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Test - Otogi: Myth of Demons : Otogi: Myth of Demons

  • Xbox
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Schnelle Schwert-Action mit einer Prise Magie
Trotz der Sprungtalente unseres Helden müsst ihr nur selten knifflige Plattform-Hüpfereien meistern. Das ist auch ganz gut so, denn die Bewegungssteuerung von Raikoh ist leicht ungenau und hakelig ausgefallen. Zum Glück stört dies in den Kämpfen kaum, und genau die sind der Schwerpunkt des Spiels. Wie es sich für einen Samurai gehört, besitzt Raikoh ein scharfes Schwert, welches ihr gleich mit zwei Buttons einsetzt - entweder führt ihr einen mächtigen, aber langsamen Hieb aus oder vollführt schnelle, aber etwas schwächere Schläge. Letztere empfehlen sich vor allem, wenn ihr eine gute Missionsendwertung einheimsen wollt, da ihr nur mittels schnellen Attackenserien lange Angriffs-Combos ausführen könnt. Darüber hinaus könnt ihr Magie-Angriffe durchführen - mal lasst ihr es blitzen, mal geisterhafte Schmetterlinge, Feuer-Vögel oder Licht-Drachen auf die Feinde los. Die Magie-Angriffe lassen sich sogar aufladen und aufleveln, allerdings wirkt nicht jede zauberhafte Attacke gleich auf jeden Gegnerytp. Fieserweise geht eure Magie-Energie auch ohne Zaubertricks langsam aber sicher zurück, bis ihr schlussendlich selbst eure Lebensenergie verloren geht. Ihr seid also unter einem gewissen Zeitdruck beziehungsweise müsst immer wieder Gegner töten, um mittels deren zurückbleibender Extras eure Magie- und Lebensenergie wieder aufzufüllen.

Auch sonst ist die Action oftmals ziemlich hektisch, da ihr nicht selten von vielen Gegnern gleichzeitig beharkt werdet und das Lock-On-System nur bedingt hilfreich ist. Überhaupt ist der Schwierigkeitsgrad allgemein ziemlich hoch angesetzt und unausgewogen. Manchmal beißt ihr in einem Level fast aus Frust in das Joypad, dann folgt darauf wieder ein Level, den ihr gleich beim ersten Versuch erfolgreich absolviert. Die Kameraperspektive ist ebenfalls zuweilen Frust fördernd ausgefallen, da sie zwar halbautomatisch ist, aber fast ständig manuell nachjustiert werden muss und auch dann oftmals zu wünschen übrig lässt. Mehr als 25 Levels erwarten euch, wobei ein Großteil davon jeweils neue Szenarien und spezielle Eigenheiten zu bieten hat - an Beschäftigung mangelt es also nicht.
Zwar sind die Levels recht klein, doch die große Anzahl, der hohe Schwierigkeitsgrad, das Fehlen von Checkpoints und die Möglichkeit, alte Levels nochmals zu absolvieren, um alle Waffen, Items und Magie-Attacken zu erhaschen, sorgen für zahlreiche Stunden Spielzeit.

Die Levels sind alle sehr hübsch gestaltet und orientieren sich mal mystisch, mal fast schon gemäldehaft an der Kultur des alten Japans. Ihr durchstöbert felsige Täler, Tempelanlagen, Paläste, Türme, Höhlen, unterirdische Lavaseen, nehmt an einer geisterhaften Schiffsfahrt teil, kämpft gegen einen Sturm an, durchsucht einen zauberhaften Wald und vieles mehr. Ähnlich fantasievoll sind die Gegner ausgefallen, die von Wasservögeln über schwebende Krieger bis hin zu Monster-Kugeln, Riesen, Geistern oder Schleimkreaturen reichen, ganz verschiedene Gefahren in sich bergen und mit eigenen Taktiken besiegt werden wollen. Gleiches gilt natürlich für die verschiedenen und meist wuchtigen Dämonen-Bosse.

Farbenprächtiges Effekt-Spektakel
Grafisch ist 'Otogi: Myth of Demons' nicht nur aufgrund der atmosphärischen und eigenwilligen japanischen Szenarien ein wahrer Augenschmaus. Die Levels sind grafisch abwechslungsreich und zudem sehr hübsch und bunt texturiert. Auch die detaillierten und verschiedenartigen Gegner, die wie auch Raikoh passabel animiert sind, geben keinen Anlass zur Kritik. Das visuelle Highlight des Spiels sind aber die großartigen Effekte - viele Umgebungselemente wie Felsen, Statuen, Mauern, Bäume, Säulen, Fackeln oder gar ganze Hütten und Brücken gehen in den Kämpfen zu Bruch und zerbersten dabei in tausend Stücke. Spektakuläre Magie-Attacken, Licht-Geschosse, grelle Explosionen und Spezialeffekte wie Unschärfefilter, Glanzeffekte, Nebel, Dampf oder interaktive Wasserdarstellung runden die Grafikpracht ab.

Soundtechnisch setzt 'Otogi' ebenfalls auf japanisch-sphärische Klänge - die oft weniger als Melodie, sondern mehr als Klangteppich wirkenden Sounds wie Gongs, Geigen, Trommeln und ähnliches Gerät passen perfekt zum Szenario, allerdings sind sie sicher nicht jedermanns Geschmack und hätten ruhig etwas abwechslungsreicher und zuweilen etwas actionnaher sein dürfen. Zusammen mit den abwechslungsreichen und sauberen Soundeffekten kann die Akustik aber überzeugen. Die englische Sprachausgabe ist durchaus passabel ausgefallen, allerdings ist es schade, dass man nicht die original japanische Sprachausgabe anwählen kann. Auf deutsche Untertitel und Menütexte wird komplett verzichtet.

 

Fazit

von David Stöckli
'Otogi: Myth of Demons' bietet exotische, mystische und farbenprächtige Japano-Szenarien, wie man sie auf der Xbox nur selten zu sehen bekommt. Umso schöner, dass der Titel auch spielerisch und technisch zu überzeugen vermag. Die Schwertschwing-Action wirkt zwar auf den ersten Blick ziemlich simpel und tatsächlich dreht sich meist alles darum, die verschiedenen Gegner zu töten, doch die Sprungkünste und Magie-Attacken des Helden und die immer mal wieder kleinen, aber feinen Eigenheiten in den Missionen sorgen für Spieltiefe. Ebenfalls nichts zu meckern gibt es am beachtlichen Umfang des Games und an der effektgeladenen tollen Grafik. Leider schafft es der fernöstliche Actiontitel aber trotzdem nicht ganz an die Spitze - das liegt vor allem an der störrischen Kamera und dem unausgewogenen, teilweise frustrierenden Schwierigkeitsgrad. Trotzdem: Wer mit dem eigenwilligen, mystischen Japano-Flair etwas anfangen kann, kommt an 'Otogi' nicht vorbei.

Überblick

Pro

  • beachtlicher Umfang
  • tolle Grafik
  • effektvolle, schnelle Action
  • zerstörbare Umgebung

Contra

  • unausgewogener Schwierigkeitsgrad
  • mangelhafte Perspektivenkontrolle
  • verwirrende Missionshinweise

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