Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Mille Miglia : Mille Miglia

  • PSone
Von  |  |  | Kommentieren
Mille Miglia
Die Grafik ist leider etwas überholt.

Was also bleibt, um ordentlich Tempo zu verlieren, sind Crashs in die Seitenbegrenzungen oder andere Wagen. Von diesen Kollisionen profitieren aber meistens die Konkurrenten, denn wer dem anderen ins Heck fährt, wird empfindlich abgebremst. Wartet also einen Moment ab, wenn ihr also überholen wollt, um den Gegner möglichst nicht zu berühren und dadurch Geschwindigkeit zu verlieren. Abdrängen funktioniert übrigens auch nicht und Gewinner ist bei Berührungen daher immer derjenige, der vorne liegt. Da die Gegenspieler eh immer auf der Ideallinie fahren und keine Fahrfehler machen, müsst ihr euer Gefährt schon ziemlich fehlerfrei lenken um das Rennen für euch entscheiden zu können. Den Entwicklern zugute halten muss man allerdings, dass sie den Fahrern unterschiedliche Fahrstile verpasst haben, so dass ihr sicher einen der ängstlicheren Typen überholen könnt und wenigstens nicht immer als Letzter durchs fahren Ziel müsst.

Die Wagen wurden mit viel Liebe zum Detail gemacht und auch der Führerraum der Cabrios ist nicht bloss eine graue Fläche, in welcher der Pilot sitzt. Doch trotz des Anspruchs der historischen Genauigkeit trifft man bei den Bonusautos auf einen Ferrari 250GT von 1958, obwohl das letzte Rennen 1957 stattfand. Sehen die Autos noch ganz passabel aus, tut es die Strecke nicht. Weit entfernte Objekte sind zwar gut gemacht - so sieht man in Rom zum Beispiel den Petersdom im Hintergrund - die Strecken selbst sehen aber sehr pixlig aus. Eine solche Grafik kann heute niemanden mehr begeistern und ist nicht mehr zeitgemäss, auch wenn der Aufwand aufgrund der Nachbildung der Originalstrecke sicher grösser sein dürfte, als in einem anderen Spiel. Hier haben die Entwickler aber sicher Potential verspielt.

Mille Miglia
Wahnsinn - ein Kolosseum.

Insgesamt stehen euch zehn verschiedene Strecken zur Verfügung, wobei aber nur fünf von Anfang an gewählt werden können; die restlichen müssen, wie bereits erwähnt, erst freigespielt werden. Die Streckenführung orientiert sich dabei an der Originalstrecke und so fahrt ihr einmal durch Städte, ein andermal übers Land. Da die einzelnen Abschnitte relativ lang sind, ist für genügend Abwechslung gesorgt. Bis allerdings die jeweiligen Etappen geladen sind, vergehen schon mal rund 40 Sekunden.

Über den Schwierigkeitsgrad lässt sich wie immer streiten: Wenn ihr die Strecke kennt und wisst, wo ihr bremsen müsst, ist das Siegen nicht mehr so schwierig - dazwischen muss einfach kräftig Gas gegeben werden. Die ganze Meisterschaft für sich zu entscheiden wird euch schon schwerer fallen, denn je nach gewähltem Cup gilt es während der ganzen zehn Streckenabschnitte einen vorgegebenen Rang zu belegen. Beim Bronze-Cup ist es der dritte, beim Gold-Cup der erste Platz. Wenn ihr das nicht schafft, könnt ihr das Ganze noch einmal von Anfang an beginnen. Gespeichert wird jeweils nach Beendigung eines Rennens, allerdings beschränkt sich dies auf Bestzeiten und freigespielte Strecken/Autos. Ein Eintrag in eine Highscore-Liste ist ebenfalls nicht vorgesehen, was die Motivation, bessere Zeiten zu fahren, auch nicht gerade fördert.

Mille Miglia
Der Titelbildschirm kündigt es an: Oldtimer-Time.

Was übrigbleibt und trotz aller Mängel noch begeistern kann, ist die gelungene Sounduntermalung. Hier wurde bewusst Musik im Stil der Fünfziger- und Sechzigerjahre gewählt, wobei diese durchaus ab und zu mit rhythmischen Beats unterlegt ist. Da fühlt ihr euch wohl auch ab und zu wie James Bond, vor allem wenn das Rennen über enge Bergstrassen führt. Die Motorengeräusche wiederum klingen bei allen Autos ziemlich gleich, dasselbe gilt für die quietschende Reifen und Kollisionsgeräusche. Auf Sprachausgabe wurde mit Ausnahme des Ansagens des Countdowns vor dem Rennen ebenfalls verzichtet.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
'Mille Miglia' hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen sind die Autos sehr schön gemacht, und auch der Sound passt sehr gut zum Spiel. Die Steuerung lässt einen ebenfalls sofort loslegen und hat eigentlich keine Macken. Tönt alles nach einem Hit, wäre da nicht die magere Grafik: Weiter entfernte Objekte sehen ja noch ganz nett aus, die Strecken selbst kommen aber ziemlich pixelig daher. Auch das fehlende Schadensmodell und das unrealistische Fahrverhalten sind eher was für den Rennspiel-Einsteiger und Fun-Racer-Fan als für den ambitionierten Strassenprofi. Auch die fehlende Highscore-Tabelle und die nicht existenten Statistiken tragen nicht gerade zum Spielspass bei. Wären da nicht die am Vorbild der Originale nachgebildeten Oldtimer, wäre 'Mille Miglia' nur ein weiteres Rennspiel unter vielen. Wer allerdings auf die Autos und den Sound steht, wem also das Ambiente wichtiger ist als das Rennen an sich, der soll ruhig zugreifen.  

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel