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Preview - Master of Orion : Auf zu den Sternen

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Wargaming will mit Master of Orion einen Spieleklassiker mit einigen frischen Ideen wieder zum Leben erwecken. 23 Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Episode sowie einem etwas misslungenen dritten Teil soll die Marke jetzt zu alter Stärke zurückfinden. Wir haben uns anhand der Early-Access-Version mal angesehen, wie gut die Sterne für dieses Vorhaben stehen.

Es ist tatsächlich schon 23 Jahre her, als unter dem Banner von Microprose das Weltraum-Strategiespiel Master of Orion für den PC auf den Markt kam. Schon damals strahlte der Mix aus Erkundung, Kampf und Diplomatie eine einzigartige Faszination aus, die auch der offizielle Nachfolger drei Jahre später fortführen konnte. Der dritte Ableger, der 2003 zum zehnjährigen Jubiläum der Serie erschien, zerstörte jedoch vieles von dem einstigen Glanz. Entsprechend skeptisch waren viele Fans, als Wargaming vor nicht allzu langer Zeit die Wiederbelebung von Master of Orion angekündigt hatte. Doch eines können wir schon jetzt sagen: Es sieht nicht nach einer erneuten Bruchlandung aus – im Gegenteil.

Faszination Weltraum

Bis das neue Master of Orion auf den Markt kommt, werden noch einige Monate ins Land ziehen. Doch schon die aktuelle Early-Access-Version lässt erahnen, was uns in der finalen Fassung erwartet – auch wenn längst noch nicht sämtliche Inhalte und Funktionen eingebaut sind.

Die ersten Minuten rufen jedenfalls wohlige Erinnerungen in den Köpfen alteingesessener Master-of-Orion-Fans wach. Das liegt einerseits natürlich an dem nahezu unverwüstlichen Spielprinzip, das bis heute wenig – wenn überhaupt – von seiner Faszination verloren hat. Ihr wählt eines von zehn (bisher noch nicht alle enthaltenen) Völkern mit individuellen Eigenschaften aus und kümmert euch zunächst um den Ausbau eurer Heimatwelt. Ihr errichtet erste Gebäude und kurbelt die Forschung an. Letztere ist mit über 70 Disziplinen zwar kein Monster an Komplexität, bietet aber umfangreiche Spezialisierungen.

Natürlich soll das nicht alles gewesen sein, denn immerhin lockt da draußen ja der schier unendliche Weltraum. Also rasch ein Aufklärungsschiff auf Reisen geschickt, das sich fortan nach für eine Besiedlung geeigneten Planeten umschaut. Spätestens jetzt wissen wir die Menüführung von Master of Orion zu schätzen. Im Gegensatz zum von vielen Fans verschmähten dritten Teil der Serie ist alles klar strukturiert, weniger verschachtelt und fast schon erquickend in seiner Funktionalität. Die erfreuliche Folge: Selbst Einsteiger fühlen sich nicht überfordert, sondern finden schnell ins Spielgeschehen. Das gilt auch für den Bau von Raumschiffen, die mit wenigen Klicks aufgerüstet werden können.

Wo ist der Rundenkampf?

Das Erkundungsschiff hat schnell erste brauchbare Planeten gefunden, sodass ihr mit der Expansion eures Reiches beginnen könnt. Serientypisch weisen die Himmelskörper bestimmte Eigenheiten auf. Rohstoffreiche Planeten sind beispielsweise optimal für die Produktion von Raumschiffen geeignet, während Planeten mit großer Fruchtbarkeit die Bevölkerungszahl ordentlich ankurbeln. Das alles fühlt sich erfreulich vertraut an, die Erkundung des Weltraums macht nach wie vor einen beträchtlichen Teil der Faszination aus.

