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Test - Max Payne Mobile : Schmerz zum Mitnehmen

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Zur Einstimmung auf den sehnlich erwarteten dritten Teil der cineastischen Shooter-Reihe Max Payne veröffentlicht Rockstar Games eine mobile Version des ersten Teils. Hierbei handelt es sich um eine Multi-App, die das Spielen nach einmaligem Kauf sowohl auf iPad als auch iPhone oder iPod Touch erlaubt. Ob ihr nun nostalgische Gefühle wiedererwecken oder eine Bildungslücke in Sachen Videospielgeschichte füllen möchtet, für 2,39 € könnt ihr den Klassiker für unterwegs im App-Store erstehen.

Schon vor über zehn Jahren hat uns das Spiel mit seiner cineastischen, düsteren Aufmachung in seinen Bann gezogen. Die verstörend tragische Rachegeschichte von Max, der sowohl Frau als auch Tochter eines Abends ermordet in seinem Haus auffindet, wird durch immer noch großartig anzusehende Zwischensequenzen im Comic-Stil präsentiert. Die deutsche Synchronisation ist nicht übel, aber dankenswerterweise enthält die App wahlweise eine Vielzahl verschiedener Sprachen und ermöglicht das einfache Umschalten auf die englische Urversion. Kein Wunder, dass ihr ein ganzes Gigabyte auf dem Gerät eurer Wahl für den Titel reservieren müsst.

Ballerästhetik

Besonders aufgrund der damals revolutionären Spielmechanik namens Bullet-Time, eines die Zeit verlangsamenden Modus, der akrobatische und zielgenaue Schieß-Action ermöglicht, ist Max Payne 2001 indiziert worden. Die auch durch die "Matrix"-Filme bekannte Ästhetisierung von Gewalt, gepaart mit Max’ brutalen Rachegelüsten, schmeckte der Bundesprüfstelle damals überhaupt nicht, nichtsdestotrotz wurde der Titel dieses Jahr nach nochmaliger Prüfung vom Index gestrichen.

Das Spielprinzip ist gleich geblieben: Es wird in erster Linie ordentlich geballert. Ihr bewegt euch durch lineare Level und schießt auf jeden, der sich euch in den Weg stellen will. Durch geschicktes Einsetzen der Bullet-Time platziert ihr präzise Kopfschüsse und werdet Zeuge von spektakulären Kamerafahrten, die eure Kugel verfolgen. Meistens sind eure Gegner in einer großen Überzahl und halten einige Schüsse aus. Die im Originalspiel teils bockschwere KI kommt in der mobilen Version durch die zahlreichen Zielhilfen schwächer daher.

Bereits bei GTA III hat Rockstar bewiesen, dass sie ein Händchen dafür haben, ihre Spieleperlen eins zu eins für mobile Endgeräte umzusetzen. Das Optionsmenü erlaubt eine Vielzahl von Einstellungen, die sowohl die Größe und Position der Touchscreen-Tasten als auch diverse Zielhilfen regulieren. Je nach Einstellung könnt ihr den Titel auch während ruckeliger Zugfahrten locker durchspielen und eure Gegner durch grobes Anvisieren ausschalten. Teilweise hatten wir den Eindruck, auch zu treffen, wenn wir eigentlich grob danebengeschossen haben. Nach einmaligem Durchspielen schaltet ihr den New-York-Minute-Modus frei, bei dem euch nur eine begrenzte Zeit zum Durchspielen der Abschnitte gegeben ist.

Fingerakrobatik

Die für die Bewegungen und die Kameraperspektive verantwortlichen virtuellen Joysticks setzen auf dem Bildschirm dort an, wo ihr euren linken oder rechten Daumen ansetzt. Bullet-Time, Schüsse oder Sprünge betätigt ihr über Tastenfelder, die ihr wie oben erwähnt nach Belieben anordnen könnt. Optional könnt ihr auch einstellen, dass ihr durch bloßes Antippen Schüsse abfeuert. Beide Möglichkeiten garantieren jedoch nicht das präzise Zielerlebnis, wie wir es von der ursprünglichen Version gewohnt sind. Leider ist es nicht möglich, gleichzeitig zu laufen, zu zielen und dabei zu schießen oder die Bullet-Time wirklich flüssig in den Spielverlauf einzubauen. Insgesamt funktioniert die Steuerung aber insbesondere durch die vielen Einstellmöglichkeiten gut und komfortabel.

Max Payne macht auch nach elf Jahren optisch immer noch eine gute Figur. Die niedrig aufgelösten Texturen fallen jedoch besonders bei den Gesichtern negativ auf. Wir haben Max Payne Mobile auf der neuesten Version des iPads getestet und hatten während der Zwischensequenzen häufig mit Tonaussetzern zu kämpfen. Ansonsten ist die Sound-Atmosphäre immer noch mitreißend und authentisch. Der herzzerreißende Soundtrack und die markerschütternden Schmerzensschreie haben nichts an Dramatik eingebüßt. Eine Android-Version sollte ab Ende April eigentlich auch verfügbar sein, wurde aber vorerst verschoben.

Fazit

von Nina Schild
Auch wenn Max Payne Mobile durch seine unpräzise Steuerung ein wenig zum Gelegenheitsshooter verkommt, erhaltet ihr für schlappe 2,39 € eine auch nach elf Jahren noch überzeugende und mitreißende Spieleperle. Ob ihr nun in nostalgischen Erinnerungen schwelgen möchtet, Lust auf ein wenig unkompliziertes, schön choreografiertes Geballer habt oder eine Wissenslücke in Sachen Videospielgeschichte schließen möchtet, bei dem Preis macht ihr definitiv keinen Fehler. Die immer noch beeindruckende Aufmachung und die mitreißende Hintergrundgeschichte trösten über Steuerungsprobleme und veraltete Texturen locker hinweg. Max Payne ist und bleibt ein Titel, den man gesehen haben muss, insbesondere im Hinblick auf das baldige Erscheinungsdatum von Max Payne 3.

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