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Test - Operation Flashpoint: Red River : Von Idioten umzingelt

  • PC
  • PS3
  • X360
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Schweiß rinnt die Stirn hinab. Schwer verletzt hockt man als US-Marine in einer Mulde im Nirgendwo und wartet darauf, dass der feindliche Schütze auftaucht, um seine Sache zu Ende zu bringen. Man ruft um Hilfe und fordert Unterstützung an, doch die nahen Kameraden laufen nur lustig im Kreise herum. Willkommen bei Operation Flashpoint: Red River.

Zwei Operation-Flashpoint-Spiele gab es bereits, die 2001 und 2009 recht vergleichbare Eindrücke hinterließen. Es stand außer Frage, dass beide prinzipiell hervorragende Spiele waren, doch viele unnötige Schnitzer im Gameplay, bei der künstlichen Intelligenz und der Steuerung ließen jedes Mal rätseln, wieso man sie denn nie bis zum Glanze poliert hatte. Operation Flashpoint: Red River ist nun der dritte Teil der Reihe und weckt Neugier: Ob Codemasters ihren Rohdiamanten endlich ausreichend poliert haben?

Die Handlung klingt wie hastig auf einer Serviette konzipiert: Im zentralasiatischen Land Tadschikistan jagen US-Marines gefährliche Terroristen, bis die chinesische Armee unerwartet hinzukommt und ein globaler Konflikt droht. Eine Handlung, wie man sie kaum klischeehafter formulieren könnte. Doch ließe sich das verschmerzen, denn es kommt schließlich darauf an, wie die Handlung umgesetzt ist.

Rambo hätte keine Chance

Dass Operation Flashpoint: Red River ein sehr fordernder Titel ist, bemerkt man schon beim ersten Vorstoß nach Rambo-Manier. Mit wildem Dauerfeuer trifft man nichts und nach wenigen Metern wahnwitzigen Sprints zum Gegner sackt man tödlich getroffen zusammen. Hier reichen schon ein oder zwei Treffer, um das Zeitliche zu segnen, und da die Gegner schon auf der untersten Schwierigkeitsstufe beachtlich gut zielen können, wird rasch offensichtlich, worauf das Spielprinzip hinauswill: Es gilt, in Deckung zu bleiben, Gegner auszuspähen und nur zaghaft mit gezielten Salven zuzuschlagen. Ferner sind realistische Effekte zu berücksichtigen, etwa wenn euch die Sonne häufig blendet, Wind und Schwerkraft weite Schüsse beeinträchtigen und Körpertreffer entsprechende Reaktionen auslösen.

Operation Flashpoint: Red River - Staaart! Die ersten 10 Minuten der PS3 Version
Hier sind für euch die ersten zehn Minuten der PS3-Version zu Operation Flashpoint: Red River ungeschnitten und ungekürzt.

Der angestrebte Realismus hat jedoch auch seine Macken, denn so wie man im echten Krieg größtenteils mit fadem Nichtstun beschäftigt ist, gibt es auch hier lange Passagen, in denen ihr Fußmärsche bestreitet oder passiv in Armeefahrzeugen mitfahrt. Es fällt überdies ein markantes Merkmal der ansonsten gegensätzlichen Call-of-Duty-Spiele ins Auge: Operation Flashpoint: Red River ist im Einzelspielermodus sehr linear.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Shootern gibt es zwar mehr zu tun, als nur geradeaus zu laufen und dabei zu schießen, doch realistische Planungsmöglichkeiten sind recht dürftig gehalten. Entfernt ihr euch allzu weit vom angedachten Weg, droht striktes Missionsversagen. In eurer Entscheidungsfreiheit seid ihr demnach stark eingeschränkt, womit der angepriesene Realismus ein wenig flöten geht.

Acht Fäuste für ein Hallelujah

Damit es verzwickter wird, übernehmt ihr die Rolle des Anführers eines vierköpfigen Teams, das ihr persönlich kontrolliert und von dem jedes einzelne Mitglied ein spezieller Fachmann ist. Einer hat die stärksten Waffen, einer kann Sprengsätze legen, einer nutzt Schalldämpfer und einer ist der Allrounder, der am liebsten Feindfeuer auf sich zieht. Welchen Part ihr übernehmen wollt, könnt ihr euch regelmäßig aussuchen. Keine der Rollen ist außergewöhnlich, doch sie decken die gewohnten Positionen derartiger Spiele ab. Unterwegs sammelt ihr regelmäßig Erfahrungspunkte, die euch nach und nach neue Ausrüstung ermöglichen, allerdings ist der Rollenspielaspekt des Ganzen dezent auf Sparflamme gehalten.

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