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Test - Railroad Tycoon 3 : Railroad Tycoon 3

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Um Städte oder Produktionsstätten anzubinden, benötigt man einen der drei unterschiedlich großen Bahnhöfe, die dann im Menu zu einer Zugstrecke verbunden werden. Hier wird auch die Art der zur Beförderung anstehenden Fracht eingestellt (Expressgut und/oder Fracht) und die Anzahl der Waggons. Angst vor einer unrentablen Strecke braucht ihr dabei nicht haben, denn bei einem drohenden Verlust fährt der Zug erst gar nicht los.

Angebot und Nachfrage
Ansonsten folgt ihr, wie in Wirtschaftssimulationen üblich, den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Um rentabel zu bleiben, sollte die Infrastruktur von Anfang an marktwirtschaftlich geplant werden. Dazu ist die Preisgebietsübersicht äußerst hilfreich, die euch rote Tief- und grüne Hochpreisgebiete anzeigt. Transporte zwischen diesen beiden Regionen erweisen sich als äußerst profitabel und sollten gezielt eingerichtet werden. Auch die Bahnhöfe geben euch Auskunft, wo und vor allem wie viel von einem jeweiligen Produkt benötigt wird. So lassen sich ganze Versorgungs- und Produktionsketten bis zur Endabnehmer Stadt aufbauen: Die Reifenfabrik und das Stahlwerk aus Stadt A schicken ihre Ware zur Autofabrik in Stadt C, die wiederum ihre Karossen an den lukrativsten Abnehmer exportiert.

Beim Expressgütertransport sind vor allem die Schnelligkeit der Route und die Attraktivität der Züge ausschlaggebend. Passagiere möchten einfach nicht in einem stinkenden, langsamen Güterzug sitzen oder ihre Post erst in einem Monat bekommen. Damit Expressfracht und Passagiere nicht an den Bahnhöfen versauern, bis der nächste Zug eintrifft, empfiehlt es sich Postämter, Hotels, Restaurants und Kneipen zu bauen, die Reisende und Expressgüter länger am Bahnhof festhalten.

Um im späteren Spielverlauf noch den Überblick zu behalten, ist es sinnvoll, den Zugverbindungen Namen zu geben und Hierarchien einzurichten. Expresszügen, die weite Strecken zurücklegen müssen und mehrere Zwischenstops haben, können so Vorfahrtsrechte vor Regional- und Güterzügen gewährt werden, denn Expressfracht hat, wie oben erwähnt, ein 'Verfallsdatum'. Wenn zwischen größeren Städten mit der Zeit eine hohe Verkehrsdichte entstehet, könnt ihr auf zweigleisige Strecken zurückgreifen, die den Zugverkehr spürbar entlasten.

Finanzen und die stillen Teilhaber
Besonders am Anfang verschlingt eine Eisenbahngesellschaft natürlich, bis die Infrastruktur steht, Unsummen von Geld. Daher würde euer Eigenkapital gar nicht ausreichen und ihr seid deshalb auf die finanzkräftige Unterstützung wohlhabender Investoren angewiesen. Aber so still verhalten sich die Investoren leider nicht: Da sie die Mehrheit am Kapital und der Gesellschaft halten, werfen sie ein wachsames Auge auf euer wirtschaftliches Geschick. Erwirtschaftet ihr ordentliche Profite, so honorieren die Teilhaber dies mit einer großzügigen Aufstockung eures Gehalts. Kommt ihr dagegen aus den Miesen nicht heraus, kürzen sie kurzerhand euer Salär oder geben eine Gnadenfrist bis zum endgültigen Verlust des Chefsessels. Eine andere Möglichkeit an ausreichend Kapital zu kommen, sind zeitlich befristete Anleihen über 500.000 USD. Dabei gilt es aber zu beachten, dass die Gesellschaft dem so genannten 'Finanzrating' unterliegt, das heißt eure Firma wird anhand ihres geschäftlichen Erfolges bewertet. Das Spektrum reicht von grottenschlecht (CCC), bis exzellent (AAA). Bei einem C-Rating könnt ihr deshalb keine Anleihen mehr ausgeben, weil Anleger um ihr sauer erspartes Kleingeld fürchten müssen.

