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Test - Need for Speed: Underground : Need for Speed: Underground

  • PC
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THX-veredelter Sound
Für Erstaunen sorgt das eingeblendete Logo, das das Game gleich zu Beginn als THX-zertifiziert ausweist und höchste akustische Qualität verspricht. Was folgt, enttäuscht das gespannte Racer-Ohr nicht: Nicht nur die fetten Beats und Rockstücke wissen den Spieler in eine extrem passende Stimmung zu versetzen, auch die Motorengeräusche übertreffen fast ihre realen Vorbilder. Zwar dürft ihr die Boliden mangels entsprechender Perspektive nicht aus dem Cockpit heraus hören, doch auch von außen ist der Eindruck äußerst effektvoll. Abgerundet wird das Ganze durch viele Details wie klirrendes Glas oder vorbeirauschende Häuser-Blöcke (!), womit die visuelle Umsetzung des Speeds ein würdiges akustisches Pendant findet. Ebenso ertönen die wenigen Sprecher in professioneller und vor allem glaubwürdiger Weise. Dafür gibt es Bestnoten!

Back on track
Zurück zum Kern des Spiels. Die Fahrmodelle sind unerwarteterweise nicht in jedem Modus gleich, sondern verändern sich von Zeit zu Zeit. Während sich euer Auto in den Modi 'Circuit', 'Sprint' (Rennen von A nach B), 'Free Ride' und 'Lap Knockout' (nach jeder Runde scheidet der Letztplatzierte aus dem Rennen) gleich verhält, bekommt ihr es in 'Drift' und 'Drag' mit anderen Voraussetzungen zu tun. Ersterer Modus bewertet möglichst viele, lange und extreme Powerslides, die plötzlich wesentlich leichter fallen und auch beherrschbarer sind. Ob dies bei einem guten Grundmodell nötig gewesen wäre, sei dahingestellt. Beim 'Drag' ist die Lenkung fast ausgeschaltet, hier kommt es darauf an, Gas und vor allem die Schaltvorgänge perfekt zu koordinieren. Die beteiligten Wagen halten ganz von alleine die Spur und fahren auch Kurven, allein für Spurwechsel müsst ihr kräftig am Lenkrad schrauben, damit ihr nicht den Quer- und Gegenverkehr abschießt, der euch nicht nur in diesem Modus das Leben schwer macht. Auch hier wäre es wünschenswert gewesen, den Wagen als ganzen kontrollieren zu können.

Habt ihr euch einmal mit den leider sehr zahlreichen Mankos abgefunden und akzeptiert, dass sich frustige Situationen auch mit dem besten fahrerischen Geschick nicht vermeiden lassen, so fängt 'NfS Underground' dann schließlich doch noch an, ziemlich viel Spaß zu machen. Die KI ist ordentlich und meist fair, macht aber zugleich auch einen menschlichen Eindruck, so dass Gerangel im Angesicht eines nahenden Betonpfostens zum Nervenkitzel werden. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten spielt 'Underground' durch die künstlichen Mitstreiter seine Stärken aus und lässt wenigstens vorübergehend die ansonsten nervenden Schwächen verzeihen. Nach erfolgreichem gedanklichen Abspeichern der einzelnen Kursverläufe, welche oft mehr von Hindernissen als von wirklich herausfordernden Kurven geprägt werden, ist es sogar möglich, die Strecken ohne dauernde Crashs zu durchqueren und so viele Boni in der Fahrerbewertung einzusacken (beurteilt werden unter anderem die besagten Powerslides, Draft-Fertigkeiten, Kollisionen mit 'Zivil'-Fahrzeugen und fehlerfrei gefahrene Abschnitte sowie zusätzlich die Anzahl an Lead Laps und Ähnliches). Diese Wertung gesellt sich dem Reputations-Anzeiger hinzu, der auf dem Tuning-Grad eures Fahrzeugs beruht.

Technische Hindernisse
Besitzer von entsprechenden Eingabegeräten dürfen sich über Force Feedback freuen - oder eher ärgern, denn die sich einstellenden Widerstände sind fragwürdig, die Effekte äußerst eintönig. Zudem macht ein FF-Bug arg zu schaffen, der ein brutales Dauer-Ruckeln der Steuereinheit verursacht, das im Testverfahren so manches Schreibtisch-Utensil von seinem Platz räumte.

Die Menüs kommen nicht an den Edel-Faktor vergangener 'NfS Porsche'-Zeiten heran und sind außerdem auch nicht unbedingt ein Meisterwerk an Simplizität, jedoch insgesamt akzeptabel. Immerhin existieren zahlreiche Optionen zum Einstellen von Steuerung und Grafik, die Performance war aber auch auf höchster Detailstufe jederzeit zufrieden stellend. Jeder halbwegs gut ausgestattete PC sollte mit 'Underground' problemlos zurechtkommen.

Kollektiver Untergrund
Während EA seltsamerweise auf Netzwerk-Unterstützung verzichtete und damit der Tradition der Serie einen schmerzhaften Schlag versetzt, bietet der Titel einen voll funktionsfähigen Online-Modus. Dort könnt ihr euer eigenes Auto benutzen und somit an bewerteten Races teilnehmen, die Einfluss auf euer Online-Ansehen nehmen. Zum Zeitpunkt des Tests war die Rangliste noch relativ leer, das dürfte sich mit dem Release des Spiels aber schlagartig ändern. Umfangreichen Online-Ligen steht dann nichts im Wege, allerdings nur im Circuit-Modus - die restlichen Variationen bleiben Einzelspielern vorbehalten. Auch hier verschenkt EA wertvolles Potential.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
'Need for Speed Underground' kann durchaus Spaß machen - an die Qualität der Klassiker der Serie reicht es aber bei weitem nicht heran. Zu sehr stören die unnötigen Mängel des Fahrmodells, wegen denen die Rennen nicht selten zu Wutanfällen gegen im Weg herumstehende Bäume oder Banden führen. Die heiße Präsentation und die Modi-Vielfalt machen einiges wieder wett, doch selbst die an sich gute KI ist auf Dauer kein schwer zu bezwingender Gegner. Schade, hätte EA mehr Feinarbeit in die Autos gesteckt, aus 'NfS Underground' hätte ein ernst zu nehmender Konkurrent für 'World Racing' werden können. So aber bleibt Synetics Werk dem neuesten Ableger der 'Need for Speed'-Serie in allen entscheidenden Belangen überlegen.

Überblick

Pro

  • beeindruckender Sound
  • übertriebene, aber spektakuläre grafische Darstellung
  • teils spannende Rennen gegen die KI
  • abwechslungsreiche Spielmodi

Contra

  • heftige Mängel bei den Fahrmodellen
  • verbesserungswürdige Steuerung inkl. Force Feedback
  • äußerst monotone Streckenverläufe
  • auch grafisch keine Abwechslung
  • kein Schadensmodell
  • keine LAN-Fähigkeit

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