Test - Off Road : Endlich ein brauchbarer Wii-Racer?

Beim Gedanken an Spiele für die Wii fallen einem vor allem Minigames, Partyspiele und kindliche Grafiken ein. Autorennen werden damit jedenfalls nicht sofort assoziiert. Die Realität sieht jedoch ein wenig anders aus. Jetzt wird die Auswahl um ein Spiel erweitert. In 'Off Road' geht es um Tempo, große Autos und weite Landschaften.

Eine reichhaltige Auswahl

'Off Road' gehört sicher nicht zu den bekanntesten Rennspielen, die sich auf dem Markt tummeln. Für einen potentiellen Außenseiter wartet das Spiel allerdings mit einer großen Auswahl an Spielmodi auf, die andere Vertreter schon vor vielen Jahren leider gestrichen haben. Ihr könnt zwischen 12 Rennvarianten auf 24 Strecken wählen. Neben dem üblichen Rennen über unterschiedlich viele Abschnitte könnt ihr euch in K.o.-Fahrten, Expeditionen, Zeitangriffen, Duellen, Slaloms und anderen Modi messen. Die Auswahl erinnert an eine Mischung aus 'Need for Speed 3' und der 'PGR'-Reihe. Leider fällt der Umfang bei den Multiplayer-Fahrten deutlich geringer aus: Hier könnt ihr lediglich zwischen Standardrennen, Expeditionen und Rennen mit Schadensgrenze wählen.

Wenn mal was kaputt geht ...

Wie es sich für ein ordentliches Rennspiel gehört, arbeitet auch 'Off Road' mit einer Schadenskalkulation. Sobald euch zum Beispiel jemand auffährt oder ihr eine Felswand rammt, wird eure Schadensleiste gefüllt. Am Fahrzeug selbst scheint sich dies allerdings nicht bemerkbar zu machen, sondern nur beim Fahrverhalten. Interessant ist das angepriesene Feature „Echtzeitreparatur von Schäden während des Rennens". Diese Angabe lässt prinzipiell darauf schließen, dass die Reparatur entweder einen Stopp erfordert oder zumindest etwas Zeit während der Fahrt in Anspruch nimmt. Gemeint ist damit aber, dass auf der Strecke Reparatur-Kits verteilt sind. Sobald ihr durch die entsprechenden Icons fahrt, ist euer Auto vollständig schadensfrei.

Modern vs. klassisch

'Off Road' hat zwei Steuerungskonfigurationen. Die eine macht sich den Bewegungssensor der Wiimote zunutze, während die andere ganz klassisch mit Richtungstasten arbeitet. So kann zum Beispiel das Wii-Wheel zum Einsatz kommen, so es sich in eurem Besitz befindet. Andererseits können auch diejenigen punkten, die mit dieser neumodischen Steuerungsvariante nicht klarkommen, sondern lieber auf die Buttons vertrauen. Im Test standen sich beide Möglichkeiten in nichts nach. Die erste Option erlaubt eine sehr exakte Kontrolle, erfordert aber Übung in der Benutzung, während es mit den Buttons leichter ist, das Auto in der Spur zu halten. Die Steuerung ist ansonsten sehr einfach gehalten. So könnt ihr, auch ohne das Handbuch gelesen zu haben, alle Rennen leicht gewinnen.

Optik und Musik

Selbst grafisch kann das Spiel punkten. Auch wenn kein Fotorealismus zu erwarten ist, sind die drei Geländearten Wasser, Eiswüste und Sandwüste erstaunlich detailliert. Nichts ist jedoch perfekt, und so wirken die ersten Flüsse recht unrealistisch und fehl am Platz. Wer im Übrigen auf der Zielgeraden landet, wird sofort zum Menü zurückbefördert. Das mag Geschmackssache sein, aber uns ist das viel zu plötzlich und wirkt abgehackt. Die Optik im Menü ist leider etwas altbacken geraten und sehr verbesserungswürdig. Das eigentliche Problem von 'Off Road' ist aber die Musik. Während mehrerer Stunden Spielzeit gab es immer nur ein einziges Lied zu hören, was sehr schnell nervt. Etwas mehr Variation hätte sicher nicht geschadet, zumal der Karrieremodus einiges an Zeit erfordert.