Ihr selbst seid auch Teilhaber der Aktiengesellschaft, die natürlich auch an der Börse gehandelt wird. Je nachdem, wie ihr neue Aktien an die Börse bringt, aufkauft oder Profite erwirtschaftet oder auch nur Miese einfahrt, steigen oder fallen eure Wertpapiere. Wenn es ganz schlimm kommt, zum Beispiel bei einer feindlichen Übernahme eures Unternehmens, die aufgrund der Aktionäre und dem Kurswert berechnet wird, hilft nur noch beten. Das Ganze funktioniert natürlich auch anders herum.

Im Finanzmenu findet ihr auch noch eine Kostenaufstellung für den Erwerb auf Zugangsrechte ins benachbarte Ausland. Erst wenn ihr euch die Lizenz gesichert habt, könnt ihr so Länder miteinander verbinden und am Transitverkehr ordentlich verdienen.

Werdet ein Tycoon!
Ihr seid neidisch auf die fetten Gewinne der Industire? Kauft sie einfach auf, oder baut euch eigene Produktionsanlagen. Sind diese erst einmal mit allen Nötigsten durch eure Züge versorgt, werfen sie ordentliche Profite ab, die eure Bilanz verbessern. Vor allem ist die freie Auswahl, wo ihr etwas hinbauen wollt, sehr angenehm, da ihr so die besten Standorte für die Produktionsanlagen aussuchen könnt.

Mulitplayer
Besonders in Multiplayer-Partien werden sich die unterschiedlichen Möglichkeiten in 'Railroad Tycoon 3' zeigen, da jeder Spieler andere Aspekte des Spiels stärker oder weniger nutzt. So trifft man auf Konkurrenten, die sich eher um ihr Schienennetz, die Industrie und den Aktienmarkt kümmern oder an euer Schienennetz andocken, um euch lukrative Geschäfte vor der Nase wegzuschnappen. Die Suche nach potentiellen Online-Spielpartnern gestaltet sich auch ohne größere Probleme, da diese sich in einer Lobby finden können, in der offene Spiele angezeigt oder eigene Spiele eröffnet werden können. Leider war die Lobby zum Testzeitpunkt noch sehr unterbevölkert, so dass über den Multiplayer-Modus noch kein abschließendes Urteil gebildet werden kann.

 

Fazit

von Stephan Lindner
'Railroad Tycoon 3' ist wieder eines dieser Spiele, wegen denen man eventuell für Vernachlässigung seiner sozialen Kontakte gerügt wird. Der Suchtfaktor ist definitiv gegeben, da es aufgrund seines hervorragenden Umfangs, des leicht beherrschbaren Gameplays, der grafisch sehr guten Ausstattung und vor allem wegen seiner Langzeitmotivation die nötigen Zutaten für einen Top-Titel vereinigt. Zwar fallen noch einige kleinere Bugs hinsichtlich Grafik und Sound auf, die den Spielspaß aber nicht wirklich negativ beeinflussen. Auch die historischen Begleiterscheinungen in jedem Zeitabschnitt, in Form von Zeitungsartikeln, sorgen für Spieltiefe. So hat es die Eisenbahnsimulation geschafft, sich den Titel Tycoon wahrlich zu verdienen, respektive das Zeug dazu, sich die Referenzkrone im Eisenbahntransportgeschäft aufzusetzen.

Überblick

Pro

  • realistische Atmosphäre und Wirtschaftsleben
  • stufenlos zoombare 3D Grafik
  • Tages- Nachtwechsel, Wettereffekte
  • leicht verständliches Interface
  • angemessene Schwierigkeitsgrade
  • großer Umfang

Contra

  • kleinere grafische und soundtechnische Bugs
  • Überblicksschwierigkeiten bei hohem Zugverkehr

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