Test - Knights & Merchants : Knights & Merchants

Vor drei Jahren veröffentlichte der mittlerweile nicht mehr existierende Hersteller Topware 'Knights & Merchants'. Der Mix von Aufbau- und Echtzeit-Strategie fesselte viele Spieler vor den Bildschirm und flugs wurde ein Add-on angekündigt. Doch der Release wurde erst 2001 bei Blackstar Interactive möglich - keine Frage, dass die Grafik und weitere Spielelemente längst veraltet und überholt sind. Dabei handelt es sich nun um eine Gold-Edition, denn die Kampagne des Vorgängers steht ebenfalls zur Verfügung. Dass 'Knights & Merchants: The Peasants Rebellion', das mit neuen Missionen, Einheiten und Gebäuden aufwartet, trotzdem für die zur Zeit doch eher vernachlässigten Aufbau-Fans genau das Richtige ist, könnt ihr in diesem Review erfahren.

Die Grafik kann wirklich nicht mehr überzeugen.

Das Alter des Spiels erkennt man gleich beim ersten Start, wobei hier noch im positiven Sinne: Die Lade- und Speicher-Zeiten sind sehr kurz gehalten, was natürlich vor allem an der raschen Entwicklung der Rechner liegt. Zur Auswahl steht neben der schon im Hauptprogramm vertretenen Kampagne 'The Shattered Kingdom's' der Feldzug 'The Peasants Rebellion'. Die Story: König Lothar herrscht über ein friedseliges Reich, doch kann es dessen Sohn gar nicht erwarten, seine Erbschaft anzutreten. Eure Aufgabe ist es, das Königreich zusammen zu halten und dem fiesen Prinzen zu zeigen, wo der Harken hängt.

Während sich die Fans gleich auf die neue Kampagne stürzen werden, ist für Einsteiger der Menüpunkt 'Tutorial' vorgesehen, der augenscheinlich Anfängern den Einstieg in die Welt von 'Knights & Merchants: The Peasants Rebellion' erleichtern soll. Jedoch verbirgt sich hinter diesem Tutorial bloss eine ganz normale Karte, aufwendige Erklärungen werdet ihr vergebens suchen. Wenigstens gibt es im Spiel eine kleine Beschreibung des Berufes der Figur, die ihr anklickt, auch wenn dies natürlich längst nicht zum problemlosen Einstieg verhilft. Natürlich steht auch die Funktion 'Endlosspiel', die sieben Karten in petto hat, zur Verfügung, für die sich wohl die meisten Käufer begeistern werden.

Die Grafik war vielleicht 1998 ganz annehmbar, im Jahre 2001 hat sie jedoch die Ästhetik einer Müllkippe. Lieblos animierte Fische im Meer, hässliche Landschaften - die unter euch, die viel Wert auf Grafik legen, sollten beim Spielen möglichst den Monitor ausschalten. 'Knights & Merchants: The Peasants Rebellion' hat in Sachen Sound zwei verschiedene Gesichter. Da gibt es einmal die Hintergrund-Lieder, die sehr harmonisch sind und wirklich zum Siedeln einladen, aber es sind auch Songs dabei, bei denen man sich doch an das Gekratze von Geigenanfängern in der ersten Stunde erinnert. Eine besondere Option: Alle Tracks lassen sich einzeln abspielen, so das ihr selber auswählen könnt, was ihr hören wollt - gerade bei dieser musikalischen Untermalung ein sehr wichtiges Feature.

Knallharter Kampf.

Außer den neuen Missionen hat sich spieltechnisch nicht sehr viel getan. Drei neue Gebäude warten auf euch, darunter zum Beispiel der Fischer, der Fisch fängt, damit es im Gasthaus auch für Liebhaber der in Teichen oder Meeren schwimmenden Tiere etwas zu essen gibt. Ganz wie in 'Die Siedler 2' könnt ihr die Warenverteilung regeln, so dass das Korn bei einem Krieg für die Viehzucht - und die damit entstehenden Pferde - anstatt für Brote verwendet werden kann. Kleine Statistiken zeigen euch, wie viele Gefolgsleute ihr habt und welche Berufe diese haben. Alles in allem sind dies allerdings nur Neuerungen, die vielleicht Fans, aber ganz sicher nicht Spieler vom Hocker reißen, die von 'Knights & Merchants' zum ersten Mal hören.