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Test - Nvidia 3D Vision : Selbstversuch mit Shutter-Brille

  • PC
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3D Vision taugt nicht nur für Spiele, die auf 3-D optimiert sind, sondern kann auch bei älteren Schätzchen eingesetzt werden. Welche Spiele bereits mit 3D Vision sauber laufen und welche nicht so sehr, könnt ihr übrigens unter http://www.nvidia.com/object/3d-vision-3d-games.html nachlesen. Dort gibt es auch immer den Link zur aktuellsten Version der Software inklusive Treiber. Übrigens sollten immer die Grafiktreiber aus dem Paket verwendet werden. Bei Installation der 3D-Vision-Software über einen etwas älteren Grafiktreiber gab es doch einige Problemchen beim Einrichten.

Wir haben uns mal wahllos vier Spiele aus dem Regal geschnappt und durch die nicht so rosarote 3-D-Brille betrachtet:

  • Mafia II von 2K Games (optimiert für 3D Vision)

  • Metro 2033 von THQ (optimiert für 3D Vision)

  • Call of Duty: Modern Warfare 2

  • GTA 4: Episodes from Liberty City

  • FIFA 11 (Preview-Code)

Dabei ist grundsätzlich schon mal eins zu sagen: Alle fünf Spiele zeigten sehr schicke 3-D-Perspektiven. Das ist auch kein Wunder, denn die 3-D-Darstellung ist unabhängig vom Spiel selbst, sie erfolgt über die Nvidia-Software. Der Feinschliff ist es, der die eigentlichen Unterschiede ausmacht und für den die Anpassung der Spiele erst so richtig sinnvoll ist. Das betrifft zum einen die Menüs und HUD-Elemente, zum anderen natürlich die Effekte.

Speziell HUD-Elemente, die zur Interaktion im Spiel notwendig sind, bilden einen Knackpunkt. Fadenkreuze oder die Spielersymbole bei FIFA kleben quasi auf dem Bildschirm, statt wirklich in den Raum zu gehen. Das wirkt verwirrend auf das Auge und man hat das Gefühl, leicht zu schielen. Zwar lässt sich das etwa bei Modern Warfare 2 beim Zielen über Kimme und Korn egalisieren und durch die Tiefenregelung auch noch etwas glätten. Aber wirklich bequem fühlt sich das auf Dauer nicht an.

Generell war festzustellen, dass bei nicht angepassten Spielen die Farbschemata sehr blass wirkten, die Farbbrillanz geht durch die Shutter-Brille recht stark verloren. Bei GTA IV war zu beobachten, dass die Schattendarstellung durch die 3-D-Brille extrem fehlerhaft war, vor allem in den Randbereichen, was zuweilen sehr unangenehm für die Augen ist.

Besser sieht das bei den angepassten Spielen aus. Die ohnehin schon guten Licht- und Partikeleffekte bei Mafia II machen das Spiel tatsächlich noch sehenswerter, als es ohnehin schon ist. Gleiches gilt für Metro 2033. Selbiges bietet gleich zwei interessante Aspekte, denn zum einen sind die Lichteffekte hier teilweise brillant umgesetzt, zum anderen ist der 3-D-Effekt bei einem Shooter in engen Innenräumen wesentlich stärker spürbar als in einem Third-Person-Spiel in einer offenen Stadt. Problem aber bei Metro 2033: Die Performance-Einbrüche, die man in Kauf nehmen muss, sind zuweilen sehr heftig, da hier bei der Anpassung der Effekte offenbar weit weniger sorgfältig gearbeitet wurde als bei Mafia II. Wo sich bei letzterem kaum spürbare Unterschiede der Framerates zeigen, geht der russische Horror-Shooter gewaltig in die Knie in einigen Szenen.

Generell kann man sagen, dass die auf 3D Vision optimierten Titel einen echten visuellen Mehrwert bieten - bei früheren Titeln kommt es wirklich auf das einzelne Spiel an und man muss mit einigen Abstrichen bei Effektqualität, Menüs und HUD rechnen, die sich mitunter sogar auf die Spielbarkeit auswirken oder zumindest das Auge stark anstrengen. Die 3-D-Darstellung gibt den Spielen einen ganz neuen Look, sieht bei Titeln mit schwächerer Grafik allerdings auch oftmals deplatziert aus.

Woran ihr ebenfalls denken solltet: 3-D wird nicht von jedem gleich wahrgenommen. Wir haben extra mehrere Kollegen an den Rechner gesetzt, um Feedback zu sammeln. Der Griff zur Tiefenregelung war bei allen Kollegen angesagt, denn diese ist eine gute Möglichkeit, die 3-D-Darstellung an die eigenen Augen anzupassen. Einige Kollegen nahmen Flimmern wahr, andere wieder nicht. Hier und da wurden Unschärfen im Randbereich erwähnt, die allerdings mittels des Setup-Tools noch ausgeglichen werden können. Speziell die Brillenträger bemängelten, dass die Shutter-Brille wohl bei längeren Spielsitzungen unbequem wird. Und schlussendlich die fast einhellige Aussage: Mit der Zeit wird es anstrengend für die Augen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
3D Vision ist derzeit vor allem etwas für Technik-Junkies mit gut gefüllter Brieftasche. Um ein halbwegs rundes System auf die Beine zu stellen, ist schon ein recht knackiger Betrag um die 500 Euro oder mehr erforderlich und die Zahl der tatsächlich angepassten Titel ist noch recht überschaubar. Ältere Titel werden zwar mit guten 3-D-Effekten dargestellt, allerdings fehlt es dabei oft an den Feinheiten in Bezug auf HUD und Effekte, die zwar für gute Optik, aber eingeschränkte Spielbarkeit sorgen. 3D Vision hat sicherlich seinen Platz in der Spielewelt, was Titel wie Mafia II sehr anschaulich beweisen. Aber hier von der Zukunft des Gamings zu sprechen, ist meines Erachtens auf jeden Fall noch zu früh. Zumal fraglich ist, wie viele Hersteller sich tatsächlich auf die 3-D-Optimierung einlassen, denn dieser Prozess ist aufwändig und zeitintensiv - nicht jedes Entwicklungs-Budget wird dazu die Möglichkeiten bieten. Und nicht immer bringt die Optimierung auch etwas. Metro 2033 sah zwar schick aus, aber die Hardware-Belastung durch die angepassten Effekte war dort immens. Ohne Optimierung bleiben hingegen besagte Kinderkrankheiten. Insgesamt also ein noch recht teures und sehenswertes Gimmick für mehr Eyecandy, aber bis dato ohne echten spielerischen Mehrwert.

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