Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Pikmin 3 : Kampf ums Überleben

  • WiiU
Von  |  | Kommentieren

Das Leben kann so idyllisch sein. Ihr tretet in euren Vorgarten hinaus und lasst euren Blick über die künstlich angelegte Komposition aus Blumen, Gräsern und Pflanzen streifen. Das Zwitschern der Vögel und das Summen der Bienen machen die friedvolle Atmosphäre perfekt. Nichts, aber auch gar nichts kann diesen vollkommenen Moment zerstören. Doch es toben erbitterte Kämpfe direkt zu euren Füßen, von denen ihr keinen Schimmer habt.

Das Gelände mit hohen Gräsern und trockenem Geäst entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Kriegsschauplatz zwischen zwei Parteien. Auf der einen Seite steht ihr, Besatzungsmitglied einer interstellaren Raumfähre, mit dem Auftrag, neue Ressourcen für das Überleben eures Volkes ausfindig zu machen. Nach dem Absturz auf einem fremden, der Erde nicht unähnlichen Planeten macht ihr Bekanntschaft mit seltsam anmutenden Wesen. Die sogenannten Pikmin stellen sich schnell als äußerst anhänglich heraus und folgen euch auf Schritt und Tritt.

Euch gegenüber steht Mutter Natur. Jedes Geschöpf des Planeten ist euch feindlich gesinnt und macht nicht nur Jagd auf euch, sondern auch auf eure Pikmin. Ein Pikmin allein ist der Umwelt hilflos ausgeliefert, wohingegen hundert Pikmin eine wahre Macht sind. Mit genügend solchen kleinen Geschöpfen stellt selbst eine riesige gepanzerte Raupe keine allzu große Gefahr mehr dar. Auf der Suche nach dem Überlichtschlüssel, der euch die Rückkehr in die Heimat ermöglicht, sind Fressfeinde nicht das einzige Problem. Um in der Wildnis zu überleben und nicht zu verhungern, müsst ihr euch auf die Suche nach Nahrung machen.

Diese findet ihr überall verstreut in Form von Früchten. Jede Frucht erzeugt unterschiedlich viel Saft, den ihr benötigt, um den Morgen des nächsten Tages noch zu erleben. Während des Spielverlaufs stoßt ihr auf die zwei anderen Besatzungsmitglieder, von denen ihr beim ungewollten Aufprall auf dem Planeten getrennt wurdet. Sobald die Mannschaft wieder vereint ist, könnt ihr zwischen den einzelnen Charakteren wechseln. Per GamePad lotst ihr die Charaktere an verschiedene Positionen. Ist eure Spielfigur am gewünschten Ziel angekommen, tauscht ihr per Knopfdruck die Rollen. Dadurch seid ihr in der Lage, parallel verschiedene Aufgaben zu erledigen, und gelangt an zuvor unerreichbare Orte.

Die Vielfalt der Pikmin

Um gegen die vier Elemente gewappnet zu sein, greift ihr im Laufe des Spiels auf verschiedene Arten von Pikmin zurück. Da wären zum einen die bereits aus dem ersten Teil bekannten roten, gelben und blauen Pikmin. Die roten Pikmin zeichnen sich insbesondere durch gute Kampffähigkeiten und Feuerresistenz aus. Die gelben Pikmin eignen sich hingegen hervorragend für das Ausgraben diverser Objekte, während sich die blauen Pikmin im Wasser äußerst wohlfühlen. Neu hinzugekommen sind zum anderen Felsen- und Flügel-Pikmin. Erstere zerstören aufgrund ihrer Beschaffenheit selbst robuste Glasbarrikaden und Kristalle. Flügel-Pikmin überwinden dank ihrer Flugfähigkeit spielend größere Distanzen und heben spezielle Vorrichtungen an.

Pikmin 3 - Gameplay Trailer #2
Bald erscheint Pikmin 3 für die Wii U; in diesem Trailer bereitet Nintendo nochmal mit frischen Spielszenen auf den Release vor.