Doch wie es sich für ein Master of Orion gehört, kommt es irgendwann zwangsläufig zum Kontakt mit anderen Völkern. Über den Part der Diplomatie können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu viel sagen, da längst nicht alle Fraktionen zur Verfügung stehen. Doch die Grundzüge sehen vielversprechend aus: Schnappen wir beispielsweise einem Kontrahenten einen Planeten unter der Nase weg, reagiert dieser entsprechend gereizt – inklusive einer veränderten Stimmlage bei künftigen Gesprächen. Zu detaillierteren Scharmützeln auf dem Parkett der Diplomatie ist es bei unseren bisherigen Testpartien noch nicht gekommen. Potenzial ist definitiv vorhanden.

Manchmal lässt sich jedoch nicht alles mit Diplomatie regeln, dann kommt es zum Kampf. Genau hier waren wir das erste Mal etwas negativ überrascht: Master of Orion verzichtet auf die geliebten Rundenkämpfe aus den beiden ersten Ablegern und setzt stattdessen auf Echtzeitgefechte. Das ist im direkten Vergleich mit den früheren Episoden nicht nur ungewohnt, sondern schmälert den taktischen Reiz und verringert die Anzahl der Aktionsmöglichkeiten. Wirklich schlecht ist diese Art der Kampfführung im Vergleich zu Master of Orion 3 zwar nicht. Allerdings hinterlässt sie bisher einen faden Beigeschmack – vor allem, da der Rest des Spiels in so wunderbarer Weise an die ersten Episoden erinnert.

Master of Orion: Conquer the Stars - Early Access Gameplay Trailer
Bereits in Kürze wird die Early-Access-Variante von Master of Orion: Conquer the Stars an den Start gehen.

Wenn Star Trek auf Master of Orion trifft

Die Technik hinterlässt bisher einen ordentlichen Eindruck. Die Menüs sind zweckmäßig, die Inszenierung der Kämpfe ebenfalls. Besonders hübsch sehen bereits jetzt die Planeten sowie die Anführer der verschiedenen Völker aus. Die Animationen wirken mitunter noch etwas steif, doch nett anzusehen sind die Vertreter der Alkari und Co. allemal.

Auch die Sprachausgabe macht einiges her und trägt sehr zur allgemeinen Atmosphäre des Spiels bei. Immerhin hat Wargaming hierfür tief in die Tasche gegriffen und einige bekannte Hollywood-Schauspieler als Synchronsprecher engagiert. Neben Mark Hamill hat der Publisher unter anderem auch Michael Dorn (Worf aus „Star Trek“) und Robert Englund (Freddy Krueger aus „A Nightmare on Elm Street“) vor die Mikrofone gebeten.

Bei der musikalischen Untermalung bleibt derzeit noch ein etwas zwiespältiges Gefühl. Einerseits gibt es Stücke, die das Treiben in den Weiten des Weltraums thematisch sehr schön begleiten. Andererseits gibt es auch Passagen, die uns nicht ganz so gut gefallen haben. Mal sehen, was der Feinschliff diesbezüglich in den nächsten Monaten noch bringen wird.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Das fühlt sich wieder wie ein echtes Master of Orion an.

Hach, in den ersten Minuten habe ich mich sofort in meine späte Jugendzeit zurückversetzt gefühlt. Damals hatte ich mir den ersten Teil von Master of Orion noch während einer Klassenfahrt in einem Londoner Laden gekauft und in der Folge unzählige Wochen damit verbracht. Das ebenso geliebte wie tückische „Nur-noch-eine-Runde“-Gefühl hat sich bei der Neuauflage von Master of Orion recht flott wieder eingestellt.

Zudem freue ich mich darüber, dass alles wieder deutlich strukturierter und zugänglicher gestaltet ist als beim vermaledeiten dritten Teil. Doch warum hat Wargaming abermals Echtzeitgefechte eingeführt und auf die tollen Rundenkämpfe verzichtet? Zudem ist noch nicht ganz klar, wie gelungen sich die Diplomatie und der spätere Spielverlauf gestalten werden. Die Vorzeichen stehen jedenfalls schon mal gut.

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