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Special - Zum Tode von Satoru Iwata : (Weint)

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    Leidenschaft, Authentizität und Spaß am Spielen - Werte, die man in der heutigen Videospielindustrie immer öfter vermisst, wurden von Nintendo-Präsident Satoru Iwata verkörpert wie von keinem anderen. Das ist der Grund, warum jeder, der sich mit Videospielen umgibt, an ihnen arbeitet oder über sie schreibt, zumindest für einen kurzen Moment innehielt, als die traurige Nachricht seines Ablebens publik wurde. Für jemanden wie mich, der den Werdegang dieses Unternehmens seit Kindestagen sehr intensiv miterlebte und eine ganze Wagenladung an Erinnerungen mit Mario und Co. in Verbindung bringt, reichen 140 Zeichen auf Twitter bei Weitem nicht aus, um all das zu verarbeiten. Dieser Text ist ganz allein Satoru Iwata gewidmet. Dem Mann, dem es vor allem um eines ging: Spaß.

    „On my business card, I am a corporate president. In my mind, I am a game developer. But in my heart, I am a gamer.“ Diese Worte, die Satoru Iwata vor circa zehn Jahren aussprach, waren keine hohlen Phrasen. Sie waren die Quintessenz dessen, was ihn als Führungspersönlichkeit auszeichnete. Unter der Leitung von Hiroshi Yamaushi galt Nintendo aufgrund seiner damaligen Vormachtstellung als arrogant und uneinsichtig. Doch als Satoru Iwata 2002 das Ruder übernahm, hatte das spürbare Konsequenzen. Er verpasste dem Unternehmen einen neuen Anstrich, ohne die eigentliche Philosophie, den Spaß am Spielen, außen vor zu lassen.

    Die Leidenschaft, mit der Satoru Iwata zur Tat schritt, war bereits in frühen Jahren erkennbar, als er einen Taschenrechner so umprogrammierte, dass man darauf eine Art Baseball-Spiel spielen konnte. Diese kleine Anekdote war der erste Schritt Iwatas in die Welt der Videospielenwicklung, der ihn wenig später zu HAL Laboratories und anschließend an die Spitze Nintendos führte. In all der Zeit vergaß er eines jedoch nicht: seine eigene Vergangenheit als Programmierer. So reifte er zu einer Person, die von allen Seiten – egal ob Aktionäre, Entwickler oder Spieler – respektiert wurde. So gelang es ihm, auch neue Dinge anzustoßen.

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    Vor allem eines haben wir Satoru Iwata zu verdanken: Nintendo wurde offener. Der ehemals verschlossene Monopolist wandelte sich durch Iwata-fragt-Interviews und Direct-Konferenzen zu einem nach außen hin sympathischen Konzern, der sich mehr und mehr vom gängigen Geschäftsgebaren distanzierte und seine eigenen Spielregeln festlegte. Ohne Iwata wüssten wir vielleicht gar nichts über die zahlreichen interessanten Entwicklungsdetails rund um unsere liebsten Spielserien und unsere Großeltern hätten womöglich nie einen DS in ihren Händen gehalten, um ihr geistiges Alter zu errechnen.

    Satoru Iwata ging es immer darum, niemanden unberücksichtigt zu lassen und jeden, egal welchen Geschlechts oder Alters, zum Spielen zu animieren. Durch diesen Ansatz (Zitat von Iwata: “Video games are meant to be just one thing. Fun. Fun for everyone.”) verhalf er dem Unternehmen mit Wii und DS zu seiner erfolgreichsten Zeit. Auch wenn diese Ära ein Ende fand, so litt die Qualität der eigenen Produkte nie. Man kann sogar so weit gehen zu sagen, dass viele alteingesessene Serien derzeit ihren Höhepunkt erreicht haben.

    Seit meinem 12. Lebensjahr führte Satoru Iwata diesen Konzern und war neben Shigeru Miyamoto nicht nur eine feste Konstante für mich, sondern auch für viele andere Spieler. Die Leichtfüßigkeit, der Enthusiasmus sowie die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen, machten ihn genau zu dem Richtigen für dieses schwer zu bewältigende Amt. Er hat all sein Herzblut den Videospielen und dem damit verbundenen Spaß geopfert. Das werden wir Dir nie vergessen, Iwata-san.

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