Test - Magnetic: Cage Closed : Portal im düsteren Gewand
- PC
Der Puzzle-Shooter Magnetic: Cage Closed aus dem Hause Guru Games bläst zur Attacke auf den aktuellen Genrekönig Portal. Anstatt die bekannte Spielmechanik einfach nur zu kopieren, verfolgt man einige sehr interessante Ansätze, die sich von denen der Konkurrenz unterscheiden. Aber reicht das zum Aufstieg an die Spitze?
Schon die Ausgangssituation in Magnetic: Cage Closed erinnert frappierend an Portal: Ihr schlüpft in die Rolle eines Gefangenen, der sich im Inneren eines seltsamen Gebäudekomplexes mit zahlreichen Kammern wiederfindet. Um zu überleben, müsst ihr in jedem dieser Räume ein oder mehrere Rätsel lösen – erst dann öffnet sich der Durchgang zur nächsten Kammer.
Die Kraft des Magnetismus
Euer einziges Hilfsmittel ist eine spezielle Kanone, mit deren Hilfe ihr Objekte und Teile der direkten Umgebung manipulieren könnt. Klingt ebenfalls sehr nach Portal, nicht wahr? Doch obwohl es all diese Ähnlichkeiten gibt und auch die grundlegende Spielmechanik prinzipiell identisch ist, hat Magnetic: Cage Closed genügend eigenständige Ideen zu bieten.
Das beginnt bereits bei der Kanone. Die erzeugt nämlich keine Portale, sondern manipuliert den Magnetismus, und zwar in mehreren Stufen. So könnt ihr beispielsweise bestimmte Objekte – ja, auch Würfel – zu euch heranziehen oder von euch wegstoßen. Sogar Sprünge über zuvor magnetisch aufgeladene Felder sind möglich. Nur wenn ihr dieses besondere Hilfsmittel richtig einsetzt, könnt ihr die zahlreichen Rätsel lösen und tödlichen Gefahren wie Stacheln, Giftgas und anderen Hindernissen ausweichen.
Wie bei Portal sind die ersten Aufgaben in Magnetic: Cage Closed noch ziemlich leicht und übersichtlich. Im späteren Spielverlauf nimmt deren Komplexität jedoch zu. Dann ist die Kombination verschiedener Aktionen nötig, um Erfolg zu haben. Ein Beispiel gefällig? Ihr müsst euch zunächst einen Metallwürfel beschaffen und ihn kurz fallen lassen, um euch per Magnetimpuls selbst in die Luft zu schleudern. Dann schnappt ihr euch schnell den Würfel wieder und schießt ihn noch in der Luft auf einen Schalter an der Wand. Und das ist eigentlich noch relativ simpel.
Bedrückende Knobelei
Ebenfalls interessant ist, dass euch quasi zwei verschiedene Beobachter bei eurem Abenteuer begleiten. Der grummelige Wächter bellt euch ständig Beleidigungen entgegen und setzt euch bei den Rätseln teilweise unter enormen Zeitdruck. Dann gibt es jedoch wieder ruhigere Passagen, bei denen euch ein Wissenschaftler vor moralische Entscheidungen stellt. Dieser Wechsel des Spieltempos ist insgesamt sehr angenehm und auch die bedrückende Atmosphäre hat ihren eigenen Reiz.
Doch bei Magnetic: Cage Closed ist nicht alles Gold, was so schön im Schimmer der Magnetkanone glänzt. Allem voran ist die Steuerung mitsamt der Regulierung der Magnetkraft etwas gewöhnungsbedürftig. Zudem mangelt es manchmal an Übersicht, beispielsweise wenn ihr mit einem Metallwürfel vor der Nase ein bestimmtes Ziel treffen sollt, zu dem euch durch den Würfel die Sicht versperrt ist. Obwohl die Entwickler einige knifflige Rätsel präsentieren, die auch die geübten Knobler unter euch vor Herausforderungen stellen dürften, fehlt es an echten Höhepunkten.
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