Maximal begleiten euch hundert der kleinen Geschöpfe. Ein Zeitlimit gibt es in Pikmin 3 im Gegensatz zum ersten Teil nicht. Solange ihr genügend Vorräte habt, könnt ihr euch für eure Suche nach dem Überlichtschlüssel so viel Zeit lassen, wie ihr wollt. Seid ihr mit eurer Leistung nach einem absolvierten Tag unzufrieden, könnt ihr diesen wiederholen und begangene Fehler, wie beispielsweise zu hohe Pikmin-Verluste, rückgängig machen. Auf dem GamePad seht ihr nach dem Absolvieren eines Tages eine Wiederholung eurer Aktionen und wisst so, wo Optimierungsbedarf besteht.

Pikmin 3 ist komplett mit dem Wii-U-GamePad spielbar. Die Karte auf dem separaten Bildschirm hilft ungemein bei der Orientierung und zeigt zudem die Position eurer Mitstreiter, Pikmin und Früchte. Alternativ könnt ihr den Wii-U-Pro-Controller oder die Wii-Fernbedienung samt Nunchuk verwenden. Die Kombination aus Wii-Fernbedienung und Nunchuk stellt sich aufgrund höherer Präzision als die beste Form der Bedienung heraus. Einziges Problem hierbei ist, dass ihr nur über das GamePad auf die Karte zurückgreifen könnt.

Zu zweit Befehle erteilen

Abseits des Abenteuermodus warten noch diverse Missionen und ein Versus-Modus auf euch. In den Missionen, die wahlweise zu zweit gespielt werden können, ist es eure Aufgabe, so schnell wie möglich Früchte zu sammeln oder Gegner zu beseitigen. Je schneller ihr diese Herausforderungen bewältigt, desto besser fallen die gewonnenen Medaillen aus. Im Versusmodus duelliert ihr euch mit einem Freund. Das Prinzip ähnelt dem von Bingo. Wer zuerst eine Reihe an erforderlichen Früchten oder Gegnern füllt, indem er die jeweiligen Objekte von den Pikmin abtransportieren lässt, gewinnt das Spiel.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler

Es klingt abgedroschen, aber man merkt Pikmin 3 an, dass die Entwickler viel Liebe in das Projekt gesteckt haben. Wirklich verwunderlich ist das Ganze nicht, schließlich ist der Titel eine Herzensangelegenheit von Shigeru Miyamoto. Das bunte Treiben der Pikmin inklusive ihrer eigenwilligen Geräusche macht nur einen Bruchteil der nahezu durchweg gelungenen Präsentation aus. Getrübt wird diese lediglich von wenigen technischen Mängeln, etwa niedrig aufgelösten Texturen und der nicht immer funktionierenden Wegfindung der Pikmin. Das Spielprinzip mag sich seit dem ersten Ableger wenig geändert haben. Dadurch, dass ihr nun aber drei Spielfiguren steuert, wird eurer Koordination und eurem strategischen Geschick mehr abverlangt als zuvor. Auch wenn Pikmin 3 im Abenteuermodus über zehn Stunden unterhält und es einige Herausforderungen abseits der Geschichte gibt, hätte der Umfang gerne etwas größer ausfallen dürfen.

Überblick

Pro

  • nach wie vor tolle Spielidee, die gut umgesetzt ist
  • durchdachte Vor- und Nachteile der einzelnen Pikmin
  • Rückreise zu früheren Tagen motiviert zu erneutem Durchspielen
  • extrem charmante Präsentation
  • tolles Gegner-Design
  • drei spielbare Charaktere machen die Spielerfahrung noch strategischer
  • gut funktionierende Steuerung mit Wii-FB

Contra

  • kein Online-Mehrspieler
  • Pikmin bleiben gelegentlich an der Spielumgebung hängen
  • Karte nur über GamePad einsehbar
  • GamePad-Steuerung weniger präzise
  • Abenteuermodus hätte trotz 15 Stunden Spielzeit länger ausfallen dürfen
  • teils matschige Texturen
  • nicht überspringbare Ergebnisse am Ende eines Tages

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel