenden Hemdsärmeln wird nicht gespart. Die Umgebungen bieten eine enorme Weitsicht und sparen ebenfalls nicht an Details. Jeder Fleck am Horizont ist erreichbar und es ist schon eindrucksvoll, wenn ihr von einer Anhöhe aus beobachtet, wie in einigen Kilometern Entfernung Banditen eine Kutsche überfallen. Viele kleine Details sorgen dafür, dass die Landschaft enorm natürlich rüberkommt: Von den typischen rollenden Büschen über Sandwehen bis hin zu kreisenden Geiern, die sogar mit der Zeit darauf reagieren, dass ihr irgendwo ein paar Leichen hinterlassen habt.

Natürlich hätten wir gern noch stundenlang weiter zugeschaut und selbst Hand angelegt, aber das blieb uns verwehrt, denn Rockstar will einige Features erst nach und nach bekannt geben. So wissen wir noch nicht, ob es ein Duellsystem für Showdowns à la High Noon gibt. Oder Saloonschlägereien. Aber der Kollege von Rockstar machte uns zumindest die Hoffnung, dass so ziemlich alles, was man sich in einem typischen Western vorstellen kann, auch vertreten sein wird. Wir hoffen es ... denn was bisher zu sehen war, sah grandios aus.

Call of Juarez: Bound in Blood kann sich allerdings relativ beruhigt zurücklehnen, denn bis auf das Szenario und vielleicht die eine oder andere kleine Spielmechanik haben die Spiele wenig gemeinsam. Während Techlands Titel ein First-Person-Shooter mit linearer Story ist, bietet Red Dead Redemption das, was Rockstar am besten kann: eine komplett offene Spielwelt mit interessanten Erlebnissen, jeder Menge Action und nahezu grenzenloser Freiheit.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ungefähr drei Sekunden hat es gedauert, bis Red Dead Redemption sich während der Präsentation bei Rockstar einen Platz in meiner Most-Wanted-Liste sichern konnte. Ein GTA im Wilden Westen, gepaart mit einigen Features des gar nicht üblen Vorgängers – Cowboy-Herz, was willst du mehr. Zwar hat uns Rockstar noch nicht alles über die Spielinhalte verraten, doch was zu sehen war, lässt wieder einmal auf einen echten Knaller der Open-World-Profis hoffen. Stilechte Western-Action zusammen mit bildschönen Umgebungen und massig Abwechslung wurde geboten. Fehlen nur noch eine spannende Geschichte und coole Charaktere, aber da habe ich bei den Jungs von Rockstar ohnehin keine Zweifel – Brucie sei Dank.

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