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Preview - Pro Evolution Soccer 2011 : E3 2010: Freude schöner Götterfunken

  • PS3
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Auf der E3 konnten wir erstmals die neueste spielbare PES-Version unter die Lupe nehmen. Und während sich die Veränderungen zwischen den Versionen in den letzten Jahren eher im marginalen Feinheitenbereich abspielten, haben die Entwickler um Seabass nun wesentlich umfangreicher am eigenen Projekt herumgeschraubt.  

Ähnlich wie EA geht auch Konami erfreulich selbstkritisch mit der eigenen Fußballsimulation um. Für dieses Jahr hat sich Konami vor allem vorgenommen, die hohen Einstiegshürden für Genre-Frischlinge niedriger zu gestalten. Dazu gehört auch ein generalüberholtes Menü, das nun sehr viel einfacher zu bedienen ist. Nun sind die Zeiten des umständlichen Blätterns durch endlose Menü-Oberflächen endlich vorbei. Unnötiger Schnickschnack wurde komplett entfernt, alles wirkt entschlackt.

Einfachheit und Recht und Freiheit

Dies gilt zum Glück auch für die Taktikeinstellungen vor einem Match. Statt sich in unübersichtlichen Untermenüs zu verzetteln, wurde auch hier die Bedienung drastisch vereinfacht. Wollt ihr zum Beispiel die Position eines Kickers editieren, klickt ihr den Spieler an und zieht ihn im vom PC bekannten Drag-&-Drop-Verfahren über das Spielfeld. Da das ganze Beiwerk aber alles nichts nützt, wenn es auf dem Platz hakt, ist die entscheidende Frage: Was hat sich bei der Spielmechanik getan?

Um es kurz zu machen: einiges! Die Entwickler haben das Konzept der 360-Grad-Kontrolle weiter ausgebaut. Jedes Abspiel, egal ob kurzer Sicherheitspass oder tödliche Lobvorlage in den freien Raum, muss nun genau geplant und exakt gespielt werden. Statt einfach nur wie vorberechnet von Spieler zu Spieler zu passen, könnt ihr nun sogar einen Mannschaftskameraden auf seinem starken linken Fuß anspielen, damit der die Kulle gleich besser weiterverarbeiten kann. Lest ihr die Laufwege eurer Mitspieler nicht optimal, drohen verheerende Fehlpässe.

Freie Räume und Rempeleien

Ebenfalls neu: Jede Aktion könnt beziehungsweise müsst ihr nun individuell dosieren, egal ob Pass, Schuss, Ecke oder Einwurf. Statt am unteren Bildrand befindet sich jetzt eine entsprechende, per Halbkreis dargestellte Anzeige direkt unter jedem Spielermodell. Für einen langen Einwurf drückt ihr nun einfach die X-Taste so lange, bis der Anzeigebalken komplett gefüllt ist. Die Kreistaste wird nicht mehr benötigt, ein weiteres Indiz für eine entschlackte Spielmechanik. Sprintet ihr die ganze Zeit wie von der Tarantel gestochen übers Spielfeld, macht sich eure schwindende Ausdauer durch schlampige Pässe bemerkbar.

Auch im Defensivverhalten der Kicker hat sich was getan. So gehen die Verteidiger nicht mehr plump sofort auf jeden Ball, sondern halten geschickt die Position im Raum und lauern darauf, dem Ballführenden im richtigen Moment das Leder wegzuspitzeln. Zweikämpfe fallen nun ebenfalls sehr viel abwechslungsreicher aus. Abhängig von der Spielerstatur und der Stärke der Profis laufen Rempeleien und Tacklings jedes Mal anders ab. Zusammen mit der größeren Bandbreite an Animationen sind die Zeiten der ewig gleichen Zweikampfsituationen somit passé. Apropos Animationen: Vom leichten Trab über Einwürfe bis hin zu Blutgrätschen haben die Entwickler mehr als 90 Prozent neue Animationen eingebaut.

Trickserei und Lizenzen

Die entscheidende Frage nach dem Lizenzpaket kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschließend beantwortet werden. Bislang hat Konami die Lizenz für die Copa Libertadores bekannt gegeben. Dies ist das südamerikanische Pendant zur UEFA Champions League. Weitere Abkommen mit Lizenzgebern werden auf der gamescom enthüllt. Die Meister-Liga wird in diesem Jahr auch online spielbar sein. Die Spielgeschwindigkeit des Kicks wurde im Vergleich zu den Vorgängern nochmals gedrosselt, kann auf Wunsch aber individuell beschleunigt werden.

Da Tricks und Finten bei den bisherigen Versionen aufgrund ihrer komplexen Steuerung kaum genutzt wurden, hat das Team auch hier den Hebel angesetzt. Übersteiger und andere Kunststückchen sind jetzt einfacher realisierbar, eure vier favorisierten Tricks könnt ihr voreinstellen, sodass diese im Spiel noch einfacher abrufbar sind. Je nach Spielerqualität werdet ihr auch mehrere Tricks kombinieren können, um Gegenspieler nass zu machen. Verbesserte Texturen, aufwendigere Lichteffekte und eine neue Kameraperspektive sind weitere Detailverbesserungen, die euch in PES 2011 erwarten.

Fazit

von Jens Quentin
Wohl selten war der Unterschied zwischen zwei aufeinanderfolgenden PES-Fassungen frappierender als bei PES 2011 und dessen Vorgänger. Vor allem das Passsystem sorgt dafür, dass sich auch alte Hasen nahezu komplett umstellen müssen. Dazu kommt die Power-Leiste für alle Aktionen und das intelligentere Verhalten der Abwehrspieler. Dank der neuen Animationen wirkt der gesamte Spielablauf nun flüssiger, die gedrosselte Geschwindigkeit hilft dabei, sich an die geänderte Spielmechanik zu gewöhnen. Konami scheint auf dem richtigen Weg, um sich auch dieses Jahr mit EA um die Krone des Fußballsports zu duellieren.

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