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Test - Patrizier II : Patrizier II

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Patrizier II
Auch die Hygiene darf nicht zu kurz kommen.

Ausserdem hat eine scheinbar recht wohlhabende Dame ein Heiratsgesuch an euch gerichtet. Alles, was ihr bislang von ihr wisst, lässt euch dazu neigen, der Heirat zuzustimmen. Und selbst wenn sich die Braut als Reinfall erweisen sollte, bleibt immer noch die Hoffnung auf die Pest, der schon so manche Frau zum Opfer gefallen ist.

Natürlich geht bei aller Freude über den Lauf der Dinge das tägliche Geschäft weiter. Eine Pause könnt ihr euch nicht gönnen, sonst ist das verdiente Geld so schnell wieder weg, wie es gekommen ist. Preise in den anderen Städten müssen verglichen und über dem Wohle der Stadt darf der eigene Profit nicht vergessen werden. Letztens ist erst die Stadt an euch herangetreten und verlangte die stolze Summe von 10.500 Talern für den Wiederaufbau der Stadt nach der Plünderung. Das kam unvorbereitet und schmerzte schon ein wenig, hätte das Geld doch als Spende für den Kirchenausbau dienen können.

Gut, dann muss zunächst die Rückzahlung des vergebenen Kredites abgewartet werden, der jetzt bald fällig ist. Zum Glück zeigte die kleine Zuwendung an den Richter Wirkung, die Klage wurde abgewiesen. Fragt sich nur, wie lange die nächsten Anschuldigungen auf sich warten lassen. Man munkelt, dass der Aufstieg zum Patrizier nicht mehr weit ist. In der Gilde seid ihr ja schon einige Zeit, die Aufnahme in den erlauchten Kreis der wohlhabendsten und bedeutendsten Herren der Stadt hat auch eine Stange Geld gekostet, wird sich aber hoffentlich auszahlen.

Nach reiflichem Überlegen entschliesst ihr euch endlich, der Heirat mit der Braut aus Nowgorod zuzustimmen. Ein paar Felle wären nicht schlecht als Mitgift. Ausserdem ist es üblich, Schiffe zu übergeben. Ihr müsst nun die Hochzeit vorbereiten. Nach dem Erfolg des letzten Festes dürft ihr euch nicht lumpen lassen, die Einwohnerzahl ist dank der hervorragenden Versorgung der Stadt gewachsen, es werden sicher noch mehr Gäste erscheinen. Ja, die Hochzeit in der mit eurer Spende finanzierten Kirche würde eurem Ansehen als Geschäftsmann sicher gut tun. Also wird erst einmal der Lagerbestand überprüft, um zu sehen, was zur Bewirtung fehlt.

Patrizier II
Neider erheben ungerechtfertigte Anschuldigungen gegen euch.

Weiterhin muss an den Ausbau des kleinen Imperiums gedacht werden. Schon lange habt ihr überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, einen Kontor in einer anderen Stadt zu eröffnen und dort Produktionsstätten für profitversprechende Güter zu errichten. Wenn das gelingt, wird euer Ansehen weiter steigen und euer Ruhm über die Stadtgrenzen hinweg wachsen. Euer Name wird als Synonym für Erfolg verwendet werden, die Konkurrenten werden sich die Zähne ausbeissen. Sollten sie sich zu sehr auf euch konzentrieren, könnt ihr noch immer ein Piratenschiff zusammenstellen und euch ein wenig dessen aneignen, was eure Gegner gezwungenermassen entbehren können.

Einige Monate harter Arbeit haben sich ausgezahlt. Inzwischen seid ihr zum Patrizier aufgestiegen und anschliessend zum Bürgermeister gewählt worden. Ihr macht eure Aufgabe gut, bewacht die Stadt, versorgt die Einwohner mit den notwendigen Gütern kümmert euch um die nötige Abwechslung im Leben der Einwohner. Die Wahl zum Eldermann steht kurz bevor, dem Oberhaupt der Hanse und aller Bürgermeister der ihr angeschlossenen Städte. Hoffentlich werdet ihr Erfolg haben und den höchsten Posten einnehmen, den die Hanse zu bieten hat.


Das Spiel
Die Menüführung ist denkbar einfach und unkompliziert. Ein Tutorial mit kompletter Sprachausgabe bringt euch die Bedienung näher, ohne dass ihr erst das umfassende Handbuch durcharbeiten müsst, wobei das sicher nicht schadet. Die Spieltiefe ist enorm, viele Einflüsse gilt es zu berücksichtigen, um das Handelsimperium auszubauen, zu erhalten und gegen äussere Umstände zu verteidigen. Der umfangreiche Statistikteil hilft euch, den Überblick zu behalten. Ihr habt neben dem freien Spiel auch die Möglichkeit, Missionen zu lösen.

Patrizier II
Heiratsangebote flattern ins Haus.

Der Computergegner verhält sich nicht dumm, oft genug wird er euch einen bereits sicher geglaubten Gewinn abspenstig machen, weil ihr einen Moment zu lange mit dem Verkaufen der Ware gewartet habt und er euch zuvor gekommen ist.

Ihr habt das Gefühl, dass die Stadt wirklich lebendig ist. Das Spiel läuft in Echtzeit ab.
Bürger gehen auf den Strassen ihrem Tagewerk nach. Anhand der detaillierten Grafik erkennt ihr, ob es sich um arme, wohlhabende oder reiche Leute handelt. Die Passanten auf den Strassen können angeklickt werden, sie geben dann ein Stimmungsbild wieder, das es zu berücksichtigen gilt.

Hunde laufen durch die Stadt, deren Wachstum ihr anhand der aufgestockten und neu errichteten Gebäude beobachten könnt. Bis zu 12000 Einwohner kann eine Stadt haben. Sogar die Seekarte, auf der ihr eure Schiffe verschickt, ist animiert. Wale tauchen auf, Möwen fliegen und Gewitterstürme werden angezeigt. Ausserdem gibt es weitere Informationen, deren Beschreibung den Rahmen einfach sprengen würden. Es ist jetzt auch möglich, sofort ins Spielgeschehen einzugreifen und ein Schiff nachträglich umzuleiten. Jede Stadt hat ein eigenes Wahrzeichen und unterschiedliche Gebäude.

Im Multiplayer könnt ihr euch mit bis zu sieben anderen Spielern messen. Einzig der Sound ist auf die Dauer ein bisschen nervtötend, was den Gesamteindruck aber kaum schmälert.

 

Fazit

von Nikita
Bereits der Vorgänger von Ascarons Handelssimulation 'Patrizier II' hat mich vor acht Jahren in seinen Bann gezogen und nächtelang durchspielen lassen. Als ich das Intro des aktuellen Spiels sah, wurden meine Erwartungen voll und ganz bestätigt. Die Grafik ist nahezu umwerfend und lässt keine Wünsche offen. Alles in allem eine absolut gelungene Handelssimulation, die kaum besser hätte ausfallen können. Aus diesem Grund bekommt 'Patrizier II' den gamesweb.com-Award. Solltet ihr noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, kann ich euch diesen Titel wärmstens empfehlen.  

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