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Test - Lego Universe : Eine Online-Welt aus Steinen

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Die Steine, die Verhaltensweisen sowie ein Großteil der Modelle können nur auf einem eigens von euch gemieteten Grundstück benutzt werden. Dort sind eure Baumöglichkeiten nahezu unbegrenzt, schließlich besitzt ihr bereits nach wenigen Spielstunden Hunderte von Steinen, die ihr allesamt für euer LEGO-Werk gebrauchen könnt. Doch leider ist das Inventar recht klein und die Sortierfunktionen sind nicht ausreichend, um der immensen Menge Herr zu werden. Spätestens hier wandelt sich das vormals so einsteigerfreundliche LEGO Universe zu einer Geduldsprobe mit Fummelambitionen.

Und wenn wir schon beim Thema Steuerung sind: So schön simpel die Sprungmechanik ist, so ätzend kann deren Ausführung sein, wenn ihr aufgrund der schlechten Kollisionsabfrage an irgendeinem LEGO-Gestein hängen bleibt.

Miniwelten

Von den Bauoptionen abgesehen hapert es gehörig am Umfang: Die sechs bislang präsenten Welten sind zwar von der Thematik her schön abwechslungsreich, jedoch ist selbst das größte Gebiet verhältnismäßig klein. Die bereits integrierten Aufträge habt ihr in zehn, vielleicht fünfzehn Stunden abgearbeitet. Da helfen auch die kleinen, feinen Minispiele nichts, in denen ihr mit einer Schiffskanone andere Boote versenkt oder über eine von zwei Rennstrecken um die Wette düst. Auch die Idee der vier Fraktionen, von denen ihr euch für eine entscheiden müsst und entsprechend eurer Wahl spezielle Rüstungen erwerben dürft, machen das Spiel nur unwesentlich umfangreicher.

Der Multiplayer-Faktor ist für ein MMOG ebenfalls recht dünn geraten. Zwar seht ihr alle naselang andere Spieler, die sich genau wie ihr in der LEGO-Welt aufhalten. Jedoch ist kaum ein Auftrag für eine spannende Koop-Sitzung geeignet. Nur an wenigen Stellen gelangt ihr über eine Instanz mit bis zu vier Spielern zu speziellen Gebieten, inklusive besonders starker und/oder vieler Monster. Ansonsten seien Profizocker bezüglich der eingeschränkten Chat-Funktion gewarnt: Diese wird massiv über einen Filter von potenziell bösen Wörtern gereinigt, denn schließlich möchte Warner Interactive mit LEGO Universe unser aller Nachwuchs ansprechen sowie zu Recht beschützen.

Höchst orchestral

Abschließend noch ein paar Worte zur Präsentation: Während die Grafik eher schlicht ist und einzig von den unterschiedlichen Szenarios lebt, darunter eine Pirateninsel sowie ein Ort voller Ninjas, entpuppt sich der Soundtrack von Brian Tyler als die Sensation der Saison. Nicht nur, dass die Musik aufwendig orchestriert wurde: Sie wird nicht langweilig und sie wirkt nicht austauschbar. Es würde uns nicht wundern, wenn im Zuge der immer weiter wachsenden OST-Verkäufe auf iTunes & Co. irgendwann auch ein LEGO-Universe-Album zumindest in Download-Form erscheint.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Die Idee ist wirklich putzig und im Ansatz auch gelungen. Ich hüpfe gerne durch die kleinen, aber feinen Welten und hatte beim Absolvieren der Aufträge mehr Spaß als beispielsweise bei Square-Enix’ Monster namens Final Fantasy 14 Online. Doch mittelfristig gibt es zu viele Störfaktoren: Die Sprungsteuerung ist zu hakelig, die Grafik zu schlicht und die Gebiete sind viel zu klein. Gerade Letzteres mutet bei einem Online-Spiel, das schließlich monatliche Gebühren verlangt, seltsam an. Wirklich stark ist nur die Musik, was ich gerade bei einem solchen Produkt wie LEGO Universe nicht oft genug loben kann. Ansonsten stelle ich die Moral hinter dem Gedanken „Wir machen ein MMOG für Kinder“ leicht in Frage: Müssen wir künftige Generationen bereits im frühesten Alter an ein Genre heranführen, dessen Spitzenvertreter bereits für bedenkliche Suchtfälle gesorgt hat?

Überblick

Pro

  • sehr einsteigerfreundlich für ein MMOG
  • lustig-spaßige Aufträge
  • erstaunlich starke Musik
  • Baukasten und Minirennspiel passen gut ins Konzept

Contra

  • Sprungsteuerung hakelig, weil Kollisionsabfrage ungenau
  • Inventar unübersichtlich und schlecht zu sortieren
  • grafisch eher zweckmäßig
  • Spielwelt noch sehr klein

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