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Preview - Mini Ninjas : Knuffige Klopper statt harter Hitman

  • PS3
  • X360
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Die Dänen von IO Interactive sind vor allem für eines bekannt: den berühmten Killer mit der Nummer 47, alias Hitman. Dass die Jungs auch ganz anders können, als harte Hunde vor bockschwere Aufgaben zu stellen, beweisen sie mit Mini Ninjas. Das überaus knuffige Action-Adventure überrascht mit gnadenlos viel Humor im Stile aktueller Animationsfilme und mit vielen tollen Ideen. In München konnten wir uns davon überzeugen lassen und verließen das als Präsentationsraum dienenden Kino mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Wahrlich dunkle Zeiten sind angebrochen. Ein fieser Samurai-Krieger mit ebenso fiesen Kuji-Zaubern will die Welt erobern. Zu diesem Zweck verwandelt er mit seiner Magie harmlose Tiere in eine tödliche Armee von Kriegern. Der gute Ninja-Meister sendet seine Ninja aus, um dem Samurai-Boss entgegenzutreten, doch keiner seiner Recken kehrt zurück. Nur noch Hiro und Futo sind übrig, die nun die letzte Chance nutzen müssen, dem Bösen Einhalt zu gebieten. Und so zieht Hiro durch die Lande und stellt sich der Gefahr.

Die Hitman-Entwickler ganz blutleer

Klingt so weit nicht ungewöhnlich, ist es aber. Wer hier einen beinharten Japano-Schnetzler erwartet, liegt völlig daneben. Stattdessen handelt es sich um ein äußerst humoriges Action-Adventure mit ungewöhnlichem Grafikstil und einer Hand voll Rollenspiel-Elemente. Der Kampf gegen den fiesen Samurai-Boss gestaltet sich im Wesentlichen so, dass ihr verschiedene Umgebungen besucht, die zum einen aus Wildnis, zum anderen aus Burgen bestehen.

In der Wildnis verkloppt ihr die Samurai, und zwar völlig blutfrei - das kennt man gar nicht von den Hitman-Entwicklern. Stattdessen verwandeln sich die Gegner in einer Rauchwolke zurück in das harmlose Tier, aus welchem sie erschaffen wurden. Des Weiteren sammelt ihr Pflanzen, aus denen ihr anhand von Rezepten Tränke, Bomben und Zauber zusammenbrutzeln könnt. Darunter so sinnvolle Objekte wie der Rülpstrank. Mit den Pflanzen erhaltet ihr an besonderen Schreinen zudem neue Fähigkeiten. Und ihr befreit gefangene Ninja, von denen einige später zu euch stoßen.

Die glorreichen Sechs

Anfangs seid ihr als Hiro unterwegs und könnt jederzeit zu Futo wechseln. Später kommen noch vier weitere Ninja hinzu, zu denen ihr ebenfalls jederzeit umschalten könnt. Da die sechs Ninja über massiv unterschiedliche Fähigkeiten verfügen, ergibt das auch Sinn. Hiro kann zum Beispiel die Kontrolle über Tiere übernehmen und so unter anderem als Wildschwein ganze Gegnergruppen wegkegeln und verborgene Pflanzen durch Geruch entdecken. Futo mit seinem Holzhammer ist der Kraftprotz und besonders effektiv gegen größere Zwischengegner. Suzume indes betäubt mir ihrem Flötenspiel ganze Gegnerscharen und kann diese dann außer Gefecht setzen.

Wenn die Samurai auf euch losstürmen, werden unwillkürlich Erinnerungen an Ubisofts Rabbids-Bande wach, zumindest bei der Geräuschkulisse. Statt eines herzergreifenden „Bwaaaaaahhh!" ertönt dafür in ähnlicher Tonlage munteres japanisches Gebrabbel, was aber nicht weniger witzig klingt. Normale Gegner sind recht einfach auszuschalten, zumal ihr per Knopfdruck die Zeit verlangsamen und bestimmte Fähigkeiten dann für mehrere Gegner gleichzeitig nutzen könnt. Knackiger sind schon die Zwischengegner in den Burgen.

Dicke Brocken in den Burgen

Am Ende eines Abschnitts erwartet euch eine vom Gegner besetzte Burg, die ihr erobern müsst. Dazu müsst ihr zunächst hineinkommen, wobei euch sowohl der direkte Weg über den Kampf als auch der indirekte Weg durch klettern und schleichen zur Verfügung steht. In den Burgen trefft ihr auf zum Teil gewaltige Bossgegner, die mit normalen Mitteln nicht zu schlagen sind. Im gezeigten Fall musste man ein riesiges Wesen dazu bringen, so mit dem Schwert zu schlagen, dass die Klinge in einem Balken stecken bleibt. Nur während dieser Phase hat man eine Chance, dem Gegner einige Hiebe zu verpassen.

Mini Ninjas strotzt zuweilen nur so vor schönen Ideen und Humor. Das beginnt bei den putzigen Charakteren, geht weiter über die Sprachausgabe bis hin zu vielen kleinen Details, die einem immer wieder ein Lächeln entlocken. Zum Beispiel wenn Hiro seinen überdimensionalen Helm als Boot nutzt und damit zum anderen Ufer paddelt. Oder wenn euch skurrile Vogelmenschen auf bizarre Quests schicken. Dazu kommt der bildschöne und ungewöhnliche Grafikstil der Umgebungen, die irgendwie einen Mix aus Comic und Malerei bilden.

Neben den Next-Gen-Versionen wird Mini Ninjas übrigens auch für DS, Wii und PC erscheinen, wobei das Gameplay im Wesentlichen identisch ist.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Es kommt nicht oft vor, dass eine ganze Schar Spieleredakteure breit grinsend aus einer Präsentation kommt. Bei Mini Ninjas war das der Fall, denn auch wenn das Spiel durchaus kindgerecht ist, dürften Erwachsene ebenso ihren Spaß haben. Mini Ninjas ist einfallsreich, ungemein charmant und streckenweise immens witzig umgesetzt. Ein Geheimtipp, den Spieler, die auf Blut verzichten können oder wollen, unbedingt im Auge behalten sollten.

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