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Test - Oddworld: Stranger's Wrath HD : Coole Sau mit flauschiger Bewaffnung

  • PS3
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Schon zu Zeiten der ersten Xbox war Oddworld: Stranger's Wrath ein Titel, der vor allem durch eine tadellose Optik sowie eine innovative Spielmechanik begeistern konnte. Trotz der kreativen Idee war es der vorerst letzte Teil der Serie. Jetzt ist es so weit und Stranger's Wrath steht hochauflösend und generalüberholt im Playstation Store zum Download bereit.

Seit der Veröffentlichung des Originals im Jahre 2005 hat sich an der Handlung nichts geändert. Ihr schlüpft in die Rolle des Kopfgeldjägers „Stranger“, erhaltet im Bounty Store jeder Stadt neue Aufträge und macht euch anschließend auf den Weg, den gesuchten Bösewichtern den Garaus zu machen. Ob nun tot oder lebendig, ist dabei egal. Fangt ihr euren Widersacher jedoch lebend, fällt die Belohnung um einiges saftiger aus. Generell laufen die Missionen dabei immer nach demselben Schema ab: Habt ihr den Zielort erreicht, was aufgrund einer fehlenden Orientierungskarte oft gar nicht so leicht ist, säubert ihr diesen von verschiedenen Gegnern, um schließlich zum eigentlichen Bosskampf zu gelangen.

Und, was kann deine Munition so?

Gleich zu Beginn des Spiels macht euch das Tutorial mit den wichtigsten Funktionen der Steuerung vertraut. Ob Doppelsprung oder Klettereinlage, Kopfnuss oder Faustschlag: Die Steuerung ist intuitiv und schnell verinnerlicht.

Was Stranger's Wrath schon vor sieben Jahren so außergewöhnlich machte, funktioniert auch heute noch hervorragend. Anstatt den Ganoven mit jeder Menge Blei einzuheizen, setzt Stranger lieber auf lebensechte Munition.

Seien es nun flauschige Eichhörnchen, mit deren Hilfe ihr KI-Gegner an bestimmte Stellen lockt, wild umhertobende Fusseltierchen oder gar explodierende Fledermäuse, das Waffenarsenal eures Kopfgeldjägers lässt kaum Wünsche offen. Alles, was ihr braucht, ist Strangers Armbrust, mit der ihr eure Munition auch gleich selbst jagt. Jeweils zwei verschiedene Munitionstypen finden dabei im Lauf eurer Waffe Platz, was dem Kampfgeschehen eine taktische Komponente verleiht. So lockt ihr Gegner erst an eine bestimmte Stelle, nur um im nächsten Moment eure haarigen Freunde auf sie zu hetzen.

Oddworld: Strangers Vergeltung HD - Video Review
Das ideenreiche Oddworld-Spiel wurde jetzt in zeitgemäßer Grafik neu aufgelegt. Kann es uns auch heute noch überzeugen?

Mit Taktik zum Erfolg

Stürzt ihr euch Hals über Kopf in die gegnerischen Reihen, ohne vorher die Lage zu studieren, heißt es auch schnell mal: „Versuch's nochmal, Stranger!“ Wollt ihr nicht ständig ins virtuelle Gras beißen, solltet ihr euch lieber in diesem verstecken und durch den geschickten Einsatz eurer außergewöhnlichen Waffen die Gegner ausschalten. Wie auch die eigentliche Zielperson saugt ihr diese dann mithilfe eines Schlauchs ein, um so ordentlich Kohle zu machen. Lasst ihr sie liegen, erhaltet ihr weniger Geld. Verletzungen kann Stranger übrigens per Knopfdruck quasi abschütteln.

Die Kämpfe sind bisweilen sehr fordernd, machen aber auch eine ganze Menge Spaß.

Seltsam in HD

Seien wir mal ehrlich, von einem HD-Remake verspricht man sich kein optisches Meisterwerk. Doch auch wenn die Spielmechanik in Stranger's Wrath einen Großteil des Spielerlebnisses ausmacht, ist es umso spaßiger, wenn man nicht durch sieben Jahre alte Texturwüsten laufen muss. Strangers Abenteuer lässt sich nun in High Definition genießen, was die Spielwelt mit ihren gefiederten und gackernden Einwohnern nicht minder seltsam erscheinen lässt. Obendrein beschert uns Entwickler Just Add Water detailliertere Charaktermodelle, bessere Texturen und ein paar neue Grafikeffekte. Und das alles in flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Sogar die Dialoge wurden neu abgemischt, sodass Stranger nun noch abgebrühter als zuvor klingt. Allerdings leider nur in englischer Sprache.

Wer und wo?

Ein Manko gibt es in Sachen Präsentation dann aber doch: Während die Oddworld recht ansehnlich daherkommt, ist das Spiel-Design nicht mehr ganz zeitgemäß. So kommt es aufgrund einer fehlenden Karte oft vor, dass man nicht weiß, wohin man gehen und was man als Nächstes tun soll. Da helfen auch die Kommentare von Stranger nur bedingt. Zudem ist es schade, das die Spielwelt nicht offener gestaltet ist und sich bereits durchgespielte Areale nicht noch einmal besuchen lassen.

Fazit

Marcel Wolf - Portraitvon Marcel Wolf
Zugegeben: Anfangs ist man mehrere Stunden mit den immer gleichen Aufgaben beschäftigt: Auftrag annehmen, Bösewicht aufsuchen, Bösewicht fertigmachen, Bösewicht in den Bounty Store bringen. Doch die dank lebensechter Bewaffnung innovative Spielmechanik hält einen definitiv bei der Stange. Die unterschiedlichen Waffentypen sinnvoll zu kombinieren und so zum Ziel zu kommen, ist einfach ungemein befriedigend. Schnell stellte sich bei mir ein Spielgefühl ein, das an frühere, geliebte Videospieltage erinnert. Klar hätte das Spiel mich öfters mal an die Hand nehmen und mir sagen können, was ich als Nächstes tun soll. Aber besser als mit Tipps und Hilfestellungen nur so bombardiert zu werden, wie ich es von so manchen heutigen Titeln gewohnt bin, ist das allemal. Oddworld: Stranger's Wrath ist nicht nur ein würdiges HD-Remake eines schon damals grandiosen Titels, sondern trumpft auch mit einer innovativen Spielmechanik auf, die viele Titel heutzutage schmerzlich vermissen lassen. Ein Shooter der alten Schule, der sich auch heute noch frisch anfühlt und seine 12,99 € allemal wert ist.

Überblick

Pro

  • cooler Hauptcharakter
  • fordernde und taktische Spielmechanik
  • sieht auch heute noch gut aus
  • ausgezeichnete Sprachausgabe
  • lange Spielzeit (ca. 20 Stunden)
  • Ego- & Third-Person-Perspektive
  • unverbrauchtes Szenario
  • innovative Live-Munition
  • Schnellspeicherfunktion

Contra

  • veraltetes Spiel-Design
  • fehlende Orientierungskarte
  • kein Mehrspielermodus
  • keine deutsche Sprachausgabe

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