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Test - Legends of Wrestling : Legends of Wrestling

  • GCN
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Legends of Wrestling
Anfangs seid ihr bloß ein Lokalmatador.
Leider bieten die anderen Spielmodi auch nicht mehr Abwechslung und Langzeitspielspass. Neben dem schon beschriebenen 'Career'-Modus ist noch 'Exhibition' anwählbar, in dem ihr ein Match nach euren Wünschen zusammenstellen könnt. Natürlich dürfen hier auch eure Kumpels mitmischen - bis zu vier Spieler gleichzeitig sind möglich. Ebenfalls für Single- oder Multiplayer-Action ist der 'Tournament'-Modus geeignet, in dem ihr eine bestimmte Anzahl Wrestler auswählt, die dann in durcheinander gewürfelten Zusammenstellungen gegeneinander antreten. Fans der Entertainment-Sportart dürfen sich des Weiteren auf einen 'Create'-Modus freuen, mit dem sich bekannte Wrestlingstars nachbauen oder reine Phantasie-Gestalten gestalten lassen. Leider ist der Modus ziemlich begrenzt - nicht mal das Standardgesicht lässt sich editieren. Trotzdem gelingen einigermaßen erkennbare Figuren wie Mankind, Ric Flair oder Randy Savage.

Ab in den Ring
Doch wollen wir uns nun mal dem Spielgeschehen im Ring widmen. Zunächst dürft ihr eure gewählten Helden beim Einmarsch in die Arena beobachten. Leider wurde hier eine originelle Idee völlig misslungen umgesetzt, denn ihr seht den Kämpfer bloß aus einer langweiligen Schräg-von-oben-Ansicht, wie er ohne Show-Tamtam oder sonstiges Spektakel hereinkommt. Auf Knopfdruck könnt ihr ihm einige Posing-Bewegungen entlocken, doch auch diese wirken sehr langweilig. Selbst die Entrance-Musik entspricht nicht den Original-Melodien und ist nur ein uninspiriertes Gedudel. Im Ring werden dann die Kämpfer von einem Sprecher kurz vorgestellt und schon kann die Action beginnen. Die Steuerung ist dabei ziemlich schwammig und ungenau ausgefallen, was durch die ungenaue Kollisionsabfrage noch unterstützt wird, dafür ist das Tempo recht niedrig angesetzt.

Legends of Wrestling
Tumult im Ring.

Nicht wirklich begeistern kann außerdem die Move-Vielfalt: Neben den klassischen Schlägen und Tritten könnt ihr außerdem direkt einen speziellen Griff oder Kick ausführen, was zwar sehr praktisch ist, da der Gegner ihn kaum blocken kann, aber schon bald durch wiederholtes Ausführen vom Publikum bestraft wird. Da ist es schon besser, in den Clinch zu gehen, wodurch wieder vier Würfe oder Griffe zur Verfügung stehen. Packt ihr euer Gegenüber von hinten, gibt's vier weitere Angriffe. Von typischen Sleeper-Haltegriffen über Bodyslam und DDT ist so ziemlich alles dabei, was sich der Wrestling-Fan wünscht. Auch Griffe und Tritte an den am Boden liegenden Gegner und Attacken aus dem Rennen sind natürlich möglich. Dazu finden sich einige Attacken, die eigentlich eher im modernen Wrestling zeitgemäß sind, wie etwa Sprünge nach außen übers Ringseil, Würfe vom Ringpfosten oder beispielsweise Rob Van Dams berühmter Stuhl-Kick ins Gesicht des Feindes. Wem dies nicht reicht, der holt unter dem Ring einen Gegenstand zum Zuschlagen hervor, wie einen Stuhl, einen Baseball-Schläger, eine Mülltonne, ein Backblech oder ein Holzstock. Leider hat man schon sehr schnell alle Moves gesehen, bzw. ausgeführt - hier hätte man sich doch mehr Angriffe gewünscht, zumal viele Figuren über ein ähnliches Attackenarsenal verfügen.

