Special - Nachkontrolle: Pro Evolution Soccer 2015 : Rückrundenbegegnung

Auch das Agentensystem wirkt weiterhin verbesserungswürdig. Hier setzt ihr bis zu drei Agenten mit speziellen Fähigkeiten auf Neuverpflichtungen an. Doch was dann am Ende dabei herauskommt, ist oftmals Glückssache und zu undurchsichtig. Selbst wenn einer der Agenten etwa einen Spieler auf einer bestimmten Position scoutet, bedeutet das noch lange nicht, dass ihr diesen bekommt. Auch die im Spiel angegebenen Prozentangaben zur Wahrscheinlichkeit bestimmter Verpflichtungen wirken in sich nicht schlüssig.

Die Folge: Frust entsteht, wenn statt des erwarteten Topstürmers plötzlich ein unterdurchschnittlicher Torhüter im Einkaufswagen landet. Ehe man hier die Messis und Ronaldos bekommt, muss man sich durch Unmengen unbekannter Zufallskicker grinden – oder eben diese Phase mit Echtgeld überspringen. Ganz rund wirkt das System auf jeden Fall noch nicht. Hier muss Konami langfristig noch mal ran - spätestens bei Pro Evolution Soccer 2016.

Neuer Schwung durch Data-Packs

Jeder weiß, dass EA Sports und FIFA die großen Lizenzen besitzen. Doch Konami arbeitet daran und versucht, diese Problematik mit zusätzlichen Data-Packs zu entschärfen. Das am 12. März veröffentlichte Data Pack 4 beinhaltet neue Stadien wie das Estadio Albert J. Armando – auch bekannt als „La Bombonera“. Dazu gibt es neue Trikots, lizenzierte Schuhe und Bälle der bekanntesten Ausrüster.

Hinzu kommt ein dickes Live-Update. Damit bringt Pro Evolution Soccer 2015 seine Kicker auf den neuesten Stand, liefert die vergangenen Wintertransfers nach und passt die Leistungsdaten noch mal an. Im Data Pack 4 sind zudem 60 neue Gesichter enthalten, darunter Paco Alcácer, Harry Kane und Javier Pastore. Konamis Bemühungen sind äußerst lobenswert, gerade in Bezug auf zusätzliche Clubs, verbesserte Gesichtstexturen und Extraanimationen.

In der Vergangenheit lieferten die Entwickler beispielsweise Clubs wie den FC Basel, Besiktas Istanbul oder NK Maribor nach und schickten Cover-Star Mario Götze anlässlich des zweiten Data Packs erneut vor die Kamera. Weiterhin peppt Konami den Myclub-Modus mit speziellen Aktionen auf und spendiert beispielsweise anlässlich der K.o.-Phase der UEFA Champions League spezielle Agenten, die nur Spieler der noch verbliebenen Mannschaften rekrutieren.

Die Diagnose

Wer die derzeit beste Fußballsimulation sucht, kommt an Pro Evolution Soccer 2015 nicht vorbei. Zwar hapert es gelegentlich noch bei den Server-Verbindungen, aber das grundlegende Spielprinzip ist FIFA 15 trotz fehlender Lizenzen eine Nasenlänge voraus. Die regelmäßig veröffentlichten Data Packs liefern zudem kostenlose Zusatzinhalte wie neue Stadien, Gesichtstexturen oder Bonusspieler. Konamis Bemühungen sind offenkundig spürbar. Ob einen jetzt ein neues Paar Originalschuhe vom Hocker haut, sei dahingestellt. Insgesamt aber ist Pro Evolution Soccer 2015 ein sehr gelungenes Gesamtpaket, das inzwischen die Startschwierigkeiten und Server-Probleme abgestreift hat und obendrein sehr offen mit solchen Schwierigkeiten umgeht. Das macht sympathisch und ist ein dicker Pluspunkt.