Test - Pro Evolution Soccer 2015 : Die fulminante Aufholjagd
- PS4
- One
Spannungsarme KarrierenSo viel Spaß ihr auf dem Platz auch habt, die Spielmodi sind allesamt fad und steril. Sowohl die Spieler- als auch die Trainerkarriere laufen bis auf einige zarte Unterschiede komplett gleich ab, werden in den identischen monotonen Menüs abgefrühstückt und bieten nur rudimentäre Möglichkeiten. MyClub sorgt für größere Langzeitmotivation, da ihr hier von Grund auf eine Mannschaft erstellt, über Agenten an neue Spieler herankommt und in verschiedenen Wettbewerben gegen Computer als auch menschliche Gegner Punkte verdient, die direkt wieder in euer Kader fließen. Optionale Mikrotransaktionen sind möglich, aber nicht notwendig. Es ist eine Mischung aus Online-Meisterliga sowie dem Ultimate-Team-Prinzip von FIFA, nur dass ihr hier keine Kartenpakete kauft, sondern euch an Agenten wendet. Leider fehlt eine Option, bestimmte Fußballer zu verpflichten.
Doch abseits der monotonen Karrieren könnt ihr eine Menge Spaß mit Konamis Fußballsimulation haben. Diverse Turniere stehen euch offen. Ein cooler Kniff ist die Rollenverteilung, wenn ihr mit mehreren Freunden an einer Konsole spielt. Jeder Spieler übernimmt dann einen Teil der Mannschaft. So kümmert sich beispielsweise ein Kollege um die Abwehr, einer um das Mittelfeld und ein weiterer um den Sturm. Da ihr diese Spielweise in jedem Modus aktivieren dürft, gibt es auch einen größeren Anreiz, mit seinen Freunden zu spielen.
Nachdem nun auch die Server von Konami angeschmissen wurden, ließ sich endlich der Netzcode austesten. In den meisten Fällen kommt ein reibungsloses Spiel zustande, kleinere Ruckler mögen zwar etwas nerven, aber das Geschehen auf dem Platz wird nie zur unspielbaren Farce. Selbst bei einer mittelprächtigen Verbindung kommt so noch ein Rasenkick zustande, der Spaß macht.
Auf die Persönlichkeit kommt es anMit dem ersten Next-Gen-Auftritt erstrahlt PES 2015 im neuen Glanz und gerade die Spieler der lizenzierten Teams sind eine Augenweide. Auch werdet ihr wahrscheinlich noch nie einen so schönen Fußball gesehen haben. Trotzdem flacht die Atmosphäre ab, weil die Präsentation nur durchschnittlich ist. Das Publikum auf den Rängen wirkt, als hätte es den Sprung auf die neuen Konsolen verpasst. Zwar entschädigen die Champions-League sowie die UEFA-Euroleague-Lizenzen, trotzdem wirkt alles recht hüftsteif. Die Emotionalität des beliebten Ballsports wird in FIFA 15 besser transportiert.
Die beiden Kommentatoren Hansi Küpper und Wolff Fuss wirken nur im ersten Moment kompetenter als ihre Kollegen bei EAs FIFA-Serie. Ihre leidenschaftliche Herangehensweise färbt zwar anfangs ab, schnell wiederholen sich jedoch ihre Aussagen. Außerdem wirken die Betonungen einiger Spieler- und Vereinsnamen in manchen Sätzen deplatziert. Dadurch entsteht ein klarer Bruch und ihr werdet daran erinnert, nur eine Simulation zu spielen. Unverständlich ist auch, warum die Xbox-One-Fassung nur mit 720p läuft, die PlayStation-4-Version jedoch mit 1080p. Auf der PS4 erwartet euch dadurch jedenfalls ein schärferes, angenehmeres Bild.
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