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Test - Legacy of Kain: Blood Omen 2 : Legacy of Kain: Blood Omen 2

  • PS2
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Legacy of Kain: Blood Omen 2
Kain schleicht sich an sein nächstes Opfer.

Während seiner abenteuerlichen Reise trifft Kain nicht nur auf stärker werdende Wachen, angriffslustige Diebe, insektenartige Dämonen und Ähnliches, sondern auch auf besonders gefährliche Bossgegner. Diese werden pompös mit Dialogen und stylishen Duellplätzen wie einer Kathedrale oder einem Maschinenraum präsentiert und müssen zuweilen erst noch über mehrere Levelabschnitte verfolgt werden. Da Kain bei diesen Fights meist auf alte Bekannte trifft, die ebenfalls Vampire sind, verfügen diese alle über spezielle dunkle Kräfte, was die Kämpfe nicht gerade einfach macht. Immerhin erhält Kain nach dem Sieg durch das Blut des Feindes dessen dunkle Fähigkeit. So kann sich Kain zum Beispiel im Nebel praktisch unsichtbar machen und so bequem Feinde mit einem Schlag töten. Eine andere Fähigkeit lässt ihn einen weiten Sprung auf eine entfernte gleich hohe Plattform vollführen und wiederum eine andere bringt die Möglichkeit, die Kontrolle über harmlose Passanten zu erlangen. Selbstverständlich müssen diese Gaben geschickt während den Levels eingesetzt werden, um diverse Rätsel zu lösen. So schleicht ihr unbemerkt an einer Wache vorbei, die sonst bei Sichtkontakt sofort das Tor schließt oder ihr lasst einen unerreichbaren Schalter von einem hypnotisierten Passanten betätigen.

Zur Unterstützung im Kampf benutzt ihr nicht nur diese Kräfte, sondern dürft auch von Feinden eingesammelte Waffen wie Keulen, Schwerter oder einen Kampfstock einsetzen - nach einigem Gebrauch werden die Waffen allerdings unbrauchbar. Anfangs sind die Kämpfe ziemlich einfach, aber schon bald trefft ihr auf harte Brocken, die geschickt agieren und mit fiesen Spezialattacken angreifen. Wer da die Blockfunktion und die Bewegungsmöglichkeiten von Kain nicht fest im Griff hat, dürfte schnell ein Game Over sehen. Leider ist die Steuerung aber nicht ganz perfekt: Seitwärtsbewegungen sind schwer realisierbar, das automatische Anvisieren des Gegners lässt euch bei mehreren Feinden schnell im Stich und die Kollisionsabfrage ist auch nicht ganz ausgereift. Versöhnlich stimmt euch dafür die spannende Hintergrundgeschichte mit ihren verschiedenen düsteren Protagonisten, Verrätern und eitlen Vampiren. Abgesehen vom Intro sind die Zwischensequenzen allerdings in Echtzeit berechnet und bieten vor allem Dialoge. Trotzdem ist man stets gespannt, wie Kains Rachefeldzug weitergeht und auf welche Gestalten er als nächstes trifft.

Legacy of Kain: Blood Omen 2
Welche dunkle Fähigkeit darf's denn sein?

Dunkel, gruselig, blutig - einfach schön
Nach ersten ziemlich lahm aussehenden Bilder letztes Jahr haben sich die Entwickler nochmals mächtig ins Zeug gelegt - und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: Die Figuren sind alle sehr hübsch modelliert und bis in die Fingerspitzen animiert. Zwar wiederholen sich die Charaktermodelle der Feinde und Passanten recht häufig, dafür sehen diese mit ihren detaillierten Kleidern richtig gut aus. Noch einen Tick besser gefallen allerdings die riesigen, äußerst stimmigen Levels, die mit tollen Texturen versehen sind und einige hübsche Effekte bieten: So wirft ein verzierter Windschutz vor einer Lampe einen unruhiges Schattenbild an die Wand, Nebelschwaden wabern über einen gruseligen Friedhof, auf dem Dorfplatz steht eine Guillotine, über großen Feuerschalen zieht Rauch weg, durch eine dunkle Gasse trappelt eine Ratte und an Straßenlaternen sind umherflatternde Insekten zu sehen.

Allerdings wirken die großen, oft gleich aussehenden Wänden und die spartanisch eingerichteten Innenräume etwas steril, was aber dank der schön düsteren Atmosphäre und den abwechslungsreichen Levels nur wenig stört. Zartbesaitete sollten allerdings um Kains Abenteuer einen Bogen machen, denn es geht hier ziemlich deftig zur Sache: Blut spritzt bei den Kämpfen und unser Antiheld schlägt schon mal einem ahnungslosen Passanten von hinten die Rübe weg oder sticht sein Schwert durch dessen Brust. Auch munteres Nachtreten oder Zustechen bei verletzt wegkriechenden Gegnern dürfte nicht jedem Spieler gefallen. Ein großes Manko muss aber erwähnt werden: Während des Spielens lädt die PS2 ohne Unterbrechung ständig die nächsten Abschnitte. Dies führt nicht nur zu unschönen Ladegeräuschen, sondern auch zu teils heftigen Rucklern - besonders nervig in Kämpfen.

Legacy of Kain: Blood Omen 2
Guten Appetit!

Soundtechnisch kann 'Blood Omen 2' ebenfalls überzeugen: Zwar vernehmt ihr nur selten richtige Hintergrundmelodien, dafür verbreiten sphärisch-gruselige und angenehm unauffällige Klänge eine absolut passende Atmosphäre, die einem noch tiefer in die Welt von Nosgoth hineinzieht. Das Geklirre der Schwerter, Stöhnen und Schreien in den Kämpfen, typische Nachtgeräusche wie eine entfernt schreiende Katze oder Eule unterstützen diese unheimliche Atmosphäre noch zusätzlich, wobei der Echtzeit-Surround-Klang ein Extralob verdient. Da die Zwischensequenzen des Spiels sehr dialoglastig sind, hat Eidos gut daran getan, professionelle Sprecher zu engagieren, die ihren Job tadellos machen, auch wenn Kains Stimme anfangs mehr an einen rauen Actionhelden als an einen untoten Vampir erinnert.

 

Fazit

von David Stöckli
Wow, mit 'Blood Omen 2' ist Eidos ein echter Überraschungshit gelungen, der locker mit den überzeugenden bisherigen 'Legacy of Kain'-Teilen mithalten kann. Es macht einfach tierisch Spaß, als böser Vampir durch die düsteren Gegenden zu schleichen, Feinde im Zweikampf zu metzeln und das Blut ahnungsloser Passanten auszusaugen. Glücklicherweise besticht der Titel auch in punkto Story und Rätseln, die vor allem durch die dunklen Vampirfähigkeiten merklich an Reiz gewinnen. Außerdem dürfen sich Blutsauger-Fans auf eine packende düstere Atmosphäre freuen, die durch die tolle Grafik und die stimmigen Sounds erzeugt wird. Einzig die etwas träge Kampfsteuerung, einige Mängel in der Kollisionsabfrage und vor allem das unangenehme Dauergeruckel verhindern eine höhere Wertung.  

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