Bei jedem erfolgreichen Angriff oder beim zwischenzeitlichen Posen im Ring füllt sich eine Finisher-Anzeige. Ist diese voll, könnt ihr den jeweiligen Spezialangriff der gewählten Figur ausführen - vorausgesetzt, ihr wisst wie. Denn nirgends findet ihr Hinweise, aus welcher Position dieser Griff angewendet werden muss, so dass dies nur durch viel ausprobieren gelingen will. Leider ist dieser Finisher auch alles andere als spektakulär inszeniert, bei bestimmten (normalen) Moves kann es aber vorkommen, dass das Geschehen kurz gestoppt wird und die Kamera à la 'Matrix' um die Protagonisten herumfährt. Ist die Energieanzeige des Gegners am Tiefpunkt, solltet ihr in pinnen, um einen Sieg einzufahren oder solange auf ihn einprügeln oder in einen Würgegriff nehmen, bis er KO gegangen ist oder aufgibt. Eine weitere praktische Anzeige taucht bei einigen Angriffen kurz auf: drückt ihr hier im richtigen Moment - wenn der Zeiger des Parameters auf rot ist - dann kontert ihr die Attacke oder hängt einen weiteren Griff an die gerade ausgeführte Bewegung. Diese Combo-Vernetzung ist ein guter Ansatz, nur leider viel zu eingeschränkt vorhanden, so dass sich nur sehr wenige und immer die gleichen Angriffe verknüpfen lassen. Ebenfalls nicht gerade begeisternd ist die etwas umständliche Tastenbelegung, da aufgrund der Button-Armut des GameCube-Pads einige Funktionen gar auf das kleine Digikreuz gelegt werden mussten. Grund für Kritik ist des Weiteren die lahme Gegner-KI und einige Fehler in der Kollisionsabfrage - da kann es passieren, dass man aus dem Ring klettert und plötzlich wieder zurückploppt.

Legends of Wrestling
Die Einmarsch-Sequenzen sind leider ziemlich lieblos ausgefallen.

Grafik und Sound
Wie schon das Gameplay und der Umfang von 'Legends of Wrestling' sorgt auch die Technik nicht gerade für Begeisterungssprünge, sondern ist allenfalls im Mittelmass anzusiedeln. Acclaim hat darauf verzichtet, die Kämpfer möglichst naturgetreu umzusetzen und wählte eine Art Comicgrafik, in der die Figuren ziemlich textur- und detailarm ausgefallen sind und über teils übertriebene Körper verfügen. So ist beispielsweise King Kong Bundy noch viel massiger als in Wirklichkeit und selbst eigentlich schwachbrüstige Wrestler haben muskelbepackte Oberarme. Die Animationen sind immerhin einigermaßen flüssig, dürften aber durchaus spektakulärer in Szene gesetzt sein. Ebenfalls Verbesserungsbedarf besteht durchaus bei den nicht gerade hübschen Menüs und Ladebildern. Wer hofft, im Vergleich zur PS2-Version von verbesserter Grafik zu profitieren, liegt falsch, denn bis auf ein etwas höheres Tempo ist praktisch kein Unterschied zu sehen. Die Arenen sind hingegen recht hübsch ausgefallen, da sie gelungen zwischen Hinterhof-Ring bis zu luxuriöser Sporthalle variieren und in den ersten Reihen sogar aus Polygonen gestaltete Publikums-Figuren bieten. Diese sind allerdings arg einfach und lustlos animiert. Löblich überdies ist der vorhandene 60Hz-Modus.

Ähnlich wie die Qualität der Grafik ist auch der Sound ausgefallen: Während das Intro mit einem packenden Rock-Soundtrack auskommt, wird in den Menüs und im Ring typisches Hintergrundgedudel geboten. Immerhin können die Soundeffekte wie die Schläge und Tritte oder das Aufprallen auf der Ringmatte einigermaßen gefallen, allerdings hätten diese Sounds ruhig etwas vielfältiger sein dürfen. Besonders schwach ist hingegen das Fehlen einer Sprachausgabe: weder die Wrestler sprechen während den Fights, noch ist ein Kommentator vorhanden. Nur gerade der Ringsprecher vor dem Kampf und die Manager Jimmy Hart und Captain Lou Albano lassen ein paar Worte von sich - letztere aber auch nur in kurzen Zwischensequenzen zwischen den Karriere-Matches.

 

Fazit

von David Stöckli
Das Konzept von 'Legends of Wrestling' ist eigentlich ganz viel versprechend: Anstatt auf aktuelle WWE-Lizenzen zu setzen, steht eine große Auswahl an ehemaligen Wrestling-Stars zur Verfügung, die mit durchaus bekannten Namen wie Hulk Hogan, Bret Hart, Terry Funk, Rob Van Dam oder Legion of Doom aufwarten kann. Leider hat man sich aber in viel zu vielen Punkten wenig Mühe gegeben: Die Spielmodi sind eher langweilig, die Move-Palette eingeschränkt, das Gameplay ungenau und undynamisch und die Matchvariationen absolut mangelhaft. Da können einige wenige innovative und gelungene Elemente auch nix mehr reißen, zumal auch die Technik ziemlich mittelmäßig ausgefallen ist. Wrestling-Fans mit einem Faible für alte Starlegenden können aber einen Blick riskieren.  

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