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Test - Luigi's Mansion : Luigi's Mansion

  • GCN
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Luigi's Mansion
Liebling, wir haben Luigi geschrumpft!
Doch wie fängt man überhaupt die meist hinterrücks angreifenden Spukgestalten? Hierzu muss man die recht komplexe Steuerung mit dem GameCube-Pad voll im Griff haben. Mit dem linken Analog-Stick steuert ihr den mutigen Italiener nach vorne, hinten und in Seitwärtsschritten nach links und rechts. Um Luigi nach links oder rechts zu drehen, muss der rechte Analog-Stick verwendet werden. Mit diesem könnt ihr außerdem den Lichtkegel der Taschenlampe nach oben und unten bewegen. Haltet ihr nun die rechte Schultertaste gedrückt, wird die Taschenlampe zum starken Staubsauger, mit dem ihr nicht nur den Staub aus allen Ritzen der Villa saugt, sondern auch Schränke und Truhen öffnet oder Tücher wegsaugt. Somit kann und muss man gleichzeitig Luigi bewegen und mit seiner Waffe zielen. Wird Luigi von einem angreifenden Geist getroffen, vermindert sich seine Energieanzeige von 100 bis null. Allerdings haben auch die Gespenster solch eine Anzeige, die auch ihren Schwachpunkt darstellt. Erscheint ein Gespenst, muss Luigi sofort seine Taschenlampe auf den Gegner richten, um so dessen Herz anzuzeigen. Danach gilt es nur noch, dieses Icon anzusaugen und schon nimmt die Energieanzeige des Geistes rasant ab. Allerdings zappelt der untote Kerl wie wild und wirft euch zuweilen gar Hindernisse in den Weg oder ein anderer Geist attackiert euch, so dass ihr geschickt mit den beiden Analog-Sticks dagegenhalten müsst, um den Quälgeist im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu verlieren. Da Luigi ein geschäftstüchtiger Klempner und Abenteurer ist, solltet ihr Geldmünzen, Banknoten, Perlen und Goldbarren, welche in unterschiedlichsten Gegenständen des Hauses versteckt sind und von besiegten Gespenstern zurückgelassen werden, mittels Darüberlaufen oder Einsaugen sofort einsammeln, da dies eurem Punktekonto äußerst gut tut.
Luigi's Mansion
Gidds leergefegte Galerie.

Darüber hinaus müssen natürlich auch noch einige kleinere Rätsel gelöst werden: sei es das Wegsaugen von Kerzen, das Finden eines zunächst unsichtbaren Schalters oder das Suchen von in schon gesäuberten Räumen sich neu versteckenden Gespenstern. Im späteren Verlauf seines Abenteuers findet Luigi insgesamt drei Elementsteine, mit denen er seine praktische Waffe aufrüsten kann. So spuckt die Waffe mit Druck auf den linken Analog-Stick Feuer, Wasser oder Eis, wodurch einige neue Rätsel gelöst werden können. Besonders bei den 22 Bossgeistern reicht Geschicklichkeit nicht mehr aus, um sie zu besiegen. Hier muss zuerst einmal herausgefunden werden, wann ihr sie überhaupt anleuchten dürft, so dass sie ihr Herz-Icon zeigen und nicht gleich verschwinden. Zum Beispiel müsst ihr bei einer eitlen Gespensterdame den Vorhang wegziehen, so dass der Durchzug ihre Haare verunstaltet, bei einem tanzenden Paar müsst ihr die drehende Ballfläche betreten und im richtigen Moment die beiden Liebenden anleuchten. Diese Bossgespenster und die Rätsel sind im Grunde das Salz in der 'Luigi's Mansion'-Suppe, denn im Gegensatz zu den normalen Geisterjagden und der Zimmerdurchsucherei bringen sie Abwechslung ins Spielgeschehen.

Geisterhaft effektvolle Optik
Besonders gespannt durfte man auf die technische Umsetzung von Nintendos 'Resident Evil'-Persiflage sein, denn schließlich ist dieser Titel das erste GameCube-Spiel und soll die Hardware überzeugend demonstrieren. Um eins vorwegzunehmen: das ist auch durchaus gelungen. Nintendo hat es nämlich vortrefflich geschafft, den frei begehbaren 3D-Räumen durch die Perspektive einen 2D-Touch zu geben. Neben den liebenswerten Animationen von Luigi und den mit Details vollgestopften Räumen beeindrucken aber vor allem die Special-Effects, mit denen 'Luigi's Mansion geradezu vollgestopft ist. Allein schon der frei bewegbare Lichtstrahl der Taschenlampe ist ein Augenschmaus, denn damit werden in Echtzeit absolut realistisch die dunklen Bereiche der Villa erleuchtet, wobei das Licht realistisch an der Wand gebrochen wird - inklusive der sehenswerten Schattenwürfe der vielen Objekte. Dem steht aber der Staubsauger mit seinem wirbelnden Luftstrudel und dem dadurch überall aufgeworfenen Staub in nichts nach, zumal das Saugen von Tüchern und beweglichen Dingen wie Deckenventilatoren oder Kerzenleuchtern unheimlich realistisch wirkt. Apropos unheimlich: natürlich machen auch die vielen verschiedenen leuchtenden Gespenster einen guten Eindruck, da sie mit tollen Transparenzeffekten aufwarten können und vor allem bei den Bossen mit witzigen Animationen aufwarten. Im Bereich Texturierung steckt in Nintendos Würfel aber wohl noch mehr, als es hier zu sehen gibt - so ist zum Beispiel echtes Bump-Mapping nur in wenigen, einfachen Räumen zu sehen. Dafür kommt das Spiel praktisch komplett ohne merkliche Ladepausen aus - beeindruckend!

Luigi's Mansion
Oh nein, wir haben neue Geister befreit!

Glücklicherweise kann nicht nur die Grafik von Luigi's Mansion' gefallen, sondern auch der Sound. Im Hintergrund erklingen stets fröhlich-gruselige Melodien, die direkt aus einem Disney-Movie stammen können und hervorragend die Atmosphäre unterstützen. Dazu erklingt zuweilen etwas unheimliches Klaviergeklimper oder das Donnern eines Gewitters erschreckt einem in feinstem Surround-Sound. Ebenfalls witzig sind die Soundeffekte der Geisterjagd wie das Saugen oder Durchsuchen der Räume, wobei einige Effekte und Melodien aus früheren 'Mario'-Spielen übernommen wurden. Auch in punkto Sound macht selbst Luigi eine hervorragende Figur. Während seinem Abenteuer summt er meist die Hintergrundmusik mit oder versucht mit Pfeifen seine Angst zu überspielen. Außerdem lässt er per Knopfdruck einen herzerreisenden 'Mariooo'-Ruf von sich, bei dem man einfach nur grinsen kann. Die Sprachausgabe des Professors beeindruckt dagegen weniger, denn sie besteht bloß aus kindlich japanisch klingendem Gebrabbel, in dem sich die Wörter ständig wiederholen. Dafür kann man nichts an den gelungenen deutschen Bildschirmtexten aussetzen. Ebenfalls ein Lob muss man für die PAL-Anpassung aussprechen: zwar ist nirgends ein 60Hz-Modus zu finden, dafür sind keine PAL-Balken zu sehen und auch in punkto Geschwindigkeit ist kein Unterschied zum NTSC-Original festzustellen.

 

Fazit

von David Stöckli
Wo ist bloss Mario? Nintendos GameCube-Einstand ist eine zweischneidige Sache: Einerseits ist 'Luigi's Mansion' zweifellos ein hervorragendes Spiel, das sowohl originelle Ideen, als auch die gewohnte Nintendo-Spieltiefe und Gameplay-Qualität bietet. Andererseits ist Luigi halt kein Mario - dem komplett auf Jump'n Run-Elemente verzichtenden Spielablauf fehlt es bis auf die wenigen Rätsel und die Bossgeister an Abwechslung und Herausforderungen. Da der Schwierigkeitsgrad ziemlich niedrig angesetzt wurde, schmerzt der eh nicht sonderlich große Umfang gleich doppelt. Trotz allem Genörgel sollten sich frischgebackene GameCube-Besitzer dieses Spiel nicht entgehen lassen: Die originelle Steuerung und das beeindruckende Feuerwerk an Special-Effects lässt euch immer mal wieder zur schaurig-witzigen Mario-Suche verleiten.